Garten, Park, Zoo
architektick, Zürich
Forum Riethof
18
architektick, Zürich
Forum Riethof
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Die Siedlung Riethof soll einen neuen Gemeinschaftsraum, ein Forum, als Ort des Zusammenkommens für rund 240 Wohnungen erhalten. Ein sechseckiger Pavillon wird nördlich zwischen zwei Hochhäuser gesetzt und grenzt an den heutigen
Spielplatz an. Im Norden werden die Nebenräume wie Eingang, WC-Anlagen, Küche und Lagerräume als zusätzliche Raumschicht angehängt, die Dachneigung wird weitergezogen und verleiht dem Gebäude ein leicht asymmetrisches Aussehen.
staufer hasler, Frauenfeld
Murg-Auen-Park
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staufer hasler, Frauenfeld
Murg-Auen-Park
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Zunächst stand die Idee, das freiwerdende Armeeareal als einen bis ins Stadtzentrum hineinreichenden «grünen Finger» langfristig zu erhalten und durch eine klare Gestalt von weiteren Substanzverlusten zu schützen. Das Projekt wurde als interdisziplinäre Planung weitergeführt, bei der unter der gestalterischen Leitung Staufer & Hasler Architekten die verschiedenen Disziplinen von Tiefbau, Wasserbau, Landschaftsgestaltung, Brücken- und Hochbau zu einem einheitlichen Projekt zusammengeführt wurden.
haerle hubacher, Zürich
Erneuerung Kuppelgewächshäuser
13
haerle hubacher, Zürich
Erneuerung Kuppelgewächshäuser
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In einem komplexen interdisziplinären Prozess wurde ein Ersatz für die Plexiglaselemente der Schauhäuser entwickelt. Trotz der hohen bauphysikalischen und pflanzenspezifischen Anforderungen gelang es, diese Elemente so zu konstruieren, dass sie auf die bestehende, leichte und weiche Tragstruktur aufgesetzt werden konnten. Um den Betrieb nicht zu beeinträchtigen und die wertvollen Pflanzen nicht zu gefährden, wurden die Bauarbeiten mit einem differenzierten Etappierungskonzept umgesetzt.
cornelius morscher, Bern
Tierbeobachtungspavillon Dählhölzli
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cornelius morscher, Bern
Tierbeobachtungspavillon Dählhölzli
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Einer Tierhaut gleich schmiegt sich die goldgrün schimmernde Mosaikfassade um Aussenwände und aufs Dach. Das Innere ist in dunklem Rot gehalten. Goldfarben gerahmte grosszügige Beobachtungsfenster öffnen sich gegen Wald und die Gehege. Der gedeckte
Unterstand dient vielfältigen Nutzungen wie Jazz-Matineen und Grillfeste für die Besucher des Tierparks, aber auch als wettersicherer Beobachtungsort für Wölfe und Kleinsäuger. Eine familien- und behindertengerechte Toilettenanlage ergänzt den Pavillon.
markus schietsch, Zürich
Kaeng Krachan Elefantenpark
13
markus schietsch, Zürich
Kaeng Krachan Elefantenpark
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Am Fusse einer felsigen Geländekante entsteht eine weitläufige Landschaft mit dichter Vegetation in die das neue Elefantenhaus eingebettet ist. Das charakteristische Element des neuen Elefantenparks ist seine eindrucksvolle Dachstruktur aus Holz. Das Dach ist als flache, freitragende Holzschale aus vernagelten Dreischichtplatten konzipiert, die am Rand aufliegt. Die lamellenartige, sich konstant verändernde Fassadenstruktur zeichnet den Lastabtrag des Daches nach.
staufer hasler, Frauenfeld
Panoramabank
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staufer hasler, Frauenfeld
Panoramabank
11
Die Panoramabank bildet einen Bestandteil der Rundwanderwege um Frauenfeld. Konzipiert wurde sie als bequemer Fauteuil von dem aus die Landschaft genossen werden kann. Das «weiche», ergonomisch gestaltete Innere kontrastiert mit dem massiven Äusseren.
Dieses verweist auf weitere Entwurfsbedingungen: Die Bank muss an verschiedenen Orten plaziert werden können, Produktion und Unterhalt müssen einfach und minimal sein. Ebensolche Beachtung wurde der fachgerechten Ausführung geschenkt.
bonnet architectes, Genf
La Petite Plaine
09
bonnet architectes, Genf
La Petite Plaine
09
Le projet crée des espaces spécifiques sous la forme de sols aménagés, «îlots» en béton teinté, disséminés sur le site et servant de supports au mobilier de jardin itinérant et aux parasols. Les couleurs du béton, de la toile et du mobilier itinérant s'associent aux nuances terreuses et vertes du paysage.
bakker blanc, Lausanne
Pavillons entlang der Genfer Seepromenade
08
bakker blanc, Lausanne
Pavillons entlang der Genfer Seepromenade
08
Les pavillons mobiles sont disposés perpendiculairement au lac et s'insèrent à la manière de cabanons en rompant avec l'échelle du front bâti des quais. La double orientation asymétrique des guichets offre deux zones de service, l'une en prolongation de la terrasse et l'autre en rapport au flux des piétons. Les pavillons ont une troisième orientation en rapport direct avec le lac.
staufer hasler, Frauenfeld
Wiederherstellung Schlosspark Arenenberg
08
staufer hasler, Frauenfeld
Wiederherstellung Schlosspark Arenenberg
08
Der Landschaftspark auf dem Arenenberg war zunächst ein Mythos. Wohl waren einige Elemente sichtbar und mussten nur repariert werden. Andere waren unter Aushubmaterial verborgen, konnten aber mit Hilfe der historischen Quellen rekonstruiert werden. Eine dritte Gattung bedurfte einer Neuinterpretation. Die Differenzen in der Erscheinung sollten für den Betrachter ohne plakative Rhetorik des Alten gegen das Neue lesbar bleiben, die Einzelteile sollten zu einer atmosphärischen Einheit versc
localarchitecture, Lausanne
Parc des Rives
07
localarchitecture, Lausanne
Parc des Rives
07
123architekten, Biel
Restaurierung Musikpavillon Stadtpark Biel
06
123architekten, Biel
Restaurierung Musikpavillon Stadtpark Biel
06
Im Rahmen einer umfassenden Auffrischung des Stadtparks Biel wurde der Musikpavillon (Walter Sommer, 1936) restauriert. Der elegante Rundbau aus Beton ist einer umfangreichen Betonsanierung unterzogen worden.
Die stark beschädigte, mit Holzwerkstoff verkleidete Glasbausteinwand wurde wieder freigelegt und neu aufgebaut. Die elegante Betonkonstruktion kommt so wieder voll zur Geltung.
graber pulver, Zürich
Leopardengehege Tierpark Dählhölzli
06
graber pulver, Zürich
Leopardengehege Tierpark Dählhölzli
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fotos © walter mair, hannes henz
Ein das Gehege umfassendes saumartiges Band aus Beton wird im Hintergrund zur Rückwand der künstlichen Landschaft, im Vordergrund zum Dach des verglasten Schaufensters und verankert das textilartige Netz aus Chromstahl am Boden. Das Geflecht wird von fünf Eichen getragen und fxiert diese Bäume in ihrer Lage. Im variierenden Licht erscheint das Netz wie Nebel über der Landschaft, Spinnweben über Bäumen oder erinnert durch die geschwungene Kontur an die Höhenzüge Pers
ryf partner architekten, Zürich
Löwenhaus im Zoo Zürich
06
ryf partner architekten, Zürich
Löwenhaus im Zoo Zürich
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Die auf 1'700m2 vergrösserte Anlage kommt dem naturnahen Lebensraum der Indischen Löwen sehr nahe und ermöglicht eine artgerechte Haltung der Raubkatzen. Zoobesucher können die Tiere von verschiedenen Einblickspunkten her beobachten.
Anders als gewohnt, dehnt sich das geschützte und für den klimatisch harten Winterbetrieb konzipierte Innengehege in die Tiefe aus. Eine gefaltete Glaswand ermöglicht den Einblick in die Tierwelt und trennt den Ausstellungs- vom Tierbereich.
käferstein meister, Zürich
Parkbad Stein-Egerta
05
käferstein meister, Zürich
Parkbad Stein-Egerta
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Das 1945 erbaute Anwesen Stein-Egerta verfügt über einen Park, der heute teilweise auch ein Skulpturengarten ist. Die Umnutzung des ehemaligen Schwimmbads für kulturelle Veranstaltungen soll den Park für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Dem Becken wird ein abgetrepptes Podest erstellt. Zwei schlanke Reihen von Stahlmasten sind so angeordnet, dass mit gespannten Stahlseilen eine dezente Beleuchtung abgehängt werden kann, die an die Lichterketten von Sommerfesten erinnert.
müller truniger, Zürich
Totenkopfaffenanlage, Knies Kinderzoo
05
müller truniger, Zürich
Totenkopfaffenanlage, Knies Kinderzoo
05
Das feinmaschige Netz ist nicht nur transparente Grenze, sondern auch vertikale Spiel- und Kletterfläche. Es erlaubt eine optimale Sicht auf die Tiere und lässt die Form der Kuppel je nach Lichteinfall hell aufschimmern oder sich fast unsichtbar auflösen. Eine weitere Attraktion sind die eigens entwickelten Netzröhren, welche die Aussenanlage mit dem Affenhaus verbinden. Die Tiere bewegen sich durch diese hängenden Röhren frei und bieten damit ein fotogenes Spektakel für die Besucher.
bonnet architectes, Genf
Parc de la Clarière
03
bonnet architectes, Genf
Parc de la Clarière
03
Le projet d'aménagement respectueux du lieu propose de renforcer avec un minimum de moyens la particularité du lieu en travaillant l'ambiance de la clairière par la mise en valeur de son sol (prairie, sous-bois) et le jeu des courbes de niveau. Comme un dessin géant, un sentier et deux aires en creux sont inscrits dans le sol et accueillent des activités différentes : d'un côté, dans les copeaux de bois, les jeux d'enfants et de l'autre, dans l'herbe, les tables-bancs et quelques chaises au pied
fuhrimann hächler, Zürich
Pavillon am Hafen Riesbach
03
fuhrimann hächler, Zürich
Pavillon am Hafen Riesbach
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fotos © andreas fuhrimann
Der Kiosk mit seinen bunten Glasern wird nachts zum leuchtenden Objekt im Park. Einheitliche Behandlung der Fassaden zugunsten einem objekthaften, skulpturalen Erscheinungsbild.
müller truniger, Zürich
Hühnerstall, Knies Kinderzoo
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müller truniger, Zürich
Hühnerstall, Knies Kinderzoo
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müller truniger, Zürich
Entenstall, Knies Kinderzoo
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müller truniger, Zürich
Entenstall, Knies Kinderzoo
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Der expressive, langgezogene Baukörper schliesst den nahen Spielplatz gegen Osten ab. Ein torartiger Durchgang zwischen den zwei Stallbereichen führt zu den Aussengehegen und auf eine kleine Plattform am dahinterliegenden Teich. Das intensiv begrünte Dach schützt vor allzu starker Sonneneinstrahlung; zusammen mit der lindgünen Farbgebung der Fassade integriert es den Holzelementbau harmonisch in die baum- und schilfbestandene Uferzone.
staufer hasler, Frauenfeld
Botanischer Garten Frauenfeld
03
staufer hasler, Frauenfeld
Botanischer Garten Frauenfeld
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fotos © jürg zimmermann; roland bernath; hasler staufer
Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums des Kantons Thurgau wurde der Lehrgarten der Kantonsschule revitalisiert und erweitert. Der neue Botanische Garten bildet den südlichen Abschluss des Regierungsviertels und verknüpft dieses mit den Villengärten. Ein ausgreifendes Wegsystem führt durch die unterschiedlichen Gartenräume des Arboretums. Einfriedung und Clematislaube aus dunklen Vertikallamellen prägen das Verhältnis von Architektur und Natur.
bonnet architectes, Genf
Überdeckung der SBB-Geleise
02
bonnet architectes, Genf
Überdeckung der SBB-Geleise
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La couverture des voies est issue de deux enjeux urbains: supprimer les nuisances sonores dues au passage des trains et relier par un espace public deux quartiers jusqu'alors séparés par une tranchée infranchissable.
Le projet repose sur l'autonomie de l'ouvrage d'art surélevé et l'imaginaire ferroviaire du lieu pour définir un nouveau paysage urbain à l'identité propre.
ryf partner architekten, Zürich
Streichelzoo «Zoolino»
02
ryf partner architekten, Zürich
Streichelzoo «Zoolino»
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In diesem Zoobereich geht es um direkte Begegnungen von Kind und Tier. Ausgehend vom bestehenden Bauernhof wurde ein Konzeptentwickelt, die den Hof ins Zentrum stellt, aus welchem ein mäandrierender Weg zu den Tiergehegen und Kleinställen führt.
Die am Weg angegliederten Kleinbauten der Ställe haben einen ephemeren Charakter, sind modular aufgebaut und jederzeit umnutz- und erweiterbar. Die ikonographische Erscheinung dieser Bauten ist der Vorstellung einer Kinderwelt entliehen.
burkhalter sumi, Zürich
Holzpavillon im Park des Stockalperpalastes
01
burkhalter sumi, Zürich
Holzpavillon im Park des Stockalperpalastes
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Ein Pergoladach mit Kletterrosen überdeckt die Eingangsrampe in den Park und ein kleines Café. Das Thema der übergrossen, langen Bank wird auf zwei Arten interpretiert: im Inneren als «Cafébank», im Äusseren als fassadenhohe riesige «Gartenbank». Die «lange Bank» haben wir zum ersten Mal beim Hotel Zürichberg verwendet. Masstabsverzerrungen, das Schaffen von Superzeichen als eine Möglichkeit «Semantik unmittelbar in den Raum zu stellen» fasziniert uns seit längerer Zeit.
ryf partner architekten, Zürich
Himalaya Anlage Zoo Zürich
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ryf partner architekten, Zürich
Himalaya Anlage Zoo Zürich
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Es gehört zur Philosophie des Zoo Zürich, die Tiere in naturnahen Anlagen und in Lebensgemeinschaften zu zeigen, wie sie auch in der Wildnis vorgefunden werden. Die Grenzen zwischen Wildnis und Zoo verschwimmen.
In engster Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekten Walter Vetsch ist ein Konzept entwickelt, dass den Besucher, ganz wie in der freien Wildbahn, Unterschlupf suchen muss, um von dort die Tiere zu betrachten.
zurbuchen-henz, Lausanne
Gartenausstellung Lausanne Jardins 2000
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zurbuchen-henz, Lausanne
Gartenausstellung Lausanne Jardins 2000
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Aménagement d'un jardin urbain éphémère dans le cadre de l'exposition «Lausanne jardins 2000» sur le toit de la caserne des pompiers. Cinq mots composées de lettres en acier d'armature ligaturé de 2m de haut envahies de plantes grimpantes. Effeuiller la marguerite... L m'aime – «un peu, beaucoup, passionnément, à la folie, pas du tout». Un signe en ville, une enseigne végétale qui fait référence à la comptine de notre enfance et à notre vécu urbain.
zurbuchen-henz, Lausanne
Gartenausstellung Lausanne Jardins '97
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zurbuchen-henz, Lausanne
Gartenausstellung Lausanne Jardins '97
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meier + associés architectes, Genf
Pavillon du lac
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meier + associés architectes, Genf
Pavillon du lac
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fotos © meier + associés architectes
Dans une superbe propriété au bord du lac Léman, face au Mont-Blanc, il s'est agi d'agrandir un petit couvert, réalisé dans les années 50 par l'architecte genevois Georges Addor, pour en faire un pavillon d'été. Le nouveau dispositif reprend les qualités de la composition originale en lui empruntant son registre plastique dans le dessin des structures et en complétant son intervention sur le site.
rudolf meyer, Binningen
Gartenausstellung Grün 80
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rudolf meyer, Binningen
Gartenausstellung Grün 80
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fotos © Archiv Rudolf Meyer
Fünf Architekturbüros waren eingeladen, je ein Projekt einzureichen. Die Herausforderung beider Aufgaben lag in der Auseinandersetzung mit dem Thema «provisorisches Bauen». Als Lösung für das gestellte Problem wählten wir das Prinzip «Recycling».
Wir verwendeten also primär Materialien, die wieder verwendet werden konnten, wie Standard-Gerüstbauteile, Schalungstafeln, lose aufeinander geschichtete Bausteine, Zeltfolien im Sektor Markt und starre Kunststoffschalen im Sektor Erde.
hans und annemarie hubacher, Zürich
Kuppelgewächshäuser im Botanischen Garten
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hans und annemarie hubacher, Zürich
Kuppelgewächshäuser im Botanischen Garten
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Kalottenförmige Dome aus pigmentierten, gewölbten Acryl-Plexi-Scheiben, die so in der Schweiz erstmals geplant wurden.
robert maillart, Genf
Musikpavillon Sihlhölzli
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robert maillart, Genf
Musikpavillon Sihlhölzli
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Rossi-Pavillon in Pawlowsk
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Rossi-Pavillon in Pawlowsk
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Entworfen im Jahr 1816 von Carlo Rossi, erbaut in Beton beinahe 100 Jahre später. Eine halbkreisförmige Laube mit Säulen und Halbkuppel. In der Mitte das Denkmal der Kaiserin Maria Fjodorowna, eine Arbeit des Bildhauers Beklemischew aus dem Jahr 1914. Während der Besatzung wurde vor dem Pavillon ein deutscher Friedhof angelegt, der sich nach und nach füllte. Beim Rückzug der deutschen Armee waren es 722 Gräber. Nach dem Krieg wurden die Kreuze entfernt, Anfang der 2000er Jahre die Soldaten umgebettet.
robert maillart, Genf
Musikpavillon am Bürkliplatz
08
robert maillart, Genf
Musikpavillon am Bürkliplatz
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Hirzel Koch, Zürich
Gartenpavillon der Villa Patumbah
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Hirzel Koch, Zürich
Gartenpavillon der Villa Patumbah
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Alexandergarten
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Alexandergarten
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Dieser Englische Park wurde 1805 durch Luigi Rusca entworfen, jedoch erst im Jahr 1874 fertiggestellt. Er ist nach Alexander ll von Russland benannt, auf dessen Geheiss hier rund zweiundfünfzig verschiedene Baumsorten angepflanzt werden sollten. Jeder Baum war mit dem Pflanzjahr bezeichnet und wurde täglich bewässert. Es gab grün lackiert Bänke, 50 Öllampen auf hölzernen Säulen, offene Tee- und Kaffeehäuser aus Holz. Das Ganze war von einem Holzzaun umgeben. UNESCO Weltkulturerbe, Objekt 540.
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Renovation des chinesischen Dorfes
61
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Renovation des chinesischen Dorfes
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fotos © Florstein (1, 10-15), sailko (2, 5 ), Denis 888 (3), Luu (4), Alex Bakharev (6), Denis larisa (7), Ruffery (8), Flying Russian (9)
3.0
Katharina l. erlag auch der Mode der Chinoiserie. Vermutlich war sie von einem ähnlichen Projekt im Park des Lustschlosses von Drottningholm auf der Insel Lovön inspiriert, als sie Antonio Rinaldi und Charles Cameron mit dem Bau dieser Häuser beauftragte. Etwa alle zehn Jahre wurde das Ensemble aufgefrischt. Bei der Renovation von 1859-1861 verband Monighetti die Häuser mit einer Mauer. Seit der Renovation im Jahr 1990 erfüllt das Dorf wieder seine ursprüngliche Funktion: die Logierung von VIP-Gästen.
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Vier Statuen auf der Chinesischen Brücke
60
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Vier Statuen auf der Chinesischen Brücke
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fotos © www.tsarselo.ru - Encyclopedia of Tsarskoye Selo
Die Grosse Chinesische Brücke aus rosa Granit wurde während der Regierungszeit von Katherina ll. errichtet (1784-1786, Architekt Charles Cameron). Auf Granitsockeln standen an den vier Seiten der Brücke vier Gipsfiguren in chinesischen Trachten. Mit der Zeit sind sie zerfallen. 1860 wurden sie unter der Leitung von Monighetti durch vier Figuren in Zinn ersetzt, diesmal in einer polychromen Version. Im Zweiten Weltkriege wurden sie zerstört. Sie sind erst im Jahr 2010 wiederhergestellt worden.
Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Foto-Atelier im Lamski-Pavillon
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Ippolito Monighetti, Zarskoje Selo (Pushkin)
Foto-Atelier im Lamski-Pavillon
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Alexander l. liess für die geschenkten Lamas aus Peru einen Hof mit Ställen errichten. Hinzu kam eine Arena, eine Scheune für die Fütterung sowie Wohnungen vor die Aufseher und Diener. Darüber erhob sich ein Aussichtsturm. (Arch. Ivanov Menelaws, 1820-22) Früher befanden sich hier reich verzierte, mit Möbeln im Empire-Stil eingerichtete Zimmer, an deren Wänden Stiche aus Südamerika hingen. Monighetti errichtete hier ein Nebengebäude mit Fotolabors. Aufgrund der Lage wurde der Wiederaufbau hinausgezögert.
alessandro gilardi, Moskau
Pavillon «Orangerie de Poméranie»
36
alessandro gilardi, Moskau
Pavillon «Orangerie de Poméranie»
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Alessandro ersetzte die Orangerie seines Onkels Domenico durch den «Wintergarten der wilden Orangen», auch «Pavillon der Pomeranzen» genannt. Pomeranzen waren im damaligen Russland ein Sammelbegriff für verschiedene Zitruspflanzen. Neben seiner Funktion als Gewächshaus diente der Pavillon für informelle Empfänge in kleinem Rahmen. Tee-Partys wurdenabgehalten, draussen spielte Musik, man war umgeben von exotischen Pflanzen - Orangen, Rosen und Orchideen, an der Decke Malereien in Gelb und Rosa.
domenico gilardi, Moskau
Teehaus im Park Usatschow
31
domenico gilardi, Moskau
Teehaus im Park Usatschow
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fotos © Sergei Michailowitsch Prokudin-Gorski
gemeinfrei
Im Park der Teehändler Usatschow durfte der Teepavillon nicht fehlen. Tee ist auch heute noch fester Teil der russischen Kultur. Alles begann im Jahr 1638, als ein mongolischer Herrscher dem Zaren eine Ladung Tee schenkte. Auf Grund der schwierigen Handelswege konnten sich lange nur für Adelige und der sehr reiche Russen Tee leisten. Ende 18. Jh. wurde er durch Import grosser Mengen für jedermann erschwinglich. Den Höhepunkt erreichte der Teehandel im Jahr 1824, kurz vor Bau des Anwesens Usatschow.
domenico gilardi, Moskau
Konzertpavillon im Park Usatschow
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domenico gilardi, Moskau
Konzertpavillon im Park Usatschow
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Die Gebrüder Usatschow – geschäftstüchtige Teehändler – hatten ein Gespür für Produktplazierung. Ihr Garten genoss bei der Moskauer Bourgeoisie grosse Popularität. Darin war – mit Sicht auf ein Teehäuschen – ein Konzertpavillon in Form einer typischen Moskauer Villa. Diese Villen waren verputzte Holzbauten, also günstig und rasch errichtet, was für den Wiederaufbau wichtig war. Im Hinblick auf ein einheitliches Erscheinungsbild des neuen Moskaus hatten sich die Architekten an Idealprojekte zu halten.
domenico gilardi, Moskau
Park der «Usad'ba» Usatschow
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domenico gilardi, Moskau
Park der «Usad'ba» Usatschow
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Die ursprüngliche Parkgestaltung durch Domenico Gilardi – geometrisch angeordnete Terrassen mit Sicht auf die Stadt – ist heute nicht mehr zu erkennen. Er wurde von wechselnden Besitzern laufend umgestaltet. Sie pflanzten für Moskau seltene Bäume:
Silberfichten, Birken, Zedern, usw. Im Sommer standen hier Palmen, Mandarinen, Orangen und Zitronen, die in beheizten Gewächshäusern überwinterten. Der Park hat seinen Zauber bis heute nicht verloren und ist Schauplatz zahlreicher russischer Filme.
domenico gilardi, Moskau
Grotten im Kuzminkipark
30
domenico gilardi, Moskau
Grotten im Kuzminkipark
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Am Ufer des künstlichen Sees zwei künstliche Grotten in einem künstlichen Hügel. Eine Art Park-Pavillons, im Sommer angenehm kühl. Man geht davon aus, dass die kleinere mit Gipsfiguren dekoriert war. Durch ihre Lage zum Musikpavillon wird die grössere zum Resonator. Im Sommer inszenierten in ihr die Eigentümer und ihre Gäste Amateur-Theatervorführungen unter Einbezug der Zuschauer. Club Méditerranée. Die Idee der Grotte kam aus dem fernen Italien. Stets war sie mit dem Element Wasser verbunden.
domenico gilardi, Moskau
Pavillon Propyläen
30
domenico gilardi, Moskau
Pavillon Propyläen
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Am linken Ufer des Kuzminki-Teiches einige Blöcke aus unbehauenem Stein. Es ist alles, was vom Pavillon Propyläen übriggeblieben ist, eines der wichtigsten Gebäude der dekorativen Gartenarchitektur von Kuzminki. Der doppelreihige Säulengang aus Holz bildete den Abschluss der Achse vom gusseisernen Tor über die Empfangshalle des Herrenhauses und den Jachthafen. Im Hungerwinter 1944 wurde er von Mitarbeitern des Instituts für Veterinärmedizin in seine Einzelteile zerlegt und als Brennholz verwendet.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Ploshchad Iskusstv (Platz der Künste)
28
carlo rossi, Sankt Petersburg
Ploshchad Iskusstv (Platz der Künste)
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Zeitgleich mit dem Michailowski-Palast entwarf Rossi den Platz der Künste sowie die Strassen, die von ihm ausgehen. Der Name kommt von den Museen und Konzertsälen, die ihn umgeben. Durch die einheitlichen Fassaden wirkt er wie ein städtisches Zimmer. Peter l. liess einem afrikanischen Sklaven Bildung zukommen, um zu beweisen, dass Intelligenz und andere Qualitäten nicht von der Hautfarbe abhängen, bzw. verallgemeinert, angeboren sind. Der Sohn seiner Enkelin ist der russische Nationaldichter Pushkin.
domenico gilardi, Moskau
Birkenhaus (Kuzminki)
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domenico gilardi, Moskau
Birkenhaus (Kuzminki)
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Auf der Insel des unteren Weihers stand ein chinesischer Pavillon. Domenico Gilardi ersetzte ihn durch das «Birkenhaus». Aussen glich es einem aus schlanken Birkenstämmen zusammengesteckten Arte Povera Objekt. Im Innern verbarg sich jedoch ein überhoher Raum mit prächtig bemalter Decke. Solche «Überraschungshäuser» waren bei der russischen Aristokratie äusserst beliebt. Das Birkenhaus von Kuzminki brannte 1921 nieder. Jenes von Gattschina, erbaut vom Genfer François Viollier, wurde 1975 wieder aufgebaut.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Park auf der Jelagin-Insel
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Park auf der Jelagin-Insel
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fotos © Jbuket (1), Visem (2, 3, 15), Aleksandrov (4), Alex Florstein (5), InvictaHOG (6), IKit (7-12), Sav-1667 (13), Trance Light (14)
CC BY-SA 3.0
Carlo Rossi und der Gartenarchitekt Joseph Busch (alias John Bush; s. Parks von Zarskoje Selo und Pawlowsk) beseitigten den geometrischen Blumengarten beim Palast und bauten den englischen Landschaftspark unter Einbezug des alten Baumbestands weiter aus. Dem sumpfigen Boden von Sankt Petersburg rangen sie eine «Isola bella» des russischen Nordens ab: Erdmassen wurden verschoben, die Insel Form und Grösse verändert; eine Serie von neun verschlungenen Teichen ausgegraben, mit dem Aushub die Insel angehoben.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Musikpavillon auf der Jelagin-Insel
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Musikpavillon auf der Jelagin-Insel
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Ein kleiner Pavillon auf einem Podium mit sanft ansteigenden Treppen. In der Mitte eine Semi-Rotunde, über grosszügige Öffnungen Ausblicke in den rückwärtigen Park. Zum Fluss hin eine Kolonnade von sechs schlanken Säulen aus grauem sibirischen Marmor. Rossi ging geschickt um mit Skulpturenschmuck sowie dekorativen Vasen mit Blumen. Über sie verband er den Pavillon eng mit dem Park. Die Dekoration ist heute leider verschwunden. Sie findet sich noch in den historischen Bildern sowie in der Ansicht.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Michailowski-Garten
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Michailowski-Garten
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Der Garten basiert auf Ideen von Carlo Rossi, der eine architektonische Einheit von Palast und Gartenlandschaft suchte. 1918 wurde der Michailowski-Garten als Denkmal der Landschaftskunst geschützt. 1924 wurde er renoviert. Im selben Jahr richtete jedoch
Während der Belagerung wurden im Park Statuen vergraben, um sie vor der Zerstörung zu schützen, was jedoch das Wurzelwerk schädigte. Man ist dabei, den Garten in seine ursprüngliche Gestalt zurückzuführen, kranke Bäume zu entfernen und neue zu pflanzen.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Renovation des Pavillons unter Flagge
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Renovation des Pavillons unter Flagge
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Carlo Rossi hat die Grundform des Pavillons bei der Anlegestelle beibehalten und einige Änderungen vorgenommen. Wirklich geglückt ist der Pavillon nicht. Dennoch wurde er in den Jahren 2001-2002 auf Kosten des britischen World Monuments Fund restauriert. Bei der Ankunft der Mitglieder der Zarenfamilie wurde auf dem Dach die St.-Andreas-Flagge gehisst. In der offenen Halle konnte die Zarenmutter Maria Fjodorowna mit ihren Gästen essen, an regnerischen Sommertagen pflegte sie hier zu malen und zu sticken.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Rossi-Pavillon
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Rossi-Pavillon
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fotos © Nadezhda Pivovarova (1-3, 7), Michael Hoffmann (Hamlet53) (4, 6), Olga Ponomarev (5), Bin im Garten (8)
CC BY-SA 3.0
Bei der Gestaltung des Michailowski-Gartens baute Rossi am Ufer der Moika einen kleinen Pavillon mit dorischen Säulen und Semi-Rotunde. Den Pavillon legte er nicht in die Hauptachse des Michailowski-Palastes, sondern in die östliche Ecke des Gartens, so dass er auf der Längsachse des «Champs de Mars» liegt. Dadurch verbindet der Pavillon kompositorisch die beiden Ensembles. Das gusseiserne Geländer, das den Pier vor dem Pavillon umgibt, wurde ebenfalls nach einem Entwurf von Carlo Rossi gefertigt.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Tempel der Einsamkeit
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Tempel der Einsamkeit
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Ein anmutiger Pavillon an einer von Bäumen gesäumten Allee. Fürst Wolkonski gefiel es, Teile von kaiserlichen Residenzen um sich zu haben. Viele Bauten des Landguts sind verschwunden, wie der doppelgeschossige Pavillon am Pier, die Hermitage, die Grotte. Erhalten geblieben ist u. a. sein Mausoleum, vom jungen Domenico Gilardi erbaut. Carlo Rossi starb 1849 völlig verarmt an Cholera. Der Zar hat regelmässig trotz erbrachter Leistung das Architektenhonorar nicht bezahlt. Es kam dann in Form eines Darlehens.
domenico gilardi, Moskau
Musikpavillon im Kuzminkipark
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domenico gilardi, Moskau
Musikpavillon im Kuzminkipark
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fotos © Al Shipilin (1, 2)
GFDL Nevermind2 (3) Public Domain, Max Ryazanov (4, 5), Angela M. Arnold, Berlin (6)
CC BY-SA 3.0
Der Musikpavillon – aufgrund der besseren Akustik aus Holz – war verputzt, um den Eindruck eines Massivbaus zu vermitteln. Wenn abends über dem Teich leichte Nebel aufkamen – gut für die Schallübertragung – begann das Leibeigenen-Hornorchester zu spielen. Russische Hornorchester wurden am Hof von Katharina ll erfunden. Jedes Horn kann nur einen einzigen Ton erzeugen (s. Videos), was so aufwändig ist, dass das nur mit Leibeigenen ging. Mit der Abschaffung der Leibeigenschaft lösten sich diese Orchester auf.
domenico gilardi, Moskau
Orangerie im Kuzminkipark
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domenico gilardi, Moskau
Orangerie im Kuzminkipark
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Ursprünglich war hier Sumpfgebiet. Nach umfassenden Erdarbeiten wurde ein Gewächshaus errichtet. 1823 ersetzte es Domenico Gilardi durch eine Orangerie aus Holz. Auch sie ist verschwunden. Sie findet sich noch in den Aquarellzeichnungen von Johann Nepomuk Rauch. Der Grundriss war funktional und entsprach analogen europäischen Beispielen. In der Mitte der Eingangsbereich in der Form einer Semirotunde mit Kuppel. Durch die Überhöhe liessen sich grössere Bäume unterbringen. Seitlich zwei niedrigere Flügel.
domenico gilardi, Moskau
Park und Weiher der Usadba Aleksino
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domenico gilardi, Moskau
Park und Weiher der Usadba Aleksino
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Die Geschichte der Weiher der Usadba Aleksino gleicht derjenigen von Grebnevo und Kuzminki. Die Landgüter wurden stetig durch neue Bauten erweitert. Eines Tages entstand das Bedürfnis, an dieser Stelle durch das Anlegen von künstlichen Seen einen
unverwechselbaren Ort zu schaffen. Die gigantischen Aushubarbeiten waren nur durch ein Heer von Sträflingen möglich (Video 1). In Aleksino umfasst ein dichter Baumbestand die Weiher, wodurch der Eindruck einer heilen, in sich geschlossenen Welt entsteht.
domenico gilardi, Moskau
Musikpavillon in Aleksino
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domenico gilardi, Moskau
Musikpavillon in Aleksino
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fotos © Denis Khatulev (1, 3, 4), Ferlynx (2, 5), Sergeant Pepper (6)
CC BY-SA 3.0
Zum Lebensstil auf einem russischen Landgut gehörte es, abends bei geöffnetem Fenster Musik zu hören, die in einem nahen Musikpavillon gespielt wurde. Dieser lag – wenn möglich – bei einem Teich, da die abendlichen Nebel die Schallübertragung begünstigen. Die Pavillons waren so konzipiert, dass sie den akustischen Effekt verstärkten. Letztlich entsprachen sie einer Hi-Fi Anlage. Der Pavillon in Aleksino dient heute als Dorfpost, was ihn vor dem Zerfall bewahrt hat. Die Stallungen haben als Laden überlebt.
domenico gilardi, Moskau
Instandsetzung und Umnutzung des Vogelhauses
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domenico gilardi, Moskau
Instandsetzung und Umnutzung des Vogelhauses
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Bis 1812 wohnten in dieser Miniatur-Palastanlage aus Sichtmauerwerk und Stein (1805-1806, Arch. I.V. Egotow ) allerlei exotische Ziervögel: ägyptische Tauben, Pfauen, Perlhühner, Schwäne, usw. Während der Invasion Napoleons wurde der kleine Gebäudekomplex zerstört, alle Tiere wurden von den hungernden Soldaten der Grande Armée getötet und aufgegessen (s. Audiodatei). In den 20er Jahren baute Gilardi die Überreste der Gebäude unter Beibehaltung der Grundform und Anpassung der Ostfassade in eine Schmiede um.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Blockhaus «Nikolskoe»
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Blockhaus «Nikolskoe»
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fotos © doratagold - gaststätte blockhaus nikolskoe
CC BY-SA 2.0
Friedrich Wilhelm lll., der von seinem Russlandbesuch einen Plan Rossis für Glasowo mitgebracht hatte, liess «zur Verschönerung der Landschaft» bei der Pfaueninsel nach dieser Vorlage ein «russisches Bauernhaus» errichten. Sonntags ging er dort «zu Tee». Nach seinem Tod verwaiste die königliche Teestube. Sein russischer Kutscher durfte wohnen bleiben. 1829 bekam Bokow eine Busse wegen Betreibens einer illegalen Teestube. Er habe Klavier gespielt, das Publikum habe getanzt. Die Teestube gibt es noch heute.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Hofpavillons des Anitschkow-Palais
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Hofpavillons des Anitschkow-Palais
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Zur Umsetzung des Entwicklungsplans für das Gebiet rund um das zukünftige Alexandrinski-Theater wurde als erstes zwei symmetrische Pavillons mit Figuren der russischen Helden sowie ein Zaun gebaut, der den Rest des Gartens des Anitschkow-Palais abtrennt. Dadurch wurde die östliche Grenze des neuen Bereichs markiert und die Stellung des Schlosses im Ensemble gestärkt. Im Sommer 1832 wurde auf dem Platz vor dem Theater ein Garten angelegt und durch einen Gussrost mit vier Doppelflügeltoren eingezäunt.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Pavillon auf der Insel der Prinzessin von Liefen
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Pavillon auf der Insel der Prinzessin von Liefen
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fotos © Mary - www.citywalls.ru
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Die Gouvernante Charlotte von Lieven (1742-1828) genoss am Hof – aufgrund ihres pädagogischen Geschicks und ihrer Gelehrsamkeit – hohen Einfluss. Im Alter von 39 Jahren war sie Witwe geworden, vollkommen mittellos und gleichzeitig alleinerziehende Mutter von fünf Kindern. 1783 engagierte sie Katharina ll. auf Empfehlung des Gouverneurs von Riga für die Erziehung ihrer Enkel. 1799 erhielt sie in Anerkennung ihrer Verdienste den Rang einer Gräfin, am Tag der Krönung von Zar Nikolaus l. den einer Prinzessin.
domenico gilardi, Moskau
Lindenallee in Kuzminki
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domenico gilardi, Moskau
Lindenallee in Kuzminki
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Domenico Gilardi, ursprünglich Landschaftsmaler, gestaltete das Anwesen auch als Landschaftsarchitekt um. Sein prägendster Eingriff war die Lindenallee - siebenhundert Meter kugelig gestutzte Lindenbäume, feierlich auch «Avenue Vlakhernskoye» genannt. Sie teilte den Park in zwei Bereiche. Links der französische Park mit klaren Geometrien und in Form geschnittenen Bäumen; im Zentrum eine kreisförmige Lichtung, aus der zwölf Allen ausstrahlen. Rechts die unendliche Weite des englischen Landschaftsparks.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Rusca-Terrasse
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Rusca-Terrasse
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fotos © www.tsarselo.ru - Encyclopedia of Tsarskoye Selo
Im Katharinenpark gab es ein Vergnügungspavillon, die sog. «Rodelbahn» (s. Zeichnungen). Mit den Jahren wurde sie baufällig und musste abgerissen werden. An ihrer Stelle errichtete Rusca eine Terrasse aus rosa und grünem Granit, die nach ihm benannt ist. Die Terrasse bietet inszenierte Ausblicke auf den grossen Teich mit der Schiffsanlagestelle. Rusca wollte die Terrasse mit zwei Marmorstauten ausschmücken, was nicht umgesetzt wurde. Die jetzigen Stauten wurden fünfzig Jahre später hinzugefügt.
jean-françois thomas de thomon, Sankt Petersburg
Mausoleum von Paul l.
09
jean-françois thomas de thomon, Sankt Petersburg
Mausoleum von Paul l.
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Eng verbunden mit dem Namen Carlo Visconti ist das Denkmal für Paul l. in Form eines antiken römischen Tempels. Es liegt versteckt in einer einsamen und abgelegenen Ecke des Waldes, beim Durchgang der Schlucht. Ein Tor versperrte ursprünglich den Zugang. Der Maler und Kunsthistoriker Igor Grabar, der die Unterschiede zwischen der italienischen und französischen Version des Neoklassizismus in Russland analysierte, erachtete Carlo Rossi und Thomas de Thomon als die Schlüsselfiguren dieser Ausrichtungen.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Orangerie im Park Oranienbaum
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Orangerie im Park Oranienbaum
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fotos © Florstein (1-24), Pavlikhin (25-27), Vitold Muratovs (28)
CC BY-SA 3.0
Bauherr des Lustschlosses war Fürst Alexander Menschikow, Sohn eines Pferdeknechts, welcher seinen Lebensstil durch Veruntreuung von Staatsgeldern finanzierte. 1727 wurde er gestürzt, enteignet und nach Sibirien verbannt. Sein Vermögen fiel an die Krone. Ruscas Gewächshaus sollte nahe der hölzernen Achterbahn liegen. Im Norden war ein Säulengang, im Süden eine Semi-Rotunde. Mit der Zeit verlor der Hof das Interesse an Oranienbaum. Viele Parkbauten verfielen und wurden wegen Einsturzgefahr abgerissen.
henri françois gabriel viollier, Sankt Petersburg
Privatgarten der Kaiserin
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henri françois gabriel viollier, Sankt Petersburg
Privatgarten der Kaiserin
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fotos © Mary- www.citywalls.ru
Flower-Power unter dem Fenster des Privatzimmers von Maria Feodorowna. Strenges, symmetrisches Schachbrett-Layout nach der Art der kleinen holländischen Gärten; Blumenbeete, die an bunte, orientalische Teppiche erinnern; feinmaschiges Wegnetz, gestutze Limetten, Pappeln, Marmorstatuen, Büsten und Vasen. Locker geschnittene Akazien verströmen Duft- und Pollenwolken, was Bienen und Schmetterlinge anlockt. Ein Gemeinschaftswerk von Charles Cameron, Henri François Viollier und Gärtnermeister Wissler.
henri françois gabriel viollier, Sankt Petersburg
Birkenhaus (Gattschina)
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henri françois gabriel viollier, Sankt Petersburg
Birkenhaus (Gattschina)
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fotos © Aleksandrov (1-3), Artem Topchiy (6, 17), L. Uverson (7) / CC BY-SA 3.0 / Chumakov Andrey (4, 5, 12-15) / Public Domain / Helga-Tigrokisa (8, 9), Bvp65 (10, 11, 16) / CC BY-SA 4.0
Ein Geschenk von Maria Feodorowna an Zar Paul l., erbaut vom Genfer Architekten, Maler, Szenaristen und Marionettenspieler Henri François Gabriel Viollier. Von aussen nichts als säuberlich übereinander gestapelte Birkenstämme. Sie verbergen einen elegant eingerichteten Raum mit seidenüberzogenen Sofas, Spiegeln sowie einem Parkett aus erlesenen Hölzern aus aller Welt. 1796 wurde das Birkenhaus durch eine monumentale, steinerne Protalmaske abgeschirmt, die unter Leitung von Vincenzo Brenna errichtet wurde.