carlo rossi
carlo rossi, Sankt Petersburg
Fassade Haus Zherbin
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Fassade Haus Zherbin
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1903 brannte das ehemalige Haus von General Zherbin nieder. 1907 gab es ein Projekt für eine Moschee samt muslimischer Schule, was jedoch nicht realisiert wurde. Das Grundstück blieb 35 Jahre lang Ödland, bis ein Gymnasium für 800 Studenten gebaut wurde. Noi Trotski und Tamara Katsenelenbogen, die mit dem Bau des Gymnasiums beauftragt wurden, waren Konstruktivisten. Ihr erster Entwurf von 1935 verletzte die Integrität des Ensembles. In späteren Versionen ordnete sich die Fassade den umgebenden Bauten ein.
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Rossi-Pavillon in Pawlowsk
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Rossi-Pavillon in Pawlowsk
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Entworfen im Jahr 1816 von Carlo Rossi, erbaut in Beton beinahe 100 Jahre später. Eine halbkreisförmige Laube mit Säulen und Halbkuppel. In der Mitte das Denkmal der Kaiserin Maria Fjodorowna, eine Arbeit des Bildhauers Beklemischew aus dem Jahr 1914. Während der Besatzung wurde vor dem Pavillon ein deutscher Friedhof angelegt, der sich nach und nach füllte. Beim Rückzug der deutschen Armee waren es 722 Gräber. Nach dem Krieg wurden die Kreuze entfernt, Anfang der 2000er Jahre die Soldaten umgebettet.
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Haus N. A. Stroganow (Fassade)
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Haus N. A. Stroganow (Fassade)
81
Um der Michailowskaja-Strasse eine eigene Identität schaffen, repetierte Carlo Rossi die Fassadengestaltung der Sankt Petersburger Philharmonie bis hin zum Newski-Prospekt. Carlo Rossi verwendete dabei das italienische Motiv von projizierten Pilastern, die von der zweiten zur dritten Etage laufen. Das bestehende Haus auf der anderen Strassenseite und der Anbau zum Platz der Künste erhielten 1830 dieselben Fassaden. Diese einheitliche Gestaltung ging durch dem Bau des Grand Hotel Europe 18775 verloren.
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Siegessäulen
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Siegessäulen
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fotos © Vitold Muratov (1), Dencher (2), SERGiK73 (3)
CC BY-SA 3.0
Die beiden Granitsäulen mit ihren krönenden Bronzefiguren der Siegesgöttin Nike sind eines der Wahrzeichen von Sankt Petersburg. Sie waren ein Gegengeschenk von König Friedrich Wilhelm lV. an Kaiser Nikolaus l. für die Kopien einer Skulpturengruppe. Der Auftrag, die Statuen zu montieren, ging an Carlo Rossi. Er entwarf auch die Säulen aus grauem Granit mit den Bronze-Köpfen. Zur Ehre der Kavalleriegarde wurden die Statuten neben ihrer Reitschule plaziert. Die Höhe der Säulen samt Statue beträgt 12 m.
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St. Peter und Paul Kathedrale in Tallinn
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carlo rossi, Sankt Petersburg
St. Peter und Paul Kathedrale in Tallinn
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fotos © Guillaume Speurt (1, 7, 11), Flying Saucer (2), kallerna (3), public domain (4), Ralf Roletschek (5), Vamps (6, 8), Alma Pater (9), Ekkeri (10), Hedwig Storch (12)
CC BY-SA 3.0
Nach der Reformation war der Katholizismus in Estland verboten. Anfang 18. Jh. verlor Schweden Estland an das russische Reich. Zar Peter l. führte die Religionsfreiheit ein. 1799 war in Tallin die Gemeinde der vorwiegend polnischen Katholiken gross genug, dass ihnen für Gottesdienste das Refektorium des ehemaligen Dominikanerklosters St. Katharinen überlassen wurde. Als die Gemeinde auf mehr als 1'500 Mitglieder angewachsen war, wurde das Klostergebäude nach Plänen von Carlo Rossi in eine Kirche umgebaut.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Glockenturm des Jurjew-Klosters
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Glockenturm des Jurjew-Klosters
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fotos © Flying Russian (1-3), Ludvig14 (4), Dar Veter (5), A.Savin (6), Andrey Romanenko (7, 8), Aglav (9-11), Tatiana Morozov (12), Epifanvettis (13, 14)
CC BY-SA 3.0
Das Jurjew-Kloster – UNESCO-Weltkulturerbe und eines der ältesten Klöster Russlands – zählte bis Ende 15. Jh. zu den reichsten geistlichen Herren. Nach der Säkularisierung der Klostergüter in den 1770er Jahren verlor es viele Besitztümer und kam herunter. 1822 begannen umfangreiche Restaurierungs- und Bauarbeiten. 1838-1841 wurde der Glockenturm errichtet. Allerdings – auf Anordnung von Zar Nikolaus l. – um ein Geschoss gekürzt, damit er den Glockenturm «Iwan der Grosse» im Moskauer Kremel nicht überragt.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Fassade der Sankt Petersburger Philharmonie
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Fassade der Sankt Petersburger Philharmonie
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Erste Philharmonische Gesellschaft Europas (Gründung 1802). 1824 organisierte sie die Weltpremiere von Beethoven's «Missa solemnis». Hier spielten Lizst, Berlioz, Wagner, Dvorak, Sibelius, Debussy, Strauss, Rachmaninoff, Prokofiev, Shostakovich, Scriabin, Mahler, Rubinstein, Schumann, Viardo, Sarasate, Schoenberg, Stravinsky, Bartok, Hindemith, usw. Hier wurde 1926 Shostakovich's Symphonie No. 1 uraufgeführt, 1942 seine Symphonie No. 7. Das Gebäude (1839) ist von Paul Jacot, die Fassaden von Carlo Rossi.
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Haus St. Katharina (Fassade)
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Haus St. Katharina (Fassade)
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Um dem Platz der Künste eine starke Identität schaffen, waren die Fassaden von Haus Nr. 5 und 7 identisch mit den Fassaden der Sankt Petersburger Philharmonie. Carlo Rossi verwendet das Motiv von Pilastern, die von der zweiten zur dritten Etage laufen. Diese Gestaltung blieb nur bei Haus 5 erhalten. Hier wohnte Anna Pawlowa (1881-1931), Primaballerina des Mariinski-Ballett's und Sergej Djagilew's «Les Ballets Russes», die erste Balleria, die um die Welt tourte. Sie starb während ihrer Abschiedstournee.
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Rossi-Strasse
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Rossi-Strasse
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Eines der schönsten Strassen von Sankt Petersburg, seit 1923 nach ihrem Erbauer benannt, ist das Resultat einer Quartiersanierungsmassnahme. Ein architektonisches Ensemble aus zwei spiegelgleichen Verwaltungsbauten von 220 Metern Länge. Rossi enwarf die Strasse im strengen Kanon des Klassizismus: ihre Breite entspricht exakt der Gebäudehöhe (22 Meter), sie ist genau zehnmal so lang. Ursprünglich waren die Gebäude hellgrau, später erhielten sie dieses für Sankt Petersburg typische Gelb.
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Senat und Synode
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Senat und Synode
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fotos © Concierge.2C (1), Kora27 (2), A.Savin (3-5)
CC BY-SA 3.0
Das erste Gebäude auf diesem Gelände war das Fachwerkhaus von Fürst Menschikow (s. Menschikow-Palais). Nachdem er mit Schimpf und Schande enteignet wurde, fiel das Haus an den Vizekanzler. 1744 liess Kanzler Bestuschew-Rjumin hier ein Barockhaus bauen. Nach der Thronbesteigung von Katharina ll. zog der Senat ein. Nach dem Bau der Admiralität (1806-1823) entsprach die Architektur des Gebäudes nicht mehr jener des Senatplatzes. Ein Wettbewerb wurde ausgeschrieben. Es sollte Rossis letztes Projekt werden.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Ministerium für Bildung
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Ministerium für Bildung
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Das Ensemble um den Lomonosow-Platz wurde im Zusammenhang mit der Sanierung des Gebietes westlich des Antschikow-Palastes errichtet. Mit der Architekt Rossi-Strasse, dem Alexandrinski-Theater und dem Ostrowski-Platz bildet es eine städtebauliche Einheit. Während beim Ostrowski-Platz mit der Bibliothek und dem Theater ein kulturelles Zentrum am Newski-Prospekt entstand, bildet der halbkreisförmige Platz bei der Lomonossow-Brücke einen Verwaltungsbereich. Der kleine Park wurde in den 1870er Jahren angelegt.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Ministerium für innere Angelegenheiten
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Ministerium für innere Angelegenheiten
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Das Ensemble um den Lomonosow-Platz wurde im Zusammenhang mit der Sanierung des Gebietes westlich des Antschikow-Palastes errichtet. Mit der Architekt Rossi-Strasse, dem Alexandrinski-Theater und dem Ostrowski-Platz bildet es eine städtebauliche Einheit. Während beim Ostrowski-Platz mit der Bibliothek und dem Theater ein kulturelles Zentrum am Newski-Prospekt entstand, bildet der halbkreisförmige Platz bei der Lomonossow-Brücke einen Verwaltungsbereich. Der kleine Park wurde in den 1870er Jahren angelegt.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Umbau der Datscha «Bauernhof»
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Umbau der Datscha «Bauernhof»
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Als in Folge der Vergrösserung des Parks ein Bauernhof verschwand, wünschte Maria Fjodorowna als Ersatz einen Musterbetrieb für Milchwirtschaft. 1802 baute Andrei Woronichin das Haupt- sowie mehrere Nebengebäude: Vogelhaus, Pferdestall und Käsekeller.
Er legte einen Teich an und pflanzte Baumgruppen und Gebüsche. Die Kaiserin kam regelmässig vorbei, genoss die Aussicht vom Turm und die Produkte des Hofes, sie trank Kaffee und schrieb Tagebuch. 1834 baute Carlo Rossi den Bauernhof im gotischen Stil um.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Lomonosow Platz
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Lomonosow Platz
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Das Ensemble um den Lomonosow-Platz wurde im Zusammenhang mit der Sanierung des Gebietes westlich des Antschikow-Palastes errichtet. Mit der Architekt Rossi-Strasse, dem Alexandrinski-Theater und dem Ostrowski-Platz bildet es eine städtebauliche Einheit. Während beim Ostrowski-Platz mit der Bibliothek und dem Theater ein kulturelles Zentrum am Newski-Prospekt entstand, bildet der halbkreisförmige Platz bei der Lomonossow-Brücke einen Verwaltungsbereich. Der kleine Park wurde in den 1870er Jahren angelegt.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Fassade des Michajlovski-Theaters
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Fassade des Michajlovski-Theaters
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Um den Palast nicht zu konkurrieren, sind die Fassaden in einem schlichten, neoklassischen Stil. innen zeigt sich der Luxus des 19. Jh. – Silber, Samt, Spiegel und Kristallleuchter. Hier gastierten die grossen Schauspieler der Epoche, wie Sarah Bernhardt. Nach der Revolution gründete das Theater eine eigene Truppe. Es avancierte zum «Laboratorium der Russischen Oper». Schostakowitsch, Prokofievw, Tchaikowsky, usw. 2007 wurde es von einem russischen Geschäftsmann gekauft. Was heute gespielt wird, rentiert.
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Portal des Anwesens Kuzminki
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Portal des Anwesens Kuzminki
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Zur Mitgift von Anna Stroganow gehörte das Anwesen Grebnevo und Kuzminki sowie drei Eisenwerke im Ural. Als ihr jüngster Sohn Sergey Golitsyn das Vermögen erbte, verwandelte er den Kuzminki-Park in ein Freiluftmuseum für Gusseisenprodukte: eine Zugbrücke,
Statuen, Zäune, Laternen sowie zarte Sofas und Bänke, die in einer seiner Fabriken gegossen wurden. Die Zarin erlaubte ihm, eine Replik des Nikolaus-Tors von Pawlowsk zu erstellen. Ende 1920er Jahre wurde das Tor zwecks Rohstoffgewinnung eingeschmolzen.
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Alexandrinski-Theater
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Alexandrinski-Theater
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fotos © Muesse (1, 4-6), Florstein (2), Photochrom (3)
1801 wurde ein hölzernes Theater errichtet. Eine italienische Truppe kam und blieb. Was darin gespielt wurde war nicht brilliant, da jedoch die Schauspielkunst in Russland eine wichtige Rolle spielte, wurde es 1803 dennoch Teil der kaiserlichen Theater. Rossi baute ein Theater im Stil des Empire. 1832 stritt er mit dem Zaren. Er hatte seine Loge, die nahe der Loge des Kaisers lag, dem Meistbietenden vermietet, was Nikolaus l. als stossend empfand. Rossi gab seinen Beruf auf, 1849 starb er völlig verarmt.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Dvortsovaya-Pier
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Dvortsovaya-Pier
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Im Anschluss an den Bau des Bogens des Generalstabs erfolgte die Neugestaltung der beiden Piers: beim Schlossplatz der mit Löwen dekorierte Dvortsovaya Pier, beim Senatsplatz der mit überdimensionalen Vasen geschmückte Petrovski Spusk Pier. Der junge Rossi war einer der ersten Architekten, der die Neugestaltung des Quais der Admiralität aufgriff. Um den Berufstitel «Architekt» tragen zu können, musste er einer Kommission ein eigenes Projekt vorführen. Diesen Titel hat er dann nicht bekommen.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Ostrowski-Platz
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Ostrowski-Platz
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Anfang 19. Jh. stand hier eine Reihe kleiner Häuser, die Privaten und Künstlern gehörten und nicht dem Bild einer feierlichen Hauptstrasse entsprachen. 1816 präsentierte Rossi einen Entwicklungsplan mit ca. 20 Varianten für das Gebiet rund um das Theater. Realisierte Bauten von Carlo Rossi: 1817-18 Hofpavillons des Anitschikow-Palastes, 1828-32 öffentliche Bibliothek und Alexandrinski-Theater, 1828-34 Rossi-Strasse. Wegen Unstimmigkeiten mit dem Auftraggeber wurde das Ensemble nie vollendet.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Petrovskiy Spusk-Pier
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Petrovskiy Spusk-Pier
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Im Anschluss an den Bau des Bogens des Generalstabs erfolgte die Neugestaltung der beiden Piers: beim Schlossplatz der mit Löwen dekorierte Dvortsovaya Pier, beim Senatsplatz der mit überdimensionalen Vasen geschmückte Petrovski Spusk Pier. Der junge Rossi war einer der ersten Architekten, der die Neugestaltung des Quais der Admiralität aufgriff. Um den Berufstitel «Architekt» tragen zu können, musste er einer Kommission ein eigenes Projekt vorführen. Diesen Titel hat er dann nicht bekommen.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Fassade Haus Jako
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Fassade Haus Jako
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1912 wurde im zweiten Hinterhof das literarische und künstlerische Kellercafé «zum streunenden Hund» eröffnet. Hier konnten sich Künstler, die wie streunende Hunde durch St. Petersburg zogen, satt essen. Zu den Gästen zählte Ossip Mandelstam (s. Videos).
Sudeikin schmückte Decke und Wände mit bunten Vögeln, Blumen und Märchengestalten. An den Wänden waren Sofas, in der Mitte ein runder Tisch für 13 Personen, darüber ein 13-armiger Kronleuchter. 1915 kam es nach Maiakovskis Antikriegsrede zur Schliessung.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Fassade Haus Wielhorski
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Fassade Haus Wielhorski
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Mitte des 19. Jh. war dieses Haus das Zentrum des musikalischen und künstlerischen Lebens von St. Petersburg. Graf Mikhail Wielhorski (1794-1866) war mit Goethe, Chopin und Mendelssohn bekannt, hier verkehrten Liszt, Schumann, Berlioz und viele weitere. Zu seinem Freundeskreis zählten Puschkin, Alexander Gribojedow, Michael Glinka, usw. 1872 wurde das Haus verkauft und die Konditorei Kochkurowa eröffnet. Die in Sankt Petersburg beliebte Konditorei wurde zum Treffpunkt von Revolutionären und Anarchisten.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Fassade zum Newski-Prospekt
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Fassade zum Newski-Prospekt
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Die Rossi-Fassade zum Newski-Prospekt des Grand-Hotel Europe ist nichts als eine Replik aus dem Jahr 1950. Auf der anderen Seite des Newski-Prospekts steht weitere, der Rusca-Portikus, der 1963 abgerissen und 1972 originalgetreu wiederaufgebaut wurde. Vor dem Grand-Hotel Europe stand am Newski-Prospekt ein als Hotel umgebautes Apartmenthaus aus dem Jahr 1824, das 1830 durch einen Anbau an der Michailowskaja-Strasse ergänzt und mit einer einheitlichen, von Carlo Rossi entworfenen Fassade versehen wurde.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Generalstabsgebäude
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Generalstabsgebäude
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fotos © Florstein (1), Dezidor (2), Alexey Sergeev (3), Massimilianogalardi(4-6), Obakeneko(7, 9), Ljubimaja Muza (8, 10-12)
CC BY-SA 3.0
Ein Gebäudebogen mit einer Gesamtlänge von 580m. Bei der Gestaltung des zentralen Platzes der jungen Hauptstadt beschloss Carlo Rossi, die beiden Gebäudeflügel durch einen Triumphbogen in Gedenken an den russischen Sieg im Krieg von 1812 zusammenzufassen. Nach Abschluss dieses Monumentalbaus schaffte es Carlo Rossi, Kaiser Nikolaus l von der Idee zu überzeugen, dass zur Vollendung der architektonischen Komposition in der Mitte des Platzes ein Denkmal an den Sieg im Krieg von 1812 gesetzt werden sollte.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Haus V. A. Yakovlewa
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Haus V. A. Yakovlewa
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Das Haus der Hofdame Yakovlewa ist Teil des Gebäudekomplexes um den Platz der Künste, der sich durch architektonische Strenge und Einfachheit auszeichnet. Es wird angenommen, dass bei einer Renovation die Konsolen über den Fenstern im ersten Obergeschoss entfernt und die Fenster im Geschoss darüber vertikal vergrössert wurden. In den 1880 'er Jahren war hier der Sitz der politischen und literarischen Zeitung «Minute»; bis 1917 zudem die Schokoladenfabrik «I. Kraft », die rund 150 Mitarbeiter beschäftigte.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Palastplatz
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Palastplatz
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fotos © FlickrLickr 1, JasonRogers 11 /
CC BY 2.0 / EugeniaEva 3, sailko 5,6, Massimilianogalardi 7-9 /
CC BY-SA 3.0 / Alexey Sergeev 2,4,10,12
1721 liess Peter l. die ehem. Militärzone zum Vergnügungspark für Festlichkeiten, Bankette und Reitspiele umwandeln. Mitte 18. Jh. kam zur besseren Sichtbarkeit der Spektakel ein hölzernes Amphitheater hinzu. 1754-62 wurde der Winterpalast errichtet. George van Velten entwickelte einen Plan zum südlichen Abschluss durch ein bogenförmiges Gebäude. Dies wurde erst halbes Jh. später umgesetzt, als Alexander l. den Platz als weiträumiges Monument des russischen Sieges über Napoleon inszenieren liess.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Russische Nationalbibliothek
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Russische Nationalbibliothek
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Eine der grössten Bibliotheken weltweit. 1795 durch Katharina ll. gegründet, zu deren Privatsammlung die Hausbibliothek von Voltaire und Diderot gehörte. Hinzu kamen 400'000 Bücher aus der Bibliothek Zaluski, die Alexander Suworow 1794 als Kriegsbeute aus Warschau mitgebracht hatte. 1795-1801 von Sokolow am Newski-Prospekt gebaut. 1812 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, aufgrund von Napoleons Russlandfeldzug erst zwei Jahre später eingeweiht. 1828 von Carlo Rossi durch einen Gebäudetrakt erweitert.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Ploshchad Iskusstv (Platz der Künste)
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Ploshchad Iskusstv (Platz der Künste)
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Zeitgleich mit dem Michailowski-Palast entwarf Rossi den Platz der Künste sowie die Strassen, die von ihm ausgehen. Der Name kommt von den Museen und Konzertsälen, die ihn umgeben. Durch die einheitlichen Fassaden wirkt er wie ein städtisches Zimmer. Peter l. liess einem afrikanischen Sklaven Bildung zukommen, um zu beweisen, dass Intelligenz und andere Qualitäten nicht von der Hautfarbe abhängen, bzw. verallgemeinert, angeboren sind. Der Sohn seiner Enkelin ist der russische Nationaldichter Pushkin.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Russische Kolonie «Alexandrowka»
27
carlo rossi, Sankt Petersburg
Russische Kolonie «Alexandrowka»
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fotos © Jens Burkhardt-Plückhahn (1-3, 17), Superchilum (4, 5), Dishayloo (6, 8), antoinevandermeer (7), A.Savin (10-12), Sybillesonne (9, 13, 14, 16, 18)
Nach dem Tod von Zar Alexander l. gründete König Friedrich Wilhelm lll. – als Zeichen der Freundschaft zwischen ihm und dem Zaren – bei Potsdam eine russische Kolonie und liess darin die letzten zwölf Sänger eines russischen Soldatenchors ansiedeln. Bei Bezug waren die zwölf Gehöfte vollständig möbliert, die Gärten bereits angelegt, jedem Haushalt eine Kuh zugeteilt. Heute leben hier Künstler, Schriftsteller und Musiker. Einziges noch vorhandenes russisches Parkdorf. Seit 1999 UNESCO-Weltkulturerbe.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Wohnung der Kaiserin im Winterpalast
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Wohnung der Kaiserin im Winterpalast
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fotos © Masutov (1), Joseph-Maria Charlemagne-Baudet (2)
public domain
Nach Eröffnung der Militärgalerie wurde Rossi mit der Renovation der angrenzenden Räume beauftragt. Er schuf die Säle zwischen der Galerie und der grossen Treppe. Anfang 1827 begann er mit der Renovation der Wohnung der Kaiserin Maria Fjodorowna im Winterpalast (16 Zimmer).
carlo rossi, Sankt Petersburg
Datscha Seiner Kaiserlichen Majestät
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Datscha Seiner Kaiserlichen Majestät
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1811 durch G. Pilníkov errichtet, 1817 vom Hofstallmeister gekauft und ab 1820 an Michael Pawlowitsch (s. Michailowski-Palast) vermietet; 1824 durch das Hochwasser schwer beschädigt, 1825 von der Staatskasse erworben und 1825-26 von Carlo Rossi renoviert. Während der Sowietzeit war es das Ferienhaus von Sergei Kirow; Gefolgsmann Stalins, mitverantwortlich für «Säuberungsaktionen», Arbeitslager und Zwangsumsiedlungen sowie der Zerschlagung der sowjetischen Akademie der Wissenschaften.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Nikolaus-Tor
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Nikolaus-Tor
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Schwere Feierlichkeit am Eingang des Palast-Ensembles. Der Fairness halber sei darauf hingewiesen, dass es in der Nähe mehrere Bauten dieser Formensprache gibt. Indem Rossi ihre strenge Ordnung aufgriff, erreichte er eine Einheit von Bauten und Umgebung.
Rossi stand zudem vor der Aufgabe, einen engen Kostenrahmen einzuhalten sowie möglichst rasch zu bauen. Er entschied sich für Gusseisen. Beim Eingang des Anwesens Vlakhernskoye-Kuzminki bei Moskau wurde später eine Kopie des Tores von Pawlowsk errichtet.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Fassade des Kommandantenhauses
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Fassade des Kommandantenhauses
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Nichts deutet darauf hin, dass hinter dieser Fassade kein Wohnhaus, sondern ein Kommandanten- und Wachhaus befindet. Hier wurde 1840 der Dichter Michael Lermontow nach einem Duell festgehalten, neben Alexander Puschkin einer der bedeutendsten Vertreter de romantischen Literatur in Russland. Dieses Duell führte zu Lermontow's abermaliger Versetzung in den Kaukasus, wo er 1841 in einem Duell starb. Aufgrund seines Romans «Ein Held unserer Zeit» (1840) gilt Lermontow als Begründer des russischen Realismus.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Militärgalerie im Winterpalais
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Militärgalerie im Winterpalais
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fotos © Eduard Hau (1), Grigory Chernetsov (2), Karl Karlovich Piratskiy (3)
gemeinfrei
Eine Sammlung von 332 Portraits von Generälen, die am Vaterländischen Krieg von 1812 teilgenommen hatten. Sie zeigt auch ein Gemälde der Schlacht von Beresina (je nach Quellen waren 16.000, 12.000 oder 7.000 Schweizer Söldner an Napoleons Russlandfeldzug beteiligt, nur 300 haben überlebt). Weniger als zehn Jahre nach Fertigstellung wurde die Militärgalerie durch den Brand von 1837 zerstört. Die Bilder wurden gerettet. Der Tessiner Antonio Adamini, seit 1836 Hofarchitekt, leitete die Wiederaufbauarbeiten.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Park auf der Jelagin-Insel
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Park auf der Jelagin-Insel
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fotos © Jbuket (1), Visem (2, 3, 15), Aleksandrov (4), Alex Florstein (5), InvictaHOG (6), IKit (7-12), Sav-1667 (13), Trance Light (14)
CC BY-SA 3.0
Carlo Rossi und der Gartenarchitekt Joseph Busch (alias John Bush; s. Parks von Zarskoje Selo und Pawlowsk) beseitigten den geometrischen Blumengarten beim Palast und bauten den englischen Landschaftspark unter Einbezug des alten Baumbestands weiter aus. Dem sumpfigen Boden von Sankt Petersburg rangen sie eine «Isola bella» des russischen Nordens ab: Erdmassen wurden verschoben, die Insel Form und Grösse verändert; eine Serie von neun verschlungenen Teichen ausgegraben, mit dem Aushub die Insel angehoben.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Kaffeehäuschen im Sommergarten
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Kaffeehäuschen im Sommergarten
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Im September 1777 zerstörte eine Sturmflut den Pavillon «Grotto» (1713-1725, Arch. Andreas Schlüter). 1801 befahl Paul l., ihn abzureissen und an seiner Stelle einen neuen zu bauen. Der Kaiser starb im selben Jahr, der Bau des Pavillon kam zum Erliegen. Ein Viertel Jahrundert später errichtete Rossi an der Stelle des «Grotto» ein «Kaffeehäuschen», wobei er die Wände des alten Gebäudes wiederverwendete. Aus dem ehemaligen Privatgarten des Zaren war ein von den Stadtbewohnern rege besuchter Ort geworden.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Parkdorf Glasowo
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Parkdorf Glasowo
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Das Parkorf Glasowo ist eines der ersten Beispiele russischer Volksarchitektur in der Architektur des 19. Jh. Neun Fachwerkhäuser, deren Verkleidung Blockhäuser imitierte, erbaut für Veteranen des Kriegs von 1812 (Napoleons Russlandfeldzug), die behindert und ohne Familie waren, aber noch Arbeiten im Park von Pawlowsk erledigen konnten. Das Dorf ist verschwunden. Geblieben ist die Kreisstrasse mit 230m Durchmesser, die beiden Querstrassen in Form eines Andreaskreuzes sowie der runde Teich in der Dorfmitte.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Michailowski-Palast
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Michailowski-Palast
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fotos © July Kyrsakova (1), A.Savin (2), MarisaLR (3, 7-8), sailko (4, 9), George Shuklin (5), Antonleto (10-12), Ludushka (13-15), DmitriyGuryanov (16)
CC BY-SA 3.0
1798 ordnete Kaiser Paul l. an, Geld für den Bau einer neuen Residenz für den neugeborenen Michael Pawlowitsch bereitzustellen. Als Rossi 1817 das Projekt ausarbeitete, war der dritte Zarensohn gerade mal 19 Jahre alt. Mit 27 konnte er darin einziehen. Nach seinem frühen Tod war der Palast erst Residenz seiner Witwe, danach seiner Tochter. 1894 kaufte Nikolaus ll. den Palast und richtete hier das Russische Museum ein. Rossi gestaltete 1817 gleichzeitig auch den gesamten umliegenden Platz der Künste.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Serviceflügel des Michailowski-Palastes
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Serviceflügel des Michailowski-Palastes
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fotos © Blackadder - www.citywalls.ru
carlo rossi, Sankt Petersburg
Musikpavillon auf der Jelagin-Insel
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Musikpavillon auf der Jelagin-Insel
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Ein kleiner Pavillon auf einem Podium mit sanft ansteigenden Treppen. In der Mitte eine Semi-Rotunde, über grosszügige Öffnungen Ausblicke in den rückwärtigen Park. Zum Fluss hin eine Kolonnade von sechs schlanken Säulen aus grauem sibirischen Marmor. Rossi ging geschickt um mit Skulpturenschmuck sowie dekorativen Vasen mit Blumen. Über sie verband er den Pavillon eng mit dem Park. Die Dekoration ist heute leider verschwunden. Sie findet sich noch in den historischen Bildern sowie in der Ansicht.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Michailowski-Garten
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Michailowski-Garten
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Der Garten basiert auf Ideen von Carlo Rossi, der eine architektonische Einheit von Palast und Gartenlandschaft suchte. 1918 wurde der Michailowski-Garten als Denkmal der Landschaftskunst geschützt. 1924 wurde er renoviert. Im selben Jahr richtete jedoch
Während der Belagerung wurden im Park Statuen vergraben, um sie vor der Zerstörung zu schützen, was jedoch das Wurzelwerk schädigte. Man ist dabei, den Garten in seine ursprüngliche Gestalt zurückzuführen, kranke Bäume zu entfernen und neue zu pflanzen.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Renovation des Pavillons unter Flagge
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Renovation des Pavillons unter Flagge
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Carlo Rossi hat die Grundform des Pavillons bei der Anlegestelle beibehalten und einige Änderungen vorgenommen. Wirklich geglückt ist der Pavillon nicht. Dennoch wurde er in den Jahren 2001-2002 auf Kosten des britischen World Monuments Fund restauriert. Bei der Ankunft der Mitglieder der Zarenfamilie wurde auf dem Dach die St.-Andreas-Flagge gehisst. In der offenen Halle konnte die Zarenmutter Maria Fjodorowna mit ihren Gästen essen, an regnerischen Sommertagen pflegte sie hier zu malen und zu sticken.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Rossi-Pavillon
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Rossi-Pavillon
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fotos © Nadezhda Pivovarova (1-3, 7), Michael Hoffmann (Hamlet53) (4, 6), Olga Ponomarev (5), Bin im Garten (8)
CC BY-SA 3.0
Bei der Gestaltung des Michailowski-Gartens baute Rossi am Ufer der Moika einen kleinen Pavillon mit dorischen Säulen und Semi-Rotunde. Den Pavillon legte er nicht in die Hauptachse des Michailowski-Palastes, sondern in die östliche Ecke des Gartens, so dass er auf der Längsachse des «Champs de Mars» liegt. Dadurch verbindet der Pavillon kompositorisch die beiden Ensembles. Das gusseiserne Geländer, das den Pier vor dem Pavillon umgibt, wurde ebenfalls nach einem Entwurf von Carlo Rossi gefertigt.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Gusseisenbrücke im Michailowski-Garten
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Gusseisenbrücke im Michailowski-Garten
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Carlo Rossi schuf nicht nur einen typisch klassischen Landschaftsgarten; er gestaltete den Teich in barocker Art, indem er ihn mit einer kunstvollen gusseisernen Brücke schmückte. Der Teich wurde durch den englischen Landschaftsarchitekten Adam Menelaws
angelegt, der von Alexander l. für die Neugestaltung des Alexanderparks in Tsarskoye Selo beigezogen wurde. 1924 wurde der Teich renoviert, im selben Jahr wurde er durch ein Hochwasser zerstört. Im Rahmen der Renovation 2002-04 wurde er wiederhergestellt.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Anlegestelle beim Rossi-Pavillon
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Anlegestelle beim Rossi-Pavillon
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fotos © Michael Hoffmann (Hamlet53) (1), Bin im Garten (2), Olga Ponomarev (3)
CC BY 3.0
Am Ufer der Moika baute Carlo Rossi einen Pier aus rotem Granit. Zwei Granittreppen führen vom Wasser hinauf zum Pavillon mit Semi-Rotunde. Sie ist offen ausgebildet, Park und Fluss sind somit präsent. An den Seiten befinden sich zwei geschlossene Räume.
Der Michailowski-Garten ist mit einem hohen schmiedeeisenen Zaun umgeben. Bis zur Oktoberrevolution war der Park der fürstlichen Familie vorbehalten, die ihn für Gartenfeste und Tanzveranstaltungen nutzte. Gut möglich, dass die Gäste mit dem Boot ankamen.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Rossi-Bibliothek
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Rossi-Bibliothek
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fotos © Alexey Sergeev (2) public domain / Alexander (1), Victoria Shchipkova (3), Florstein (4)
CC BY-SA 3.0
Ein grosser Bibliothekssaal über dem Nordflügel, länglich und im Grundriss gebogen. Fünf grosse Fenster mit Blick zum Park. Die Bögen von 4m Durchmesser sorgen für viel Tageslicht. An Decken und Panelen Allegorien nach Zeichnungen von Barnaba Medici. Rossi entwarf auch die Möblierung. Bei ihrem Rückzug steckten die deutschen Truppen die Bibliothek in Brand. Möbel, Dekoration und Leuchten wurden unwiederbringlich zerstört. Der Grossteil der Bücher war evakuiert worden, teils wurden sie zurückgegeben.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Michailowski-Manège
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Michailowski-Manège
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Im Norden befand sich das Gelände des hölzernen Sommerpalastes der Zarin Anna, zu dem auch ein Elefantenhaus gehörte. Die Elefantenherde hatte sie vom persischen König geschenkt bekommen, der sich von ihr Unterstützung im Kampf gegen die Osmanen erhoffte. Zar Paul l. liess den Sommerpalast abreissen und vom Architekten Vincenzo Brenna 1798-1800 eine Manege mit Ställen errichten. 1823 erweiterte Carlo Rossi – ein Schüler von Vincenzo Brenna – die Anlage und verlieh ihr zum Manegeplatz hin ein neues Gesicht.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Stallungen des Michailowski-Schlosses
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Stallungen des Michailowski-Schlosses
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fotos © Andrei! (1) gemeinfrei, Peterburg23 (2)
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Im Norden befand sich das Gelände des hölzernen Sommerpalastes der Zarin Anna, zu dem auch ein Elefantenhaus gehörte. Die Elefantenherde hatte sie vom persischen König geschenkt bekommen, der sich von ihr Unterstützung im Kampf gegen die Osmanen erhoffte. Zar Paul l. liess den Sommerpalast abreissen und vom Architekten Vincenzo Brenna 1798-1800 eine Manege mit Ställen errichten. 1823 erweiterte Carlo Rossi – ein Schüler von Vincenzo Brenna – die Anlage und verlieh ihr zum Manegeplatz hin ein neues Gesicht.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Stallungen des Michailowski-Schlosses
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Stallungen des Michailowski-Schlosses
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Im Norden befand sich das Gelände des hölzernen Sommerpalastes der Zarin Anna, zu dem auch ein Elefantenhaus gehörte. Die Elefantenherde hatte sie vom persischen König geschenkt bekommen, der sich von ihr Unterstützung im Kampf gegen die Osmanen erhoffte. Zar Paul l. liess den Sommerpalast abreissen und vom Architekten Vincenzo Brenna 1798-1800 eine Manege mit Ställen errichten. 1823 erweiterte Carlo Rossi – ein Schüler von Vincenzo Brenna – die Anlage und verlieh ihr zum Manegeplatz hin ein neues Gesicht.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Tempel der Einsamkeit
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Tempel der Einsamkeit
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Ein anmutiger Pavillon an einer von Bäumen gesäumten Allee. Fürst Wolkonski gefiel es, Teile von kaiserlichen Residenzen um sich zu haben. Viele Bauten des Landguts sind verschwunden, wie der doppelgeschossige Pavillon am Pier, die Hermitage, die Grotte. Erhalten geblieben ist u. a. sein Mausoleum, vom jungen Domenico Gilardi erbaut. Carlo Rossi starb 1849 völlig verarmt an Cholera. Der Zar hat regelmässig trotz erbrachter Leistung das Architektenhonorar nicht bezahlt. Es kam dann in Form eines Darlehens.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Neue Fassade des Stary Gostiny Dvor
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Neue Fassade des Stary Gostiny Dvor
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Gostiny Dvor ist ein Handelshof, der aus Reihen von Läden gebildet wird. 1722-35 baute Domenico Trezzini den erst Portovy (Hafen) und später Stary (alter) Gostiny Dvor genannten Gebäudekomplex. 1733 wurde der Handelshafen zur Wassiljewski-Insel verlegt. Dieser Gostiny Dvor wurde zum Modell für die übrigen Handelshöfe in Sankt Petersburg und anderen Städten. Nach dem Feuer von 1763 wurde er als Lager genutzt. 1912 wurde er bis auf einen kleinen Gebäudeteil abgerissen, der zur Lagerung von Büchern diente.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Umgestaltung des Manezhnaia Ploshchad
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Umgestaltung des Manezhnaia Ploshchad
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Im Norden befand sich das Gelände des hölzernen Sommerpalastes der Zarin Anna, zu dem auch ein Elefantenhaus gehörte. Die Elefantenherde hatte sie vom persischen König geschenkt bekommen, der sich von ihr Unterstützung im Kampf gegen die Osmanen erhoffte. Zar Paul l. liess den Sommerpalast abreissen und vom Architekten Vincenzo Brenna 1798-1800 eine Manege mit Ställen errichten. 1823 erweiterte Carlo Rossi – ein Schüler von Vincenzo Brenna – die Anlage und verlieh ihr zum Manegeplatz hin ein neues Gesicht.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Orthodoxe Verklärungskathedrale
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Orthodoxe Verklärungskathedrale
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fotos © Sergeant Pepper (1, 2), NUT 2013 (3), Panther (4-6) /
CC BY-SA 3.0 / Sergei Prokudin-Gorskii (7-12) / public domain / Lite (13, 14) /
GFDL
Wie viele Provinzstädte wurde Torschok im späten 18. Jh. auf Initiative von Katharina ll. grundlegend neugestaltet. Ein Hauptplatz von klassischer Harmonie entstand, ebenso Marktgebäude mit Arkaden. Wohlhabende Einwohner zogen mit und liessen ihre Häuser im neoklasslischen Stil umgestalten. Das augenfälligste Zeichen des Transformationsprozesses des frühen 19. Jh. sind die vielen neuen Kirchen. Die neoklasslische Kathedrale am Ufer der Twertsa geht zurück einen Entwurf von Carlo Rossi aus dem Jahr 1811.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Gusseisenbrücke über die Slavianka
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Gusseisenbrücke über die Slavianka
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fotos © alexey sergeev (1-6), snegir - www.citywalls.ru (7-13) / public domain / Ekaterina Borisova (14, 15), Alexxx1979 (16-18), AleAlexander (19), YKatrina (20), Sly Girl (21 ), Yuri Kepa (22), Olga Ponomarev (23-24) /
CC BY-SA 3.0
Die massigen Pfeiler aus Stein steigern die Leichtigkeit und Schwerelosigkeit der gusseisernen Brücke. Im Sockel der Vasen Delfine, Symbole der Freundschaft. Sie spiegeln die Dekoration im nahen Tempel der Freundschaft. Die Bücke wurde 1964 rekonstruiert. Als die sowjetischen Truppen Pawlowst befreiten, waren alle Zierbrücken gesprengt. Der Rosenpavillon war verschwunden, sein Holz hatte als Baumaterial gedient. Von den einst über hunderttausend Bäumen waren siebzigtausend gefällt oder sonst wie zerstört.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Herrenhaus Golenischtschew-Kutusow
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Herrenhaus Golenischtschew-Kutusow
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Der erste Besitzer war Pawel Golenischtschew-Kutusow, dessen Porträt in der Militärgalerie im Winterpalastes hängt. Als Militärgouverneur von Sankt Petersburg war er für den Bau vieler Prestigebauten verantwortlich, u. a. für das Alexandrinski-Theater. Heute ist hier die Sammlung von russischen Gemälden, die Isaak Brodski (1883-1939) zusammengetragen hat. Brodski, einer der Hauptvertreter des Sozialistischen Realismus, war 1922 Mitbegründer der Assoziation der Künstler des revolutionären Russlands.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Haus des Hausmeisters des Jelagin Palastes
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Haus des Hausmeisters des Jelagin Palastes
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Im Wald das Haus des Hausmeisters. Im Gegensatz zu jenem des Gärtnermeisters wurde es 1850 umgebaut. Vielleicht wurden dabei die Fassaden verändert. Ansonsten ergibt der Wechsel in der Ausrichtung der Bretter keinerlei Sinn, weder formal noch konstruktiv. Das Volumen ist auffallend gross. Vermutlich wurde es deshalb in zwei Hausteile gegliedert.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Haus des Gärtnermeisters des Jelagin Palastes
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Haus des Gärtnermeisters des Jelagin Palastes
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Ganz im Norden der Insel das Haus des Gärtnermeisters, ein einfaches Quader. Die Fassaden schnörkellos, einzig durch ihre Materialisierung unterschieden sie sich von jenen am Platz der Künste, ansonsten sind sie von der selben architektonischen Strenge. Die Petersburger sind überrascht, dass ein Gärtnermeister ein derart grosses Haus bewohnen durfte. Vielleicht teilte er es mit seinen Gesellen. Auf der Jelagin-Insel wurden Rosen gezüchtet. Das Luftbild von 1930 zeigt weitläufige Rabatten und Treibhäuser.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Stallungen und Remisen des Jelagin Palastes
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Stallungen und Remisen des Jelagin Palastes
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Die Figur der Stallungen und Remisen ähnelt einem verlängerten Hufeisen. Auf der Seite des Haupteingangs liegt ein rechteckiger Eingangshof. Von der Wiese ist er durch einen Doppelsäulengang abgetrennt, durch den man wie durch einen Triumphbogen fährt. Im Hof wurden die Pferde abgeschirrt, danach trotten sie über die kleine Arena zum halbkreisförmigen Stallgebäude. Die Kutschen wurden in die Remisen rings um den Eingangshof versorgt. Im Geschoss darüber befanden sich die Räume der Dienerschaft.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Pavillon der Palastwache auf der Jelagin Insel
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Pavillon der Palastwache auf der Jelagin Insel
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Am Eingang zur Jelagin-Insel, unmittelbar bei der Brücke, der Unterstand der Palastwache. Wörtlich übersetzt hiess er «Pavillon Im Loch». Ein Zweckbau, entsprechend streng der architektonische Ausdruck. Rechteckiger Grundriss, offene Arkaden. Die Holzverkleidung war mit geschnitzten Ornamenten verziert. Beidseits der Treppen dekorative Vasen. Nach dem Brand 1828 wurde er wieder aufgebaut. 1996 brannte er abermals bis auf das Fundament nieder. Seit 1971 war er ein architektonisches Denkmal.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Küchengebäude des Jelagin Palastes
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Küchengebäude des Jelagin Palastes
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Die Räume werden über den Innenhof belichtet. Ansonsten verfügen die Fassaden anstelle von Fenstern über Nischen mit lebensgrossen Statuten und gusseisernen Vasen. Der künstlerische Effekt entsteht durch den Kontrast zwischen den dominanten Flächen und der plastischen Ausdruckskraft der dekorativen Elemente; ebenso durch das intensive Spiel von Licht und Schatten. Einem Zweckbau wird das Aussehen eines monumentalen Palastes verliehen. Der Küchenkörper gilt als eines der brillantesten Werke dieser Art.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Gewächshaus des Jelagin Palastes
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Gewächshaus des Jelagin Palastes
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Zuvor stand hier ein unansehnlicher Wintergarten. Sein Aufbau war dreiteilig: zentraler Körper, verglaste Flügel, an den Enden Seitenpavillons. Wie in Russland sehr verbreitet, übernahm Carlo Rossi die Volumetrie des Vorgängerbaus und änderte die Fassade. Ebenfalls typisch für Russland, dass das Treibhaus das Aussehen eines Palastes aufweist. Das zentrale Gebäude und die beiden Seitenpavillons sind ähnlich wie der Speisesaal des Jelagin Palastes dekoriert; unter dem Architrav sind «Basreliefs» plaziert.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Mietshaus Abamelek-Lazarev
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Mietshaus Abamelek-Lazarev
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Der Bereich um den Platz der Künste war lange unentwickeltes Ödland mitten im Zentrum von Sankt Petersburg. 1819 wurde mit dem Abriss der Gewächs- und Treibhäuser begonnen. Die Pflanzen und Bäume wurden zu den kaiserlichen Palästen der Umgebung gebracht. Das Land wurde parzelliert und verteilt. Die Gegend verwandelte sich in eine Baustelle. Neben der Philharmonie und dem Theater wurden gutbürgerliche Häuser errichtet. In die Erdgeschosse sollten kleine Läden einziehen, was der Zar jedoch stossend empfand.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Blockhaus «Nikolskoe»
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Blockhaus «Nikolskoe»
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fotos © doratagold - gaststätte blockhaus nikolskoe
CC BY-SA 2.0
Friedrich Wilhelm lll., der von seinem Russlandbesuch einen Plan Rossis für Glasowo mitgebracht hatte, liess «zur Verschönerung der Landschaft» bei der Pfaueninsel nach dieser Vorlage ein «russisches Bauernhaus» errichten. Sonntags ging er dort «zu Tee». Nach seinem Tod verwaiste die königliche Teestube. Sein russischer Kutscher durfte wohnen bleiben. 1829 bekam Bokow eine Busse wegen Betreibens einer illegalen Teestube. Er habe Klavier gespielt, das Publikum habe getanzt. Die Teestube gibt es noch heute.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Katholikon des Klosters Mariä Geburt
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Katholikon des Klosters Mariä Geburt
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fotos © Daria Stolyarenko (1), Ghirlandajo (2, 3)
CC BY-SA 3.0
Im Herbst 1813 stützte die 1812 fertiggestellte Vorgängerkathedrale über Nacht in sich zusammen. Nonnen wurden nicht verletzt, weil sie zur Zeit von Napoleons Invasion in ein anderes Kloster evakuiert wurden. Die neue Kathedrale im typischen Empirestil - eine der grössten Fünfkuppelkathedralen der Oblast Twer – wird Carlo Rossi zugeschrieben. Das Kloster wurde 1920 geschlossen, die Kathedrale später als Turnhalle genutzt. Seit 1990 findet im den nicht abgerissenen Bauten wieder klösterliches Leben statt.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Servicegebäude des Anitschkow-Palais
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Servicegebäude des Anitschkow-Palais
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Das Küchengebäude wurde im Rahmen des Umbaus des Anitschkow-Palais (1817-1821) zusammen mit den beiden Gartenpavillons errichtet. Die Küche ist bei vielen Herrenhäusern und Palästen in einen separaten Pavillon ausgelagert. Es ging darum, das Problem der Verbreitung von Küchengerüchen in repräsentative Räume gar nicht erst entstehen zu lassen. Momentan beherbergt das Gebäude das Anitschkow-Lyceum, eine experimentelle 10. Klasse, die 1989 als Abteilung des Leningrader Palastes der Pioniere gegründet wurde.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Jelagin Palast
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Jelagin Palast
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fotos © Alexey Sergeev (1-9), Branson DeCou (10-17)
Der Jelagin-Palast auf der Jelagin-Insel im Flussdelta der Neva wurde als Sommerpalast für die Mutter von Zar Alexander l. errichtet. Er ersetzte ein als palladianische Villa errichtetes Herrenhaus, das vermutlich von Giacomo Quarenghi entworfen wurde. Während der Belagerung Leningrads wurde er von Bomben getroffen und brannte vollständig nieder. In den 50'er Jahren wurde er wieder aufgebaut. Heute beherbergt er eine Sammlung von Kunstobjekten aus dem 18. und 19. Jh., insbesondere wertvolle Glaswaren.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Palais Saltykow, Westfassade
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Palais Saltykow, Westfassade
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Im Rahmen der Gestaltung des Suworow-Platzes erweiterte Carlo Rossi das Saltykow-Palais zum Platz hin und schuf eine repräsentative Fassade. Bild 1 zeigt die ehemalige Brandwand des Gebäudes von Quarenghi. Heute beherbergt es die Universität der Künste.
