Wohnen, varia
johannes saurer, Thun
Sauna und Schwimmbad in Hünibach
17
johannes saurer, Thun
Sauna und Schwimmbad in Hünibach
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raphaël nussbaumer, Genf
Poolhouse in Cologny
09
raphaël nussbaumer, Genf
Poolhouse in Cologny
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fotos © Raphaël Nussbaumer
MSA Meletta Strebel Architekten, Luzern
Zwei Wohnhäuser in Steinhausen
08
MSA Meletta Strebel Architekten, Luzern
Zwei Wohnhäuser in Steinhausen
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fotos © MSA Meletta Strebel Architekten
Das Land wurde mit zwei separaten Volumen bebaut, einem Einfamilienhaus von ca. 200 m2 und einem Zweifamilienhaus. Die Parkierung erfolgt gemeinsam in einer unterirdisch, natürlich belüfteten Garage. Die beiden Wohnhäuser wurden im Massivbau mit Minergie-Standard erstellt. Mit einer sehr guten Wärmedämmung, der Beheizung und Warmwasseraufbereitung der Häuser mit einer gemeinsamen, von Erdwärme gespiesenen Wärmepumpe und einer Komfortlüftung wird in allen Wohnräumen dieser Standard erreicht.
meier + associés architectes, Genf
Freiluftzimmer in Veyrier
99
meier + associés architectes, Genf
Freiluftzimmer in Veyrier
99
Ces deux « chambres » sont délimitées par un mur creux dont la toiture accueille une « forêt » de bambous. Grâce au jeu des différentes profondeurs de champ rendues possibles par le respect des espaces traversants, il a été possible de donner un fond de scène à l'habitat. La matière qui s'inscrit en rapport dialectique avec le béton de l'enceinte est le mélèze présent sur les decks, la table et les mains courantes. Le dessin de la mise en œuvre a fait l'objet d'un calepinage rigoureux.
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Innenräume im Anitschkow-Palais
75
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Innenräume im Anitschkow-Palais
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Ippolito Monighetti, Secondo aus Bianca, gestaltete im Anitschkow-Palais eine Treppe im Stil von Louis XVl, das Wohnzimmer im Geschmack von Louis XlV, eine Bibliothek spätromanischen Stil; darüber hinaus richtete er den Wintergarten des Palastes neu ein. Ippolito Monighetti (1819-78), Anhänger des Eklektizismus, überwiegend des «zweiten Barocks», war Architekt, Aquarellist, Lehrer, assoziiertes Mitglied der Akademie (1847), ordentlicher Professor (1858), Hofarchitekt (1860), Innenarchitekt und Dekorateur.
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Umbau des Skierniewice-Palastes
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Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Umbau des Skierniewice-Palastes
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In den 1870er Jahren verlieh Monighetti dem Jagdschloss der Zaren ein vollkommen anderes Erscheinungsbild. Aus dem klassizistischen Schloss wurde ein Herrenhaus im Stil der Neorenaissance, deren Formensprache zwischen 1870 und 1885 als vorbildlich galt. Türme, ein Wintergarten sowie eine Pergola kamen hinzu. Auch die separate Palastküche aus dem 18. Jh. wurde umgebaut (s. Bild 2). Aus dem italienischen Garten voller Obstbäume und Weinreben, Kaskaden und Höhlen, wurde ein englischer Landschaftsgarten.
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Grosser Liwadija-Palast
66
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Grosser Liwadija-Palast
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1834 erstand der polnische Magnat Graf Lew Potocki die Anhöhe bei Yalta, liess darauf ein Herrenhaus errichten und einen grossen Park anlegen. 1861 erwarb Zar Alexander ll. das Anwesen, liess es als Sommerresidenz erweitern und schenkte es der Zarin. Monighetti fügte dem Potocki-Palast (Arch. Karl Eduard Aeschlimann, Burgdorf) den grossen Speisesaal sowie die Bibliothek hinzu, erhöhte die Anzahl der Zimmer auf 35 und schmückte die Innenräume aus. Hinzu kamen verzierte Treppen, Balkone und Skulpturen.
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Kleiner Liwadija-Palast
66
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Kleiner Liwadija-Palast
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Parallel zum Bau des «grossen Liwadija-Palastes» wurde der Palast des Zarewitsch Alexander lll. im Stil einer «tatarischen Hütte» errichtet. Die deutschen Besatzer brannten den «kleinen Liwadija-Palast» nieder, um Platz für ein Spielfeld zu schaffen. Neben den beiden Palästen gab es Büros, Gewächshäuser, Swimmingpools und eine Palastkirche. Ursprünglich als Kurort für die Zarin gebaut – sie war an Tuberkulose erkrankt – wurde Liwadija bald zur Lieblingsresidenz des Zarewitsch, Alexander lll.
bernhard simon, Sankt Petersburg
Herrenhaus «Bykowo»
65
bernhard simon, Sankt Petersburg
Herrenhaus «Bykowo»
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fotos © Thebestkey (1-6), Maria Marina my-rin (7-9), Rkobiz (10-12), Elena rapsodia (13-24)
CC BY-SA 3.0
Ende des 18. Jh. baute der russische Architekt Wassili Iwanowitsch Baschenow ein Architektur- und Parkensemble mit Kirche, Wintergarten, Grotte, Eremitage und Teichen. Vom Schloss ist nur die Rampe mit der Balustrade aus weissem Stein erhalten geblieben. Das Anwesen war an Graf I. I. Woronzow-Daschkow übergegangen, der das Haus durch den Schweizer Bernhard Simon in einen eklektischen Palast umbauen liess; mit einem Turm in der Art von englischen Schlössern, Innenräumen im englischen Stil, Eichentäfelung.
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Marmortreppe im Katharinenpalast
63
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Marmortreppe im Katharinenpalast
63
fotos © sailko (1, 3-5), A.Savin (2), Ljubimaja Muza (6), Massimilianogalardi (8)
CC BY-SA 3.0
Mitte 18. Jh. wurde die ursprüngliche Treppe von Rastrelli entfernt. Als wenige Jahrzehnte später wieder ein Aufgang benötigt wurde, baute Cameron eine Treppe aus Mahagoni. 1860 wurde diese durch eine Treppe aus bestem weissem Carrara-Marmor ersetzt. Die Innenwände sind mit Stuckverzierungen geschmückt, die Vasen und Schalen aus chinesischem und japanischem Porzellan tragen – eine Reminiszenz an das chinesische Zimmer. Die Kalenderuhr stammt von der Uhrenmanufaktur H. Moser & Cie., Sankt Petersburg.
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Lyoner Salon
61
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Lyoner Salon
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fotos © L. Premazzi (1-6), www.tsarselo.ru - Encyclopedia of Tsarskoye Selo, Parent Géry (7-9)
CC BY-SA 3.0
Monighetti überzog die Wände mit goldgelber Seide (Manufaktur in Lyon) als Kontrast zur bestehenden azurblauen Lapislazuli-Verkleidung von Gesims, Sockel, Fries und Türrahmen. Gleichzeitig brachte er damit die Pyriteinschlüsse des Edelsteins zur Geltung. Lapislazuli findet sich in dem von ihm gestalteten Kronleuchter sowie in seinen Schmuckmöbeln. Die Decke liess er mit Azurblau und Goldfarbe ausmalen. Das Gesamtkunstwerk ging im ll. Weltkrieg verloren. Der Kandelaber konnte in Leningrad versteckt werden.
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Innenräume im Mariinski-Palast
60
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Innenräume im Mariinski-Palast
60
fotos © unknown (1), A.Savin (2), Bin im Garten (3)
Der Marienpalast gehört zu den drei «politischen» Palästen St. Petersburgs. Nach der Revolution 1917 arbeitete hier die Provisorische Regierung, von 1945-91 der Leningrader Sowjet. Im August 1991 verschanzten sich hier die Anhänger des Putsches in Moskau. Er wurde 1839 bis 1844 durch den Architekten Andrei Stackenschneider erbaut und ist zu Ehren von Maria Nikolajewna benannt, der Tochter des Kaisers Nikolaus l. 1845 wurde der Palast eine offizielle Residenz der russischen Herzöge von Leuchtenberg.
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Maurischer Salon im Jussupow-Palast
59
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Maurischer Salon im Jussupow-Palast
59
fotos © Alexey Sergeev (1-3) public domain / MartinPutz (4)
CC BY-SA 3.0
«Des colonnes de marbre entouraient une fontaine centrale; des divans recouverts d'étoffes persannes étaient placés le long des murs. Cette pièce me plaisait par son caractère oriental et voluptueux, j'aimais à m'y abandonner à mes rêveries. (...) j'y organisais des tableaux vivants. Je rassemblais tous nos serviteurs orientaux et me costumais moi-même en sultan. Assis sur un divan, paré des bijoux de ma mère, je m'imaginais être un satrape entouré de ses esclaves...» (Prince Félix Ioussoupov)
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Neue Innenräume im Jussupow-Palast
59
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Neue Innenräume im Jussupow-Palast
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fotos © Nermosh (1, 3), A.Savin (2), Peterburg23 (4-6, 8, 9) /
CC BY-SA 3.0 / Alexey Sergeev (10-20)
Das schlichte Erscheinungsbild des Palastes verrät nicht, dass er einer der reichsten Familien Russland gehörte. Nicholas Jussupow lebte und arbeitete in Paris. Von dort schickte er Vorlagen (47 grosse und viele kleine), wie die Räume aussehen sollten. Gewünscht war ein Treppenhaus im auftrumpfenden Imponierstil des Zweiten Kaiserreichs, ein maurischer Salon wie in der Alhambra, usw. Gleichzeitig kaufte er Möbel und Innendekorationen bis hin zu Cheminées und liess sie nach Sankt Petersburg liefern.
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Restaurierung der «Achatzimmer»
57
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Restaurierung der «Achatzimmer»
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fotos © www.tsarselo.ru - Encyclopedia of Tsarskoye Selo
Die Terrasse der Cameron-Galerie ist über den Hängenden Garten mit den Achatzimmern verbunden, der Privatwohnung von Katherina ll. Der Name des Gebäudes (Arch. Charles Cameron, 1780-88) rührt von den mit dem Halbedelstein Jaspis geschmückten Prunkräumen. 2013 wurden die Achatzimmer für ca. 9,5 Mio. Euro renoviert. Im Unterschied zu den bisherigen Renovationen wurde das Dekor nicht weiter perfektioniert. Die Räume dienten den deutschen Besatzern als Offiziersklub, was sie vor der Zerstörung bewahrt hat.
giovanni crassi-marliani, Mailand
Palazzo Castelmur
54
giovanni crassi-marliani, Mailand
Palazzo Castelmur
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Einzigartiges Denkmal der Bündner Rückwanderer-Kultur, durch eine Stiftung gekauft und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Baumeister war der Mailänder Ingenieur und Architekt Giovanni Crassi-Marliani, der auch die Nossa Donna Castelmur neu gestaltete. Baron Giovanni von Castelmur und seine Frau Annetta erweiterten das Patrizierhaus aus dem Jahr 1723, indem sie nach venezianisch-maurischem Vorbild an die Südseite des Hauses den eigentlichen Palazzo mit Seitentürmen, Pechnasen und Zinnen anbauen liessen.
pierre-charles dusillon, Paris
Schloss Schadau
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pierre-charles dusillon, Paris
Schloss Schadau
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fotos © Tobikuehn (4-6), WillYs Fotowerkstatt (7-11)
CC BY-SA 3.0
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Neue Marmorböden in der Cameron-Galerie
53
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Neue Marmorböden in der Cameron-Galerie
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fotos © Alexxx1979 (1), Lina1202 (2-3), Florstein (4-6)
CC BY-SA 3.0
Zu den Aufgaben als Hofarchitekt gehörten auch Instandsetzungsarbeiten wie hier die Böden der Cameron-Galerie (1784-87), die Katharina ll. erbauen liess. Der Zar hatte sich leider enttäuschend erwiesen, sowohl als Liebhaber, als auch als Gesprächspartner. Katharina ll. war pragmatisch. Mit dem Bau der Wandelhalle für philosophische Gespräche, unter anderem mit Voltaire, beauftragte sie den damaligen Stararchitekten Cameron. Der Zubow-Flügel ist nach ihrem damaligen Lover benannt, der dort einquartiert war.
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Der karmesinrote Salon
53
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Der karmesinrote Salon
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fotos © Eduard Petrovich Gau / www.tsarselo.ru - Encyclopedia of Tsarskoye Selo
Zimmer im maurischen Stil waren zu dieser Zeit typisch für Schlösser und Herrenhäuser. Sie lagen im Gebäudeteil der Männer und dienten als Arbeits-, Wohn- oder Raucherzimmer. In Russland dauerte dieser Trend in der Innendekoration bis Ende des 19. Jh. an. Das Raucherzimmer von Alexander ll. war mit karmesinroter Seide ausgeschlagen. Seine Dekoration bestand beinahe ausschliesslich aus diplomatischen Geschenken der persischen Herrscher sowie aus Trophäen aus dem russisch-türkischen Krieg.
andrei stackenschneider, Sankt Petersburg
Oreanda-Palast
52
andrei stackenschneider, Sankt Petersburg
Oreanda-Palast
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Oreanda ist vielen vertraut durch Anton Tschechow's Erzählband «Die Dame mit dem Hündchen». In der ersten Hälfte des 19. Jh. gehörte die Ortschaft der polnischen Magnatenfamilie Potocki, später wurde sie Ort Teil des russischen Territoriums. Karl Eduard Aeschlimann leitete den Bau des Palastes der Zarin, der vom russischen Architekten Andrei Stackenschneider im Stil des Greek Revival entworfen war. Bereits 1882 brannte der Palast nieder. Einzig ein höher gelegener Pavillon blieb verschont.
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Palast der Prinzessin Woronzow
50
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Palast der Prinzessin Woronzow
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1850 liess Prinzessin Woronzow das Herrenhaus aus dem 18. Jh. durch Monighetti im Stil des frühen französischen Klassizismus umbauen. Dies spiegelt sich in der Terrasse mit Balustrade, in der Fassadengestaltung mit Risalit und Pfeiler, im Mansardendach und in der kleinteiligen Sprossierung der Glasflächen. 1894 verkaufte Prinzessin Woronzow das Haus an der Moika an eines der Departemente. Im Juni des selben Jahres ging es als Hochzeitsgeschenk an die Schwester des letzten Zaren, Xenija Alexandrowna.
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Innenausbauten im Alexanderpalast
48
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Innenausbauten im Alexanderpalast
48
Im Hinblick auf die Hochzeit des Zarensohns Konstantin Nikolajewitsch wurden im Alexanderplast einige Änderungen vorgenommen. Der junge Monighetti richtete im rechten Flügel die Apartments für das junge Paar und im linken die Suiten für seine Brüder ein. In der oberen Etage wurden die Bedienstetenzimmer aufgefrischt, neue Öfen wurden installiert, der Palast erhielt eine Toilettenspühlung. Letzteres ist etwas überraschend. In Paris wurden die ersten zentralen Anlagen zur Abwasserableitung erst 1856 gebaut.
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Neue Innenräume im Zubow-Flügel
48
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Neue Innenräume im Zubow-Flügel
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fotos © www.tsarselo.ru - Encyclopedia of Tsarskoye Selo
1841 wurde Monighetti damit beauftragt, im Hinblick auf die bevorstehende Hochzeit von Kronprinz Alexander ll. die Räumlichkeiten im Zubow-Flügel neu zu gestalten. Der Umbau war modisch und komfortabel, entsprechend dem damaligen Zeitgeschmack. Ungewöhnlich für die damalige Zeit war jedoch, dass es sich um eine kaiserliche Familienwohnung handelte. Kaiserin und Kinder wohnten Tür an Tür. 1858 und 1860 erfolgten weitere Umbauten, um die Weitergabe der Gerüche aus der Küche zu vermeiden.
alexander brullov, Sankt Petersburg
Umbau des Marmorpalastes
47
alexander brullov, Sankt Petersburg
Umbau des Marmorpalastes
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fotos © Igor Klenovy (1), A.Savin (2), Bin im Garten (3)
CC BY 3.0, Vasyatka1 (4-12)
gemeinfrei
Errichtet 1768-1785 im Auftrag von Graf Orlow – Favorit von Katharina der Grossen – nach Plänen von Antonio Rinaldi. Der Name des Palastes kommt der opulenten Dekoration mit mehrfarbigem Marmor, der hier in 32 verschiedenen Schattierungen verwendet wurde. Bis auf das Haupttreppenhaus und die Marmorhalle bauten Leone Adamini und sein Sohn Tommaso 1844-1847 die Innenräume nach dem eklektischen Geschmack des neuen Bauherren Grossfürst Konstantin um. Auch errichteten sie eine Kirche und andere Nebenbauten neu.
karl eduard aeschlimann, Jalta, Krim
Mehrere Bauten im Anwesen Woronzow
46
karl eduard aeschlimann, Jalta, Krim
Mehrere Bauten im Anwesen Woronzow
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Wie kommt es, dass ein Hafnersohn aus Burgdorf für den reichsten Mann im Zarenreich bauen kann? Aeschlimann las in einer Annonce, dass der spanische Graf Orlando de la Blanca einen Reisebegleiter suchte. In der Krim angekommen brach 1829 die Pest aus. Aeschlimann sass lange fest. Die Gastgeberin setzte sich für den 22-Jährigen ein und arrangierte ein Treffen mit Fürst Woronzow, Generalgouverneur von Neurussland. Dieser bot ihm die Position eines offiziellen Hofarchitekten für die Südküste der Krim an.
bernhard simon, Sankt Petersburg
Naryshkin-Schuwalow-Palast
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bernhard simon, Sankt Petersburg
Naryshkin-Schuwalow-Palast
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Bernard Simon aus Niederurnen kam aus kleinbäuerlichen Verhältnissen. 1935 ermöglichte ihm sein Onkel eine bautechnische Ausbildung. 1939 ging er über Paris nach St. Petersburg. In Russland baute er v. a. für eine adelige Bauherrschaft Villen und Paläste. 1844-1846 baute er das Haus an der Fontanka zu einem Palazzo im Stil der italienischen Renaissance um. Kaiser Alexander l. und sein Bruder Konstantin verkehrten hier, so dass das Haus zu einem Treffpunkt der Crème der Petersburger Gesellschaft wurde.
bernhard simon, Sankt Petersburg
Herrenhaus Naryshkin
44
bernhard simon, Sankt Petersburg
Herrenhaus Naryshkin
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Das Herrenhaus Naryshkin, 1844 von Bernhard de Simon und S. Ponomarew errichtet, gehörte ursprünglich den Naryshkins, einer Bojaren-Familien, die von Peter l. und seinen Nachfolgern sehr privilegiert wurde. Nach 1887 war es das Apartmenthaus der Prinzessi Hier lebte von 1887 bis 1892 Anatolij Fjodorowitsch Koni, Strafrechtswissenschaftler und politisch einflussreichster Jurist des Zarenreichs, der an der Entschärfung des zaristischen Strafrechts und an der Neufassung des Strafgesetzbuches 1903 mitwirkte.
andrei stackenschneider, Sankt Petersburg
Mariinski-Palast
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andrei stackenschneider, Sankt Petersburg
Mariinski-Palast
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fotos © unknown (1), A.Savin (2), Bin im Garten (3)
3.0
Der Marienpalast gehört zu den drei «politischen» Palästen St. Petersburgs. Nach der Revolution 1917 arbeitete hier die Provisorische Regierung, von 1945-91 der Leningrader Sowjet, im August 1991 verschanzten sich hier die Anhänger des Putsches in Moskau. Errichtet wurde er 1839-1844 durch Leone Adamini nach Plänen von Andrei Stackenschneider als Hochzeitsgeschenk von Zar Nikolaus l. an seine Tochter Maria Nikolajewna, die ohne einen eigenen Wohnsitz in Sankt Petersburg jegliche Heirat verweigert hätte.
bernhard simon, Sankt Petersburg
Neue Innenräume im Jussupow-Palast
40
bernhard simon, Sankt Petersburg
Neue Innenräume im Jussupow-Palast
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fotos © Nermosh (1, 3), A.Savin (2), Peterburg23 (4-6, 8, 9)
CC BY-SA 3.0
Dass damals so viele Wohnräume umgestaltet wurden, liegt am gestiegenen Bedürfnis nach Bequemlichkeit und Komfort, gleichzeitig waren literarische und musikalische Salons in Mode gekommen. Durch Zweitwohnsitze und Reisen kannte die russische Aristokratie die neusten Trends in Europa. Um die Nachfrage nach «Napoleon lll» oder «Second Empire» zu befriedigen, luden sie europäische Architekten ein. Einer von ihnen war Bernhard Simon, der im Jussupow-Palast zwei Wintergärten sowie den Goblin-Salon gestaltete.
v.p. stasov, a.p. bryullov, a.e. shtaubert, Sankt Petersburg
Wiederaufbau des Winterpalais
39
v.p. stasov, a.p. bryullov, a.e. shtaubert, Sankt Petersburg
Wiederaufbau des Winterpalais
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Vom 17-19 Dezember 1837 zerstörte ein Feuer beinahe alle Innenräume des Palastes. Die Gründe waren Mängel in der ursprünglichen Konstruktion von 1754-62, Fehler bei Umbauten in den frühen 1830'er Jahren, Ineffizienz und Fehler in der Feuerbekämpfung. Den Wiederaufbau leitete Antonio Adamini, seit 1836 Hofarchitekt. Bei einigen Räumen wurde der Originalzustand wiederhergestellt, andere wurden neu gestaltet, u. a. der Malachit-Saal, eine Reihe von Wohnzimmer im Süd-West-Flügel sowie der Waffensaal.
alessandro gilardi, Moskau
Dekoration der Zugangsbrücke
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alessandro gilardi, Moskau
Dekoration der Zugangsbrücke
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Die Cour d'honneur ist eine französische Erfindung. In diesem baulich gefassten Zugang wurden Ehrengäste empfangen (vgl. «Mon Oncle» von Tati). Die übrigen hatten über einen Seiteneingang zu kommen. Brücke und Einfriedung wurden 1811-12 erbaut, vermutlich nach Plänen des Leibeigenen Andrei Woronichin. Im Rahmen der Renovation 1833-38 schmückte Alessandro Gilardi den Zugang weiter aus. Am Fusse eines jeden Kandelabers - wie wenn sie den Eingang bewachen - plazierte er vier gusseiserne, geflügelte Greifen.
karl eduard aeschlimann, Jalta, Krim
Herrenhaus Potocki
35
karl eduard aeschlimann, Jalta, Krim
Herrenhaus Potocki
35
Belegt ist, dass Karl Eduard Aeschlimann das Herrenhaus des polnischen Magnaten Graf Lew Potocki auf der Anhöhe in der Nähe von Yalta baute. Auch die Bebauungspläne für die Erweiterung zur Sommerresidenz der Zarenfamilie seien von ihm verfasst. Monighetti habe in St. Petersburg diese Pläne als eigenes Werk präsentiert und sei so zum bauleitenden Architekten ernannt worden. Aeschlimann habe ihn nicht verklagen wollen. Aus Enttäuschung sei er von seiner Funktion als Hofarchitekt zurückgetreten.
gaspare e giuseppe fossati, Istanbul
Bernardaki-Palast
35
gaspare e giuseppe fossati, Istanbul
Bernardaki-Palast
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fotos © Peresmeshnik (1), Nadezhda Pivovarova (2, 4), Dezidor (3), GrechkinaNadejda (5)
CC BY-SA 3.0
Der letzte wahre Palast entlang des Newski-Prospekts. Gaspare Fossati stockte die Seitenflügel auf, dekorierte die Fassaden und gestaltete die Prunkräume. Bernardaki verkaufte ihn den Jussupows, die ihn für Ausstellungen und Gesellschaftsanlässe nutzten. 1836 wurde Gaspare Fossati zum Hofarchitekten des Zaren ernannt; im Jahr darauf für den Bau der russischen Botschaft nach Istanbul entsandt, wo er 50 Gebäude realisieren konnte, u. a. Theater und Universitätsbauten sowie die Renovation der Hagia Sophia.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Portal des Anwesens Kuzminki
32
carlo rossi, Sankt Petersburg
Portal des Anwesens Kuzminki
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Zur Mitgift von Anna Stroganow gehörte das Anwesen Grebnevo und Kuzminki sowie drei Eisenwerke im Ural. Als ihr jüngster Sohn Sergey Golitsyn das Vermögen erbte, verwandelte er den Kuzminki-Park in ein Freiluftmuseum für Gusseisenprodukte: eine Zugbrücke,
Statuen, Zäune, Laternen sowie zarte Sofas und Bänke, die in einer seiner Fabriken gegossen wurden. Die Zarin erlaubte ihm, eine Replik des Nikolaus-Tors von Pawlowsk zu erstellen. Ende 1920er Jahre wurde das Tor zwecks Rohstoffgewinnung eingeschmolzen.
domenico gilardi, Moskau
«Usad'ba» Usatschow
31
domenico gilardi, Moskau
«Usad'ba» Usatschow
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Wassili und Pjotr Usatschow waren reiche Teehändler. Im «historischen Boten» ist zu lesen, dass der Bau dieses Herrenhauses ihren kommerziellen Ruf noch gesteigert habe. Heute spricht man von Corporate-Identity. Auffälligstes Merkmal ist die breite Rampe, die sich entlang der Strasse erstreckt und bis auf die Höhe des oberen Geschosses ansteigt. Einerseits trennt sie Strasse und Park. Andererseits verbindet sie die repräsentativen Räume mit dem Park – ähnlich wie bei der Cameron-Galerie in Zarskoje Selo.
domenico gilardi, Moskau
Wäscherei der Usadba Kuzminki
28
domenico gilardi, Moskau
Wäscherei der Usadba Kuzminki
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1811 wurde Domenico mit der Gestaltung der Häuser der «Slobodka» beauftragt, dem Wohnkomplex der Diener, des Klerus und der Leibeigenen. Die Wäscherei war ursprünglich als einstöckiges Holzhaus mit Attika geplant, ähnlich wie das angrenzende Krankenhaus. 1827 änderte sich das Konzept. Ausgeführt wurde ein zweistöckiges Haus aus getünchtem Backstein. Im Raum zum Trocknen der Wäsche lebte auch die Wäscherin. Das Gebäude wurde Ende 1970'er Jahre sanft renoviert und in eine Restaurierungswerkstatt umgebaut.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Wohnung der Kaiserin im Winterpalast
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Wohnung der Kaiserin im Winterpalast
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fotos © Masutov (1), Joseph-Maria Charlemagne-Baudet (2)
public domain
Nach Eröffnung der Militärgalerie wurde Rossi mit der Renovation der angrenzenden Räume beauftragt. Er schuf die Säle zwischen der Galerie und der grossen Treppe. Anfang 1827 begann er mit der Renovation der Wohnung der Kaiserin Maria Fjodorowna im Winterpalast (16 Zimmer).
carlo rossi, Sankt Petersburg
Nikolaus-Tor
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Nikolaus-Tor
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Schwere Feierlichkeit am Eingang des Palast-Ensembles. Der Fairness halber sei darauf hingewiesen, dass es in der Nähe mehrere Bauten dieser Formensprache gibt. Indem Rossi ihre strenge Ordnung aufgriff, erreichte er eine Einheit von Bauten und Umgebung.
Rossi stand zudem vor der Aufgabe, einen engen Kostenrahmen einzuhalten sowie möglichst rasch zu bauen. Er entschied sich für Gusseisen. Beim Eingang des Anwesens Vlakhernskoye-Kuzminki bei Moskau wurde später eine Kopie des Tores von Pawlowsk errichtet.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Michailowski-Palast
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Michailowski-Palast
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fotos © July Kyrsakova (1), A.Savin (2), MarisaLR (3, 7-8), sailko (4, 9), George Shuklin (5), Antonleto (10-12), Ludushka (13-15), DmitriyGuryanov (16)
CC BY-SA 3.0
1798 ordnete Kaiser Paul l. an, Geld für den Bau einer neuen Residenz für den neugeborenen Michael Pawlowitsch bereitzustellen. Als Rossi 1817 das Projekt ausarbeitete, war der dritte Zarensohn gerade mal 19 Jahre alt. Mit 27 konnte er darin einziehen. Nach seinem frühen Tod war der Palast erst Residenz seiner Witwe, danach seiner Tochter. 1894 kaufte Nikolaus ll. den Palast und richtete hier das Russische Museum ein. Rossi gestaltete 1817 gleichzeitig auch den gesamten umliegenden Platz der Künste.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Serviceflügel des Michailowski-Palastes
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Serviceflügel des Michailowski-Palastes
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fotos © Blackadder - www.citywalls.ru
domenico gilardi, Moskau
«Haus Lunin», ein Ensemble
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domenico gilardi, Moskau
«Haus Lunin», ein Ensemble
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fotos © Panther (1, 2), Penguincody (4-6), Shakko (3, 7), SergeyStepykin (8)
CC BY-SA 3.0
Eine asymmetrische Komposition von drei Gebäuden, die ein Ensemble bilden: Eines dreigeschossig mit Kolonnade – das umgebaute Haus von General Lunin, eines zweigeschossig mit Portikus – das separate Haus der Witwe, zudem ein eingeschossiger Serviceflügel. Die Kommission für den Wiederaufbau des Zentrums nahm das Haus Lunin 1832 als exemplarisches Beispiel in ihren Bildband auf. Es wurde zum Referenzmodell für alle übrigen Architekten, die sich am Wiederaufbau Moskaus nach dem Brand von 1812 beteiligten.
domenico gilardi, Moskau
Herrenhaus Aleksino
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domenico gilardi, Moskau
Herrenhaus Aleksino
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fotos © Denis Khatulev (1, 4-9, 10, 11, 16, 17, 19, 20), Serzhant Pepper (2, 3, 12-15, 18, 21), Mineyeva YU. (Julmin) (6), Bloodmage2 (22), Navigator-avia (23)
CC BY-SA 3.0
Einer der reichsten Kaufleute von St. Petersburg (u. a. Nahrungsgüter für die Armee) zog sich auf seine Ländereien zurück. In Aleskino liess er von Kasakow ein Mausoleum errichten. Der Bau des neuen Herrenhauses ging an den damals bekanntesten Architekten – Domenico Gilardi, der auch den Park mit kaskadierenden Teichen und einen Musikpavillon entwarf. Das Anwesen wurde im 2. Weltkrieg schwer beschädigt, danach begann der Zerfall. Dennoch bleibt es ein schönes Beispiel eines Architektur- und Parkensembles.
domenico gilardi, Moskau
Umbau der Usad'ba Grebnevo
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domenico gilardi, Moskau
Umbau der Usad'ba Grebnevo
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fotos © Iron-13-87 (1), Pizza with iq (2, 3), Pavlucco (4-6, 8-12), Unsigned (7)
CC BY-SA 3.0
Hier wuchs Sergey Golitsyn auf: Ein Herrenhaus mit zwei Dependancen, zahlreichen Nebenbauten, eigener Kirche, weitläufigem Park, sowie einem von Sträflingen gegrabenen Teich mit acht Inseln, die über Stege verbunden waren. Nachdem er das Gut geerbt hatte, liess er das Herrenhaus im Empirestil umgestalten. 1918-1941 Sanatorium für Knochentuberkulose, 1941-1945 Lazarett, 1945-1976 Sitz eines Elektronikunternehmens, 1976-1991 Kulturpalast. 1991 brach kurz vor Beendigung der Renovationsarbeiten ein Feuer aus.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Stallungen und Remisen des Jelagin Palastes
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Stallungen und Remisen des Jelagin Palastes
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Die Figur der Stallungen und Remisen ähnelt einem verlängerten Hufeisen. Auf der Seite des Haupteingangs liegt ein rechteckiger Eingangshof. Von der Wiese ist er durch einen Doppelsäulengang abgetrennt, durch den man wie durch einen Triumphbogen fährt. Im Hof wurden die Pferde abgeschirrt, danach trotten sie über die kleine Arena zum halbkreisförmigen Stallgebäude. Die Kutschen wurden in die Remisen rings um den Eingangshof versorgt. Im Geschoss darüber befanden sich die Räume der Dienerschaft.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Pavillon der Palastwache auf der Jelagin Insel
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Pavillon der Palastwache auf der Jelagin Insel
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Am Eingang zur Jelagin-Insel, unmittelbar bei der Brücke, der Unterstand der Palastwache. Wörtlich übersetzt hiess er «Pavillon Im Loch». Ein Zweckbau, entsprechend streng der architektonische Ausdruck. Rechteckiger Grundriss, offene Arkaden. Die Holzverkleidung war mit geschnitzten Ornamenten verziert. Beidseits der Treppen dekorative Vasen. Nach dem Brand 1828 wurde er wieder aufgebaut. 1996 brannte er abermals bis auf das Fundament nieder. Seit 1971 war er ein architektonisches Denkmal.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Küchengebäude des Jelagin Palastes
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Küchengebäude des Jelagin Palastes
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Die Räume werden über den Innenhof belichtet. Ansonsten verfügen die Fassaden anstelle von Fenstern über Nischen mit lebensgrossen Statuten und gusseisernen Vasen. Der künstlerische Effekt entsteht durch den Kontrast zwischen den dominanten Flächen und der plastischen Ausdruckskraft der dekorativen Elemente; ebenso durch das intensive Spiel von Licht und Schatten. Einem Zweckbau wird das Aussehen eines monumentalen Palastes verliehen. Der Küchenkörper gilt als eines der brillantesten Werke dieser Art.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Gewächshaus des Jelagin Palastes
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Gewächshaus des Jelagin Palastes
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Zuvor stand hier ein unansehnlicher Wintergarten. Sein Aufbau war dreiteilig: zentraler Körper, verglaste Flügel, an den Enden Seitenpavillons. Wie in Russland sehr verbreitet, übernahm Carlo Rossi die Volumetrie des Vorgängerbaus und änderte die Fassade. Ebenfalls typisch für Russland, dass das Treibhaus das Aussehen eines Palastes aufweist. Das zentrale Gebäude und die beiden Seitenpavillons sind ähnlich wie der Speisesaal des Jelagin Palastes dekoriert; unter dem Architrav sind «Basreliefs» plaziert.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Servicegebäude des Anitschkow-Palais
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Servicegebäude des Anitschkow-Palais
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Das Küchengebäude wurde im Rahmen des Umbaus des Anitschkow-Palais (1817-1821) zusammen mit den beiden Gartenpavillons errichtet. Die Küche ist bei vielen Herrenhäusern und Palästen in einen separaten Pavillon ausgelagert. Es ging darum, das Problem der Verbreitung von Küchengerüchen in repräsentative Räume gar nicht erst entstehen zu lassen. Momentan beherbergt das Gebäude das Anitschkow-Lyceum, eine experimentelle 10. Klasse, die 1989 als Abteilung des Leningrader Palastes der Pioniere gegründet wurde.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Jelagin Palast
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Jelagin Palast
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fotos © Alexey Sergeev (1-9), Branson DeCou (10-17)
Der Jelagin-Palast auf der Jelagin-Insel im Flussdelta der Neva wurde als Sommerpalast für die Mutter von Zar Alexander l. errichtet. Er ersetzte ein als palladianische Villa errichtetes Herrenhaus, das vermutlich von Giacomo Quarenghi entworfen wurde. Während der Belagerung Leningrads wurde er von Bomben getroffen und brannte vollständig nieder. In den 50'er Jahren wurde er wieder aufgebaut. Heute beherbergt er eine Sammlung von Kunstobjekten aus dem 18. und 19. Jh., insbesondere wertvolle Glaswaren.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Palais Saltykow, Westfassade
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Palais Saltykow, Westfassade
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Im Rahmen der Gestaltung des Suworow-Platzes erweiterte Carlo Rossi das Saltykow-Palais zum Platz hin und schuf eine repräsentative Fassade. Bild 1 zeigt die ehemalige Brandwand des Gebäudes von Quarenghi. Heute beherbergt es die Universität der Künste.
Im selben Jahr wurde auf Anregung von Carlo Rossi der Rumjanzew-Obelisk auf die Wasilewski-Insel gebracht und stattdessen eine Statue von Alexander Suworow aufgestellt. Suworow wird in den Kantonen Uri, Schwyz und Glarus bis heute als Befreier verehrt.
domenico gilardi, Moskau
Haus Kheraskow, English Club
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domenico gilardi, Moskau
Haus Kheraskow, English Club
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fotos © NVO (1, 7, 8) Vladimir OKC (3) public domain / Sergei Dorokhovsky (4), Shakko (5, 6)
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1802-1812 war der «English Club» im Gagarin-Palast am Strastnoy Boulevard eingemietet, wo er auch das Gala-Dinner abhielt, das Tolstoi im Roman «Krieg und Frieden» beschreibt (s. Video). 1831 zog er in das ehemalige Haus Kheraskow, das Domenico Gilardi – nach der Verwüstung 1812 – wiederaufgebaut hatte. Der Club, grösster Treffpunkt der Oberschicht in Mokau, war bekannt für seine Kartenspiele, prunkvollen Dinners und politischen Diskussionen. Hier verkehrten u. a. Alexander Pushkin, Leo Tolstoi und Gogol.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Suite von Charlotte von Preussen im Winterpalast
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Suite von Charlotte von Preussen im Winterpalast
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fotos © Masutov (1), Joseph-Maria Charlemagne-Baudet (2)
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Carlos Rossis Innenausbau des Anitschkow-Palais wurde nicht nur von der Öffentlichkeit, sondern auch vom königlichen Hof sehr positiv aufgenommen. Dies führte dazu, dass er unmittelbar darauf neun Zimmer im Winterpalast wieder herrichten konnte. Diesmal ging darum, die Prinzessin Charlotte von Preussen (die spätere Zarin Alexandra Fjodorowna) und ihren Vater, König Friedrich Wilhelm lll., bei ihrem Besuch des Zarensohns Nikolaus standesgemäss zu beherbergen. Die Arbeiten dauerte fünf Monate.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Innenräume im Anitschkow-Palais
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Innenräume im Anitschkow-Palais
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Im frühen 19. Jh. gestaltete Carlo Rossi die Innenräume des Anitschkow-Palais im neoklassischen Stil. Ausserdem fügte er dem Palast die beiden Hofpavillons hinzu, die die Grenze zwischen dem Garten und dem neu geschaffenen Ostrowski-Platz definieren. Nach dem Umbau von Carlo Rossi wurde der Palast die Winterresidenz des Thronfolgers und späteren Kaisers Nikolaus l. Als 1837 der Winterpalast nach dem verheerenden Brand wieder aufgebaut wurde, zog die Familie für einige Zeit in das Anitschkow-Palais.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Renovation eines Gewächshauses in Pawlowsk
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Renovation eines Gewächshauses in Pawlowsk
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Von Beginn an gab es in diesem Bereich des Parks Gebäude und Strukturen für unterschiedlichste Zwecke: Orangerien, um Pflanzen des Parks zu überwintern, Treibhäuser für das Gemüse des Grossfürsten, Wohnhäuser für Höflinge, Diener und die Palastverwaltung. Hier wohnte auch der gebürtige Türke Ivan Kutaisov sowie die Sekretärin von Maria Fjodorowna. Neben den Treibhäusern lagen die Häuser der Gärtner. 1816 gestaltete Carlo Rossi einen im Jahr zuvor von einem unbekannten Architekten erbauten Wintergarten um.
domenico gilardi, Moskau
Ägyptischer Pavillon (Küchengebäude)
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domenico gilardi, Moskau
Ägyptischer Pavillon (Küchengebäude)
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Eines der wenigen Beispiele der Architektur des Empire mit Motiven der Alt-Ägyptischen Architektur. Glattpolierter Putz, abgeschrägte Wände und sich nach oben verjüngende Fenster erinnern an Monumente des Alten Ägypten. Der Dekor unterstreicht den Effekt. Lebensmittel wurden im Untergeschoss gelagert. Das gesamte Erdgeschoss konnte als Palastküche genutzt werden. In der Attika die Zimmer des Kochs. Einige Forscher gehen davon aus, dass die Projektidee vom ehemaligen Leibeigenen Andrei Woronichin stammt.
domenico gilardi, Moskau
Linker Flügel des Herrenhauses Kuzminki
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domenico gilardi, Moskau
Linker Flügel des Herrenhauses Kuzminki
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Bei der Erweiterung des Herrenhauses tastete Domenico Gilardi das bestehende Gebäude nicht an, sondern platzierte in einem klaren Abstand zwei schlichte, symmetrische Kuben. Sie waren aus Holz und verputzt. Geschwungene Kolonnaden – ebenfalls aus Holz – verbanden sie mit dem Haupthaus. Als Schmuck ein Portikus mit sechs Säulen sowie zwei ägyptische Löwen aus Gusseisen. Am Eingang des sichtfreien Vorplatzes eine Brücke mit gusseisernen Greifen. Sie halten vier Kandelaber, in denen nachts Fackeln brannten.
domenico gilardi, Moskau
Rechter Flügel des Herrenhauses Kuzminki
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domenico gilardi, Moskau
Rechter Flügel des Herrenhauses Kuzminki
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Bei der Erweiterung des Herrenhauses tastete Domenico Gilardi das bestehende Gebäude nicht an, sondern platzierte in einem klaren Abstand zwei schlichte, symmetrische Kuben. Sie waren aus Holz und verputzt. Geschwungene Kolonnaden – ebenfalls aus Holz – verbanden sie mit dem Haupthaus. Als Schmuck ein Portikus mit sechs Säulen sowie zwei ägyptische Löwen aus Gusseisen. Am Eingang des sichtfreien Vorplatzes eine Brücke mit gusseisernen Greifen. Sie halten vier Kandelaber, in denen nachts Fackeln brannten.
domenico gilardi, Moskau
Restaurierung des Herrenhauses Kuzminki
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domenico gilardi, Moskau
Restaurierung des Herrenhauses Kuzminki
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Das Herrenhaus Kuzminki – 1916 durch einen Schornsteinbrand zerstört, später durch einen Neubau ersetzt – war ein einstöckiges Holzhaus mit Zwischengeschoss, die Hauptfassade durch einen Portikus mit vier ionischen Säulen geschmückt, im Zentrum ein ovaler Ballsaal mit 12 Fenstern. Im Jahr 1812 plünderten und verwüsteten Napoleons Truppen das Landgut. Laut offizieller Website des Ministeriums für Kultur der Russischen Föderation führte Gilardi bereits 1812-1814 im Anwesen Kuzminki Arbeiten durch.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Erweiterung des Rosenpavillons
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Erweiterung des Rosenpavillons
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fotos © Andrew Krizhanovsky (6) public domain / Alexandrov (1-3), Poliglot (4) Zaykina Zhena (5), IKit (7), Peterburg23 (8, 9)
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Eines der poetischsten Gebäude im Park von Pawlowsk; erbaut 1811-12 durch Andrei Woronichin. Der blassgelb gestrichene Holzpavillon inmitten eines Rosengartens ist geschmückt mit Putenfries, Portici von jonischen Säulen sowie einer kleinen Kuppel. 1814 fügte Carlo Rossi – unterstützt vom Künstler und Bühnenbildner Pietro Gonzaga – einen mit Rosenfries geschmückten Ballsaal an. Es wurde der von Maria Feodorowna bevorzugte Ort, um im kleinen Kreis Dichter, Schriftsteller und Maler zu empfangen.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenausbau Anitschkow-Palais
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenausbau Anitschkow-Palais
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1757 schenkte Katharina ll. das Palais ihrem Lebensgefährten Graf Potjomkin, welcher den Umbau des Palastes in dessen heutigen Formen durchführen liess. Nach Potjomkins Tod ging das Palais zurück an den Hof und galt ab 1793 offiziell als Kaiserresidenz. Das Palais blieb bis zur Februarrevolution 1917 im Besitz der Romanows, 1918 wurde es verstaatlicht. Erst wurde hier das Stadtmuseum Leningrads eingerichtet, 1937 schliesslich der Palast der Leninpioniere, eine ideologisch geprägte Kinder-Freizeitstätte.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Umbau des Reisepalastes in Twer
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Umbau des Reisepalastes in Twer
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fotos © Stoljaroff (2, 5) public domain / Alexandrov (1, 6), Andres_rus (3), Ghirlandajo (4)
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Der Reisepalast (1764-1766, Arch. M. F. Kasakow) wurde für Katharina die Grosse als Zwischenstation für ihre Reisen zwischen Sankt Petersburg und Moskau errichtet. Anfang des 19. Jh. wurde er nach einem neuen Entwurf von Carlo Rossi wiederaufgebaut. Zu dieser Zeit gehörte er der Enkelin von Katharina ll. und Schwester von Zar Alexander l., die den Palast im Hinblick auf ihre Heirat mit dem General-Gouverneur von Twer, Jaroslawl und Nowgorod in ein neues gesellschaftliches Zentrum verwandeln wollte.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenraumgestaltung Alexanderpalast
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenraumgestaltung Alexanderpalast
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fotos © Flying Russian (1-6), Vitold Muratov (7-9)
3.0
Das schlichte, zweigeschossige, klassizistische Bauwerk wurde 1792-96 auf Anordnung Katharina l. als Hochzeitsgeschenk für ihren Lieblingsenkel, den späteren Zaren Alexander l., errichtet. Bei seiner Hochzeit war er gerade mal 15, die Braut 14 Jahre alt. Die folgenden Zaren verbrachten hier sehr viel Zeit. Nach der Revolution 1905 wurde er zum bevorzugten Wohnsitz des letzten russischen Zaren Nikolaus ll. Von hier aus wurde er am 1. August 1917 mit seiner Familie ins sibirische Tabolsk abtransportiert.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Stadtpalais Kussow
08
luigi rusca, Sankt Petersburg
Stadtpalais Kussow
08
Michael Garnovski, Adjutant und Vertrauter des Fürsten Potjomkin, war Immobilienverwalter, Spekulant und Spieler, sowie eines der reichsten Männer seiner Zeit. Letzteres verdankt er u. a. seiner um 44 Jahre älteren Geliebten, die ihn als Erben einsetzte. Mit dem Bau des Palastes übernahm er sich. Es kam zu einer Vielzahl von Beschwerden. Er wurde aus dem Dienst entlassen, 1797 verhaftet und zu einer Freiheitsstrafe verurteilt, dann völlig mittellos wieder freigelassen. Er starb 1810 (oder 1817) in Armut.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenausbau Konstantinpalast
07
luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenausbau Konstantinpalast
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Der ursprüngliche Auftraggeber war Peter der Grosse. Er verlor bald das Interesse an diesem «russischen Versailles». Erst 1807, nach dem Brand 1803, wurde der Palast durch Andrei Woronichin und Luigi Rusca vollendet. Von ihnen sind die oberen Geschosse. Nach 1918 wurde er als Waisenhaus genutzt, im 2. Weltkrieg von den Deutschen verwüstet, danach als Marineakademie wieder aufgebaut. 2001-2003 wurden Palast und Park für 280 Mio Euro renoviert. Heute ist er u. a. eine Residenz des russischen Präsidenten.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenausbau Ropscha Palace
06
luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenausbau Ropscha Palace
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Der ehemalige Palast der Romanows, UNESCO-Weltkulturerbe, ist dabei zu verfallen (Bild 1 aus den 1980er Jahren, Bild 2 von 2012), die zum Umschwung gehörenden Seen sind stark verschmutzt. Nach 1918 wurde er verstaatlicht und in eine Sowchose umgewandelt. 1944 wurde er von der Wehrmacht verwüstet, nach dem Krieg erst repariert, dann von einer Fliegereinheit bewohnt. Er befand sich in einen guten Zustand, bis 1977-78 die Armee abzog. Vieles wurde abgeschleppt, Türen, Fenster, usw., danach brach Feuer aus.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Restaurierung des Pawlowsk-Palastes
03
carlo rossi, Sankt Petersburg
Restaurierung des Pawlowsk-Palastes
03
fotos © Florstein (1-2), Aleksandrov (3), Alexxx1979 (4-6), YKatrina (9), Mary (10)
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Der Palast (1782-86, Charles Cameron) wurde im palladianischen Stil für Katharina ll. errichtet, als Geschenk für ihren Sohn Paul l. Dieser liess ihn durch Vincenzo Brenna erweitern. Galerien und Pavillons wurden aufgestockt, die Seitenflügel verlängert. Anfang 1803 brannte es. Maria Feodorovna liess den jungen Assistenten Brennas (Carlo Rossi) holen. Er erstellte die Pläne und kehrte nach Paris zurück. Sie zog zudem Andrei Woronichin bei, ein als Leibeigener geborener Baumeister (s. Kasaner Kathedrale).
luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenausbau Taurisches Palais
03
luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenausbau Taurisches Palais
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Das Palais wurde von Iwan Starow 1783-1789 im Auftrag Katharinas der Grossen errichtet. Sie beschenkte damit ihren Liebhaber Grigori Potjomkin, Beiname Tawritscheski (= «Der Taurier»), der ihr geholfen hatte, ihren Gatten Peter lll. zu stürzen.
Ihr Sohn Paul l. erwarb es nach Potjomkins Tod und gestaltete es zur Kaserne für das Gardekavallerieregiment um. Ihr Enkel Alexander I. liess es durch Rusca als Residenz restaurieren. Nach 1917 war es Sitz des Petersburger Sowjets und der Staatsduma.
nikolai aleksandrovich lvov, Sankt Petersburg
Anwesen Znamenskoe-Rayok
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nikolai aleksandrovich lvov, Sankt Petersburg
Anwesen Znamenskoe-Rayok
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Fjodor Glebow hatte von Katharina ll. Ländereien bei Twer mit 18'000 Bauern erhalten. In der Hoffnung, dass sie ihn auf ihren Reisen besuchen kommt, liess er auf einer Hügelkuppe eine palladianische Villa inklusive Cour d'honneur und Pavillons errichten. Der Park war mit Skulpturen geschmückt, Pfauen, Kraniche und Hirsche spazierten herum, in den Teichen schwammen Schwäne und Forellen. Nach 1919 war es ein Ferienheim für Arbeiter. 2007 wurde im Nordwest-Flügel ein Hotel der Spitzenklasse eröffnet.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Stadtpalast Garnovski
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Stadtpalast Garnovski
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Michael Garnovski, Adjutant und Vertrauter des Fürsten Potemkin, war Immobilienverwalter, Spekulant und Spieler, sowie eines der reichsten Männer seiner Zeit. Letzteres verdankt er u. a. seiner um 44 Jahre älteren Geliebten, die ihn als Erben einsetzte.
Mit dem Bau des Palastes übernahm er sich. Es kam zu einer Vielzahl von Beschwerden. Er wurde aus dem Dienst entlassen, 1797 verhaftet und zu einer Freiheitsstrafe verurteilt, dann völlig mittellos wieder freigelassen. Er starb 1810 (oder 1817) in Armut.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Bobrinski-Palais
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Bobrinski-Palais
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Das Bobrinski-Palais besteht aus zwei Wohngebäuden. Ihr Umbau war Ruscas erstes Projekt in Selbständigkeit. Im Jahr 1797 gingen beide Gebäude in den Besitz von Graf Bobrinski über. Es war ein Geschenk von Kaiserin Maria Fjodorowna an ihren Halbbruder. Aleksey Bobrinski war ein unehelicher Sohn von Katharina II. und Graf Grigory Orlov (s. Palast Gatschina). Im 19. Jh. war das Palais eines der berühmtesten Zentren des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens der Stadt. Seit 2001 ist es Teil der Uni.
domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Palast von Peter ll.
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domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Palast von Peter ll.
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Als Peter ll. im Mai 1727 den Thron bestieg, war er elf Jahre alt. Die Vormundschaft lag bei Alexander Menschikow. noch im selben Monat arrangierte Menschikow die Verlobung des jungen Zaren mit seiner Tochter und liess er dieser Gelegenheit ab Juni 1727 das Nachbarshaus zum Palast seines künftigen Schweigersohns erweitern. Im Herbst 1727 wurde Menschikow verhaftet, später samt Familie nach Sibirien geschickt. Als Peter ll. im Jahr 1730 starb, wurde der Bau gestoppt. Er wurde erst 1759-1761 abgeschlossen.
gabriel de gabrieli, Eichstätt, D
Fürstbischöfliche Sommerresidenz
35
gabriel de gabrieli, Eichstätt, D
Fürstbischöfliche Sommerresidenz
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fotos © digital cat (01-03) /
CC BY 2.0 / Rufus46 (16-19) /
CC BY-SA 3.0 / WaldiWuff (04-15, 19-29) / CC0 1.0
Gabrieli gehörte zur Gruppe der Graubündner Baumeister und Stuckateure, die seit dem 16. Jahrhundert fast ausnahmslos aus dem Misox hervorgingen und sich bis ins späte 18. Jahrhundert vornehmlich in die deutschsprachigen Gebiete Europas verbreiteten. Unter dem Einfluss italienischer und französischer Lustschlussarchitektur schuf Gabrieli eine streng symmetrisch angelegte, dabei heiterelegante Schlussanlage, die mit etwa 100 Metern Länge annähernd die gesamte Nordflanke des Gartens einnimmt.
Guillaume Delagrange, Lausanne
Château de Pampigny
30
Guillaume Delagrange, Lausanne
Château de Pampigny
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giovanni maria fontana, Sankt Petersburg
Grand Menschikow Palace
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giovanni maria fontana, Sankt Petersburg
Grand Menschikow Palace
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fotos © Upeksha (1, 13, 25, 26, 28, 29), Pavlikhin (2, 3, 15), Florstein (4-12, 14, 16-18, 22, 23), Chezenatiko (19-21, 24, 27)
CC BY-SA 3.0
Mit dem unteren Garten, dem maritimen Kanal sowie den Nebenbauten das grösste Ensemble des Petriner Barocks. Ab 1713 übernahm Gottfried Schädel die Bauleitung. Der Palast wurde weiter ausgeschmückt, bis Fürst Alexander Danilowitsch Menschikow im September 1727 festgenommen wurde. Aus sehr einfachen Verhältnissen stammend hatte sich der erste Generalgouverneur von Sankt Petersburg jahrelang an der Staatskasse bedient und immense Reichtümer angehäuft (s. Palast in St. Petersburg). Er starb 1729 in Sibirien.
domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Dritter Winterpalast
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domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Dritter Winterpalast
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Der Enkel von Peter l liess den 2. Winterpalast durch Domenico Trezzini – der 16 Jahre zuvor den 1. Winterpalast gebaut hatte – grosszügig erweitern. Trezzini integrierte den Vorgängerpalast, der zum Abschluss eines Seitenflügels wurde. Kaum gebaut wurde aufgrund mangelnder Imposanz auch der 3. Winterpalast niederrissen und ab 1754 durch den Architekten Rastrelli ein vierter erstellt. Die bewilligten Baukosten beliefen sich auf 859.555 Rubel, am Schluss waren es 2.500.000 Rubel.
domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
«Podvorye» des Alexander-Nevski-Klosters
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domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
«Podvorye» des Alexander-Nevski-Klosters
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Das Ministerium für Kultur der Russischen Föderation nennt Domenico Trezzini als Autor dieses Reihenhauses. Andere weisen darauf hin, dass Trezzini eines der Standardhäuser von Jean-Baptiste Le Blond für die Wassiljewski-Insel in die Praxis umgesetzt hat, nachdem Le Blond überraschend vierzigjährig gestorben ist. Ein «Podvorye» bezeichnet einen Wohnsitz für Mönche – mit oder ohne Kirche – der sich ausserhalb des Klosters befindet, auf dessen Gelände jedoch die gleichen Gesetze wie im Kloster gelten.
giovanni maria fontana, Sankt Petersburg
Menschikow-Palais
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giovanni maria fontana, Sankt Petersburg
Menschikow-Palais
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fotos © A.Savin (1), Vitold Muratov (3), Perfektangel (4, 5), Aleksander Razumov (6), Alexey Komarov (7-11)
CC BY-SA 3.0
Die wesentlichen Bauarbeiten nach Plänen von Giovanni Maria Fontana waren 1714 abgeschlossen. Der ausgesprochen luxuriöse Innenausbau durch Gottfried Schädel zog sich noch bis 1727 hin. Hinter dem Palais befand sich eine ausgedehnte barocke Gartenanlage. Vor dem Palais konnten Schiffe anlegen. Peter l., der lange ein Holzhaus bewohnte, veranstaltete hier bis zur Fertigstellung des Winterpalastes fast alle öffentliche Empfänge und Gala-Dinners. Heute ist das Menschikow-Palais eine Filiale der Eremitage.
domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Sommer-Palais Peters des Grossen
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domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Sommer-Palais Peters des Grossen
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fotos © Flying Russian (01-03), Korzun Andrei (Kor!An) (04), A.Savin (05-06) /
CC BY-SA 3.0 /
George Shuklin (07) /
CC BY-SA 1.0
Das bescheidene Wohnhaus gefiel dem Zar, der zuvor in einem kleinen Holzhaus gewohnt hatte. Bis zu seinem Tod 1725 verbrachte er hier die Sommermonate. Im Parterre die sechs Wohnräume des Zars, darüber jene der Zarin, einer litauischen Bauerntochter. Dieser kleine Palast – das erste Privathaus aus Ziegelmauerwerk in Sankt Petersburg – ist ein typisches Beispiel für die frühe Architektur jener Stadt: schlicht und ernsthaft in der Form, im Grundriss geometrisch klar, die Fassaden bescheiden dekoriert.
domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Erster Winterpalast
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domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Erster Winterpalast
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Die erste königliche Residenz war ein bescheidenes Blockhaus von 60 m2 (Domik Petra I, 1704) an der Neva. 1711 wurde es zur Petrovskaya naberezhnaya transportiert, wo es heute noch steht. Der Bauplatz war somit frei für den Bau des ersten Winterpalastes. Das kleine «königliche Haus im holländischen Stil», ein zweigeschossiger Holzbau mit hoher Veranda und Schieferdach, war ein Geschenk von A. D. Menschikow zur Hochzeit von Peter l und Katharina l. Bereits 1721 wurde es durch einen 2. Winterpalast ersetzt.
giovanni maria fontana, Sankt Petersburg
Erweiterung des Lefort-Palais
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giovanni maria fontana, Sankt Petersburg
Erweiterung des Lefort-Palais
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François Le Fort aus Genf erwarb durch Geselligkeit und vielseitige Bildung die Freundschaft von Peter l. Dies liess im jungen Zaren den Wunsch entstehen, Russland der westlichen Kultur zu erschliessen, sowie Bündnisse und Handelsbeziehungen zu knüpfen. 1697 stand Le Fort an der Spitze der Gesandtschaft, mit der Peter inkognito das Ausland besuchte. Auch die Gründung von Sankt Petersburg erfolgte nach Plänen Le Forts. Er starb 1699 mit 46 Jahren. Nach einem Brand ging der Palast an Alexander Menschikow.
lorenzo senes, Ujazd, Polen
Schloss Krzyztopor
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lorenzo senes, Ujazd, Polen
Schloss Krzyztopor
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fotos © Lukasz Bakula (1-9), Joanna.Reich (10-15), Fotonews (16-18), Nova (19-30), Jakub Halun (31-39)
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Lorenzo Senes aus Sent war einer der vielen, aus Graubünden ausgewanderten Baumeister, die man später als «Wegbereiter des Barock» bezeichnete. Die Anlage, im damals in Polen modischen Typus eines «Palazzo in Fortezza» erbaut, wurde bereits elf Jahre nach Fertigstellung durch schwedische Truppen derart massiv zerstört (1655-1657), dass sie danach nur in Teilen wieder aufgebaut werden konnte. Ab 1787 wurden die Gebäude endgültig unbewohnbar. Während des Zweiten Weltkriegs versteckten sich hier Partisanen.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenausbauten Schloss Gattschina
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenausbauten Schloss Gattschina
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1766-81 von Antonio Rinaldi für den Grafen Orlov gebaut, dem Favoriten von Katherina ll. Nach Orlovs Tod kaufte sie den Palast und schenkte ihn ihrem Sohn, der ihn aufwendig umbauen und erweitern liess. Rusca soll später einige Innenräume gestaltet haben. Der letzte Zar verbrachte hier seine Jugend. Nach 1918 wurde der Palast zum Museum. 1941 besetzten ihn die Deutschen. Bei ihrem Rückzug 1944 brannten sie ihn nieder. Die Zerstörung war so massiv, dass der Wiederaufbau noch nicht abgeschlossen ist.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenausbauten Schloss Peterhof
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenausbauten Schloss Peterhof
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fotos © Elisa.rolle (1-3), Florstein (4-30), AleAlexander (31-36)
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Kurz nach Gründung von St. Petersburg liess Peter l. hier ein kleines Landhaus bauen, um auf dem Weg von oder zur Festung Kronstadt zu rasten. Nach dem Sieg über Schweden liess er eine Residenz als Wahrzeichen der neuen Grossmacht Russlands errichten. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein liessen die russischen Zaren an dieser Residenz bauen, die sie in unregelmässigen Abständen bewohnten. Im ll. Weltkrieg wurde der Peterhof von den deutschen Besatzern bereits bei ihrer Ankunft geplündert und zerstört.