1800-09
carlo rossi, Sankt Petersburg
Umbau des Reisepalastes in Twer
09
carlo rossi, Sankt Petersburg
Umbau des Reisepalastes in Twer
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fotos © Stoljaroff (2, 5) public domain / Alexandrov (1, 6), Andres_rus (3), Ghirlandajo (4)
CC BY-SA 3.0
Der Reisepalast (1764-1766, Arch. M. F. Kasakow) wurde für Katharina die Grosse als Zwischenstation für ihre Reisen zwischen Sankt Petersburg und Moskau errichtet. Anfang des 19. Jh. wurde er nach einem neuen Entwurf von Carlo Rossi wiederaufgebaut. Zu dieser Zeit gehörte er der Enkelin von Katharina ll. und Schwester von Zar Alexander l., die den Palast im Hinblick auf ihre Heirat mit dem General-Gouverneur von Twer, Jaroslawl und Nowgorod in ein neues gesellschaftliches Zentrum verwandeln wollte.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenraumgestaltung Alexanderpalast
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenraumgestaltung Alexanderpalast
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fotos © Flying Russian (1-6), Vitold Muratov (7-9)
3.0
Das schlichte, zweigeschossige, klassizistische Bauwerk wurde 1792-96 auf Anordnung Katharina l. als Hochzeitsgeschenk für ihren Lieblingsenkel, den späteren Zaren Alexander l., errichtet. Bei seiner Hochzeit war er gerade mal 15, die Braut 14 Jahre alt. Die folgenden Zaren verbrachten hier sehr viel Zeit. Nach der Revolution 1905 wurde er zum bevorzugten Wohnsitz des letzten russischen Zaren Nikolaus ll. Von hier aus wurde er am 1. August 1917 mit seiner Familie ins sibirische Tabolsk abtransportiert.
jean-françois thomas de thomon, Sankt Petersburg
Mausoleum von Paul l.
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jean-françois thomas de thomon, Sankt Petersburg
Mausoleum von Paul l.
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Eng verbunden mit dem Namen Carlo Visconti ist das Denkmal für Paul l. in Form eines antiken römischen Tempels. Es liegt versteckt in einer einsamen und abgelegenen Ecke des Waldes, beim Durchgang der Schlucht. Ein Tor versperrte ursprünglich den Zugang. Der Maler und Kunsthistoriker Igor Grabar, der die Unterschiede zwischen der italienischen und französischen Version des Neoklassizismus in Russland analysierte, erachtete Carlo Rossi und Thomas de Thomon als die Schlüsselfiguren dieser Ausrichtungen.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Mausoleum der Familie Zubow
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Mausoleum der Familie Zubow
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Valerian Zubow, der als 24-Jähriger den Russisch-Persischen Krieg anführte, starb mit 32. Um seinen letzten Willen zu erfüllen, wurde über seinem Grab eine Kirche mit einem Heim für 30 «verstümmelte Soldaten» errichtet (er hatte selbst ein Bein verloren). Die Kirche, in Form einer ovalen Rotunde gebaut, lag in der Mitte des Gebäudes. 1919 wurde sie geschlossen und als Laden einer Arbeitskolonie genutzt. 1935 wurde das Gebäude durch Aufstockung entstellt. Anfang 21. Jh. wurde es der Diözese zurückgegeben.
domenico gilardi, Moskau
Kuzminki Krankenhaus
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domenico gilardi, Moskau
Kuzminki Krankenhaus
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Eines der ältesten medizinischen Einrichtungen in der Moskauer Umgebung. 1809 für die Leibeigenen von Sergei Golizyn sowie für die umliegenden Siedlungen errichtet. In der Attika die Ärztewohnung, in den Seitenrisaliten ein Männer- und ein Frauentrakt. 1882 starb hier der Künstler Wassili Petrow an Tuberkulose. Das Spital war bis 1978 in Betrieb. Die Leidenschaft für Medizin war typisch für den Adel des 18.-19. Jh. In vielen Bibliotheken lagerten naturwissenschaftliche Bücher in französischer Sprache.
Gianbattista gilardi, Moskau
Renovation der alten Mühle
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Gianbattista gilardi, Moskau
Renovation der alten Mühle
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In der Mühle aus dem 17. Jh. mahlten fünf Paar durch Wasserkraft angetriebene Mühlsteine Weizen und Roggen zu Griess. Aus dem zartgekochten Weizengriess wurde für Sergei Golizyns Gäste Gurjewskaja-Kascha hergestellt, eine Süssspeise mit Beeren und Nüssen. 1844 wurden die baufälligen oberen Etagen abgerissen. Auf den alten Fundamenten errichtete Mikhail Bykowski - Schüler von D. Gilardi - ein Gästehaus aus Holz im Stil der Renaissance. Zur Sowjetzeit diente das Häuschen auf dem Damm bis 1976 als Ferienhaus.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Stadtpalais Kussow
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Stadtpalais Kussow
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Michael Garnovski, Adjutant und Vertrauter des Fürsten Potjomkin, war Immobilienverwalter, Spekulant und Spieler, sowie eines der reichsten Männer seiner Zeit. Letzteres verdankt er u. a. seiner um 44 Jahre älteren Geliebten, die ihn als Erben einsetzte. Mit dem Bau des Palastes übernahm er sich. Es kam zu einer Vielzahl von Beschwerden. Er wurde aus dem Dienst entlassen, 1797 verhaftet und zu einer Freiheitsstrafe verurteilt, dann völlig mittellos wieder freigelassen. Er starb 1810 (oder 1817) in Armut.
giacomo quarenghi, Sankt Petersburg
Smolny-Institut für adelige junge Mädchen
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giacomo quarenghi, Sankt Petersburg
Smolny-Institut für adelige junge Mädchen
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fotos © Dguendel (1), Alex Florstein (2), George Shuklin (3, 5, 6), Flying Russian (4), MartinPutