1720-29
giovanni maria fontana, Sankt Petersburg
Grand Menschikow Palace
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giovanni maria fontana, Sankt Petersburg
Grand Menschikow Palace
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fotos © Upeksha (1, 13, 25, 26, 28, 29), Pavlikhin (2, 3, 15), Florstein (4-12, 14, 16-18, 22, 23), Chezenatiko (19-21, 24, 27)
CC BY-SA 3.0
Mit dem unteren Garten, dem maritimen Kanal sowie den Nebenbauten das grösste Ensemble des Petriner Barocks. Ab 1713 übernahm Gottfried Schädel die Bauleitung. Der Palast wurde weiter ausgeschmückt, bis Fürst Alexander Danilowitsch Menschikow im September 1727 festgenommen wurde. Aus sehr einfachen Verhältnissen stammend hatte sich der erste Generalgouverneur von Sankt Petersburg jahrelang an der Staatskasse bedient und immense Reichtümer angehäuft (s. Palast in St. Petersburg). Er starb 1729 in Sibirien.
domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Dritter Winterpalast
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domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Dritter Winterpalast
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Der Enkel von Peter l liess den 2. Winterpalast durch Domenico Trezzini – der 16 Jahre zuvor den 1. Winterpalast gebaut hatte – grosszügig erweitern. Trezzini integrierte den Vorgängerpalast, der zum Abschluss eines Seitenflügels wurde. Kaum gebaut wurde aufgrund mangelnder Imposanz auch der 3. Winterpalast niederrissen und ab 1754 durch den Architekten Rastrelli ein vierter erstellt. Die bewilligten Baukosten beliefen sich auf 859.555 Rubel, am Schluss waren es 2.500.000 Rubel.
domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Haus Domenico Trezzini
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domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Haus Domenico Trezzini
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Dass es mit dem Hausbau so langsam vorwärts ging (1721-1726) lag daran, dass es aufgrund der Grossbaustelle Sankt Petersburg an verfügbaren Bauarbeitern und Baumaterialien mangelte, ein Problem das damals ganz Russland betraf (s. Alexander Nevsky Lavra). 1726 war das Haus nur provisorisch gedeckt, dennoch zog Domenico Trezzini mit seiner grossen Familie ein. Hier befand sich auch die «Schule», in welcher er die nächste Architektengeneration unterrichtete. Zwei Zimmer waren mit Plänen und Modellen belegt.
domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
«Podvorye» des Alexander-Nevski-Klosters
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domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
«Podvorye» des Alexander-Nevski-Klosters
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Das Ministerium für Kultur der Russischen Föderation nennt Domenico Trezzini als Autor dieses Reihenhauses. Andere weisen darauf hin, dass Trezzini eines der Standardhäuser von Jean-Baptiste Le Blond für die Wassiljewski-Insel in die Praxis umgesetzt hat, nachdem Le Blond überraschend vierzigjährig gestorben ist. Ein «Podvorye» bezeichnet einen Wohnsitz für Mönche – mit oder ohne Kirche – der sich ausserhalb des Klosters befindet, auf dessen Gelände jedoch die gleichen Gesetze wie im Kloster gelten.
domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Herrenhaus Repnin
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domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Herrenhaus Repnin
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Das ursprüngliche Haus wurde durch Umbauten stark verändert. Domenico Trezzini erbaute es in den 1820'er Jahren als eines der Standardhäuser für die Wassiljewski-Insel des Architekten Jean-Baptiste Le Blond (1679-1719). Es hatte eine Terrasse, ein Mansardendach und eine Fassade im Stil des petrinischen Barocks. Anfang 19. Jh. erhielt es eine Fassade im klassischen Stil. Als es im Jahr 1883 an den Künstler, Sammler und Archeologen Mikhail Botkin überging, wurde es im eklektischen Stil umgestaltet.
domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Mariä-Verkündigungs-Kirche
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domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Mariä-Verkündigungs-Kirche
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fotos © Andrew Butko (1-3), Shakko (4-6), A.I. (7-9)
CC BY-SA 3.0
Das Alexander Nevsky Kloster verfügt über zwei Barockkirchen: Die Verkündigungskirche von Domenico Trezzini sowie die Fedorkirche von Pietro Antonio Trezzini. Zudem gibt es eine Kathedrale im neoklassischen Stil, nach Plänen von Ivan Starov gebaut. Die Verkündigungskirche diente als Wallfahrtsort der Zarenfamilie, da in der Gruft wichtige Mitglieder der petrinischen Zarenfamilie sowie der Feldherr Alexander Suworow (welcher am Gotthardpass die Franzosen besiegte) beigesetzt wurden.
domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Landsitz Sans-Ennui
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domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Landsitz Sans-Ennui
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1723 Trezzini baute für Alexander Menschikow einen kleinen «Palast» mit vier Zimmer. Nach dessen Enteignung ging der Landsitz an einen Generalmajor. 1761 kaufte es der spätere Peter lll. , der das Haus vergrösserte und gegen den Hang Terrassen anlegte. Stallungen mit Dienerwohnungen kamen hinzu, ein Vogelhaus, zudem ein Yachthafen samt Seebrücke und Leuchtturm. Als alles fertig war, quartierte Peter seine Geliebte ein und nannte das Anwesen Sans-Ennuie, in Anspielung an das Ensemble von Sans-Soucie.
domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Alexander-Newski-Kloster
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domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Alexander-Newski-Kloster
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fotos © Massimilianogalardi (1, 12), Deror_avi (2, 7, 9), Alexxx1979 (3), Gautama buddha (4-6), Peterburg23 (8), Michael Hoffmann (10), Antonu (11)
CC BY 2.0
Im Volk regte sich Widerstand gegen den Bau der neuen Hauptstadt: Das Sumpfgebiet forderte Tausende von Menschenleben, zudem sollte alles verfügbare Baumaterial nach Sankt Petersburg gebracht werden, wodurch in den übrigen Städten die Bauwirtschaft litt. Der Bau eines Klosters sollte dem Missmut entgegentreten und ein Zeichen der Kontinuität russischer Geschichte setzen. Im Friedhof sind u. a. der Basler Mathematiker Leonhard Euler, Fjodor Dostojewski, Modest Mussorgski und Pjotr Tschaikowski begraben.
domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Particulyarnaya-Werft
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domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Particulyarnaya-Werft
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Das Gebiet war sumpfig, der Verkehr lief über die Wasserwege. Die vielen kleinen Boote für die Stadtbewohner wurden in der Particulyarnaya-Werft gebaut. Die Werft war aus Holz, hatte einen By-Pass Kanal, 1718-1778 kamen interne Kanäle hinzu. Die Werft war auch zuständig für Fähren, Landestege sowie die St. Isaak Pontoon-Brücke. Die Fotos zeigen das von Peter l. eigenhändig gebaute Segelboot. Er war inkognito nach Amsterdam gegangen, um als einfacher Handwerker auf einer Werft zu arbeiten.
domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Kronshpits
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domenico andrea trezzini, Sankt Petersburg
Kronshpits
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Die beiden kleinen «Kronshpits» – eingeschossige, quadratische Wachpavillons mit Laternen (Leuchtfeuer) und Spitzen (Fahnenmasten) – sind das Einzige, was von den vielen Einrichtungen des 1721 gegründeten Galeerenhafens bis heute erhalten geblieben ist.
Einst markierten sie den Eingang des Kanals, der zur Hafenanlage führte. Trezzini konstruierte sie 1722 aus Baumstämmen und beplankte sie mit Brettern. 1754 wurden sie in Massivbauweise wiedererrichtet, wobei die ursprüngliche Form beibehalten wurde.