Im selben Jahr wurde auf Anregung von Carlo Rossi der Rumjanzew-Obelisk auf die Wasilewski-Insel gebracht und stattdessen eine Statue von Alexander Suworow aufgestellt. Suworow wird in den Kantonen Uri, Schwyz und Glarus bis heute als Befreier verehrt.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Hofpavillons des Anitschkow-Palais
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Hofpavillons des Anitschkow-Palais
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Zur Umsetzung des Entwicklungsplans für das Gebiet rund um das zukünftige Alexandrinski-Theater wurde als erstes zwei symmetrische Pavillons mit Figuren der russischen Helden sowie ein Zaun gebaut, der den Rest des Gartens des Anitschkow-Palais abtrennt. Dadurch wurde die östliche Grenze des neuen Bereichs markiert und die Stellung des Schlosses im Ensemble gestärkt. Im Sommer 1832 wurde auf dem Platz vor dem Theater ein Garten angelegt und durch einen Gussrost mit vier Doppelflügeltoren eingezäunt.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Suite von Charlotte von Preussen im Winterpalast
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Suite von Charlotte von Preussen im Winterpalast
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fotos © Masutov (1), Joseph-Maria Charlemagne-Baudet (2)
public domain
Carlos Rossis Innenausbau des Anitschkow-Palais wurde nicht nur von der Öffentlichkeit, sondern auch vom königlichen Hof sehr positiv aufgenommen. Dies führte dazu, dass er unmittelbar darauf neun Zimmer im Winterpalast wieder herrichten konnte. Diesmal ging darum, die Prinzessin Charlotte von Preussen (die spätere Zarin Alexandra Fjodorowna) und ihren Vater, König Friedrich Wilhelm lll., bei ihrem Besuch des Zarensohns Nikolaus standesgemäss zu beherbergen. Die Arbeiten dauerte fünf Monate.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Innenräume im Anitschkow-Palais
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Innenräume im Anitschkow-Palais
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Im frühen 19. Jh. gestaltete Carlo Rossi die Innenräume des Anitschkow-Palais im neoklassischen Stil. Ausserdem fügte er dem Palast die beiden Hofpavillons hinzu, die die Grenze zwischen dem Garten und dem neu geschaffenen Ostrowski-Platz definieren. Nach dem Umbau von Carlo Rossi wurde der Palast die Winterresidenz des Thronfolgers und späteren Kaisers Nikolaus l. Als 1837 der Winterpalast nach dem verheerenden Brand wieder aufgebaut wurde, zog die Familie für einige Zeit in das Anitschkow-Palais.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Renovation eines Gewächshauses in Pawlowsk
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Renovation eines Gewächshauses in Pawlowsk
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Von Beginn an gab es in diesem Bereich des Parks Gebäude und Strukturen für unterschiedlichste Zwecke: Orangerien, um Pflanzen des Parks zu überwintern, Treibhäuser für das Gemüse des Grossfürsten, Wohnhäuser für Höflinge, Diener und die Palastverwaltung. Hier wohnte auch der gebürtige Türke Ivan Kutaisov sowie die Sekretärin von Maria Fjodorowna. Neben den Treibhäusern lagen die Häuser der Gärtner. 1816 gestaltete Carlo Rossi einen im Jahr zuvor von einem unbekannten Architekten erbauten Wintergarten um.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Pavillon auf der Insel der Prinzessin von Liefen
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Pavillon auf der Insel der Prinzessin von Liefen
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fotos © Mary - www.citywalls.ru
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Die Gouvernante Charlotte von Lieven (1742-1828) genoss am Hof – aufgrund ihres pädagogischen Geschicks und ihrer Gelehrsamkeit – hohen Einfluss. Im Alter von 39 Jahren war sie Witwe geworden, vollkommen mittellos und gleichzeitig alleinerziehende Mutter von fünf Kindern. 1783 engagierte sie Katharina ll. auf Empfehlung des Gouverneurs von Riga für die Erziehung ihrer Enkel. 1799 erhielt sie in Anerkennung ihrer Verdienste den Rang einer Gräfin, am Tag der Krönung von Zar Nikolaus l. den einer Prinzessin.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Haus Zubchaninow
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Haus Zubchaninow
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Auf der Liste der in Twer erhaltenen Bauten von Carlo Rossi ist auch dieses einfache Wohnhaus. 1813 starb sein Schirmherr, der Generalgouverneur Fürst Oldenburg. Katharina Pawlowna reiste ab. Der Ausschuss zur Verbesserung der Stadt gab seine Arbeit auf. Carlo Rossi beendete die Wohnprojekte für Kaufleute und zog 1815 wieder nach Sankt Petersburg. Auch in anderen Städten der Provinz basieren Bauten auf Entwürfen von Rossis Tätigkeit in Twer (1809-14): in Torschok, Kaschin, Beschezk sowie im Ort Staritsa.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Herrenhaus in Twer
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Herrenhaus in Twer
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Auf der Liste der in Twer erhaltenen Bauten von Carlo Rossi ist auch dieses Herrenhaus. 1813 starb sein Schirmherr, der Generalgouverneur Fürst Oldenburg. Katharina Pawlowna reiste ab. Der Ausschuss zur Verbesserung der Stadt gab danach seine Arbeit auf. Carlo Rossi beendete die Wohnprojekte für Kaufleute und zog 1815 wieder nach Sankt Petersburg. Auch in anderen Städten der Provinz basieren Bauten auf Entwürfen von Rossis Tätigkeit in Twer (1809-14): in Torschok, Kaschin, Beschezk sowie im Ort Staritsa.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Wohnhaus am Radishcheva Boulevard
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Wohnhaus am Radishcheva Boulevard
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Wie auch andernorts haben die Aufwertungsmassnahmen der Innenstadt dazu geführt, dass wohlhabende Einwohner ihre Häuser im klassizistischen Stil umgestalten bzw. neue errichten liessen. Das genaue Baujahr dieses Herrenhauses im Empire-Stil ist unbekannt. Es wurde irgendwann im Zeitraum zwischen 1810 und 1820 errichtet und gilt als das beste Baudenkmal der Wohnarchitektur dieser Zeit, das in Twer erhalten geblieben ist. Allerdings wurde eines der beiden Nebengebäude in den 1970'er Jahren abgerissen.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Auferstehungskirche
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Auferstehungskirche
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fotos © Sergei Mikhailovich Prokudin-Gorskii (7, 8) public domain / Insider (1-4, 6), Florstein (5)
CC BY-SA 3.0
Die Auferstehungskirche am Ufer der Wolga wurde 1731 durch Spende eines reichen Kaufmanns im Stil des Barocks errichtet. 1797-1805 wurde sie auf Kosten eines Privatmanns renoviert sowie im Stil des damals modischen Klassizismus umgebaut und dekoriert. 1815-22 wurde sie durch Spende des Bürgermeisters durch Carlo Rossi um eine Kapelle im Süden erweitert. Zur Sowietzeit wurde die Kirche geschlossen, das Gebäude als Schachklub und Museum genutzt. Der Glockenturm wurde abgerissen, die Statuten entfernt.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Erweiterung des Rosenpavillons
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Erweiterung des Rosenpavillons
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fotos © Andrew Krizhanovsky (6) public domain / Alexandrov (1-3), Poliglot (4) Zaykina Zhena (5), IKit (7), Peterburg23 (8, 9)
CC BY-SA 3.0
Eines der poetischsten Gebäude im Park von Pawlowsk; erbaut 1811-12 durch Andrei Woronichin. Der blassgelb gestrichene Holzpavillon inmitten eines Rosengartens ist geschmückt mit Putenfries, Portici von jonischen Säulen sowie einer kleinen Kuppel. 1814 fügte Carlo Rossi – unterstützt vom Künstler und Bühnenbildner Pietro Gonzaga – einen mit Rosenfries geschmückten Ballsaal an. Es wurde der von Maria Feodorowna bevorzugte Ort, um im kleinen Kreis Dichter, Schriftsteller und Maler zu empfangen.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Wohnhaus an der Uferstrasse der Wolga
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Wohnhaus an der Uferstrasse der Wolga
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fotos © Sergei Mikhailovich Prokudin-Gorsky (1-9), Ghirlandajo (14) gemeinfrei / Insider (10-12)
CC BY-SA 3.0 / mlyutin (13)
CC BY 2.0
Zwischen 1809 und 1812 war Twer das Zentrum des neu entstandenen Gouvernements Twer, Yaroslawl und Nowgorod; der Reisepalast die Residenz des Generalgouverneurs, dem Prinzen von Oldenburg. 1809 wurde ein Komitee zur Stadtverbesserung aufgestellt, dem Carlo Rossi 1809 bis 1815 angehörte. Rossis private und öffentliche Bauten beeinflussten die Stadtentwicklung und prägten das Stadtbild. Die Bebauung an der Uferstrasse der Wolga ist eng mit seinem Namen sowie mit jenem von Matwei Kasakow verbunden.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Wohnhaus an der Novotorzhskaya Strasse
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Wohnhaus an der Novotorzhskaya Strasse
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1763 fiel ein Grossteil von Twer einem Brand zum Opfer. Daraufhin liess Katharina ll. die Stadt im neoklassizistischen Stil wieder aufbauen. Die Novotorzhskaya ist eine jener Strassen, für die Peter Nikitin zum Wiederaufbau einen Gestaltungsplan schuf. Leider ist die Novotorzhskaya auch eine jener Strassen, die im Winter 1941 durch die Besatzer zerstört wurde. In der Nachkriegszeit mangelte es an allen Ecken und Enden. Einige Häuser wurden wieder aufgebaut, andere durch Neubauten ersetzt.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Einkaufs-Arkaden in Twer (abgerissen 1965)
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Einkaufs-Arkaden in Twer (abgerissen 1965)
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Auf Initiative von Katharina ll. entstanden in ganz Russland Innenstadt-Ensembles, die eine Beziehung von Bestehendem und Neuem suchten. Die Gebäude waren klassisch und den Möglichkeiten von Provinzstädten angemessen. Carlo Rossi war de facto Leiter des Ausschusses für die Verbesserung von Twer. Seine wichtigste Aufgabe bis April 1810 war die Planung und Entwicklung des Stadtzentrums. Leider hatten die Stadtplaner in den 1960er Jahren nichts Besseres zu tun, als Alles dem Erdboden gleich zu machen.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Umbau des Reisepalastes in Twer
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Umbau des Reisepalastes in Twer
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fotos © Stoljaroff (2, 5) public domain / Alexandrov (1, 6), Andres_rus (3), Ghirlandajo (4)
CC BY-SA 3.0
Der Reisepalast (1764-1766, Arch. M. F. Kasakow) wurde für Katharina die Grosse als Zwischenstation für ihre Reisen zwischen Sankt Petersburg und Moskau errichtet. Anfang des 19. Jh. wurde er nach einem neuen Entwurf von Carlo Rossi wiederaufgebaut. Zu dieser Zeit gehörte er der Enkelin von Katharina ll. und Schwester von Zar Alexander l., die den Palast im Hinblick auf ihre Heirat mit dem General-Gouverneur von Twer, Jaroslawl und Nowgorod in ein neues gesellschaftliches Zentrum verwandeln wollte.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Neugotische St. Katharinen Kirche
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Neugotische St. Katharinen Kirche
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fotos © Unknown (1), Naidenov N. A. Moskva (2), Scherer, Nabgolts (3)
public domain
Die Katharinenkirche – im verspielten Neo-Gotischen Design – war die bedeutendste Erweiterung des Himmelfahrt-Frauenklosters im Moskauer Kremel. Das Kloster beherbergte die Gräber von Fürstinnen, Tsarinas und anderer Edelfrauen des Moskoviter Königshofes. Zudem diente es als Residenz der Verlobten der Zaren vor ihrer Hochzeit. Im Jahr 1907 wohnten hier eine Mutter Oberin, 62 Nonnen und 45 Laienschwestern. 1929 wurde es zusammen mit der Katharinenkirche abgerissen, um einer Militärschule Platz zu machen.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Hölzernes Theater (1812 abgebrannt)
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Hölzernes Theater (1812 abgebrannt)
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Carlo Rossis Erstlingswerk als selbständiger Architekt. Zuvor hatte er jahrelang für Vincenzo Brenna gearbeitet, lange als dessen rechte Hand, am Schluss in Paris. Zurück in Sankt Petersburg arbeitete Rossi erst als Zeichner in der Kaiserlichen Glas- und Porzellanmanufaktur. Gleichzeitig war er der einzige Ernährer seiner Mutter, einer alleinstehenden Primaballerina. Um indirekt die kleine Pension von Mamma Rossi aufzubessern, begann die Kaiserinwitwe Maria Fjodorowna Carlo Rossi Aufträge zu verschaffen.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Restaurierung des Pawlowsk-Palastes
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Restaurierung des Pawlowsk-Palastes
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fotos © Florstein (1-2), Aleksandrov (3), Alexxx1979 (4-6), YKatrina (9), Mary (10)
CC BY 3.0, ElPantera (7-8, 11-15)
CC BY-SA 2.5, A.Sergeev
Der Palast (1782-86, Charles Cameron) wurde im palladianischen Stil für Katharina ll. errichtet, als Geschenk für ihren Sohn Paul l. Dieser liess ihn durch Vincenzo Brenna erweitern. Galerien und Pavillons wurden aufgestockt, die Seitenflügel verlängert. Anfang 1803 brannte es. Maria Feodorovna liess den jungen Assistenten Brennas (Carlo Rossi) holen. Er erstellte die Pläne und kehrte nach Paris zurück. Sie zog zudem Andrei Woronichin bei, ein als Leibeigener geborener Baumeister (s. Kasaner Kathedrale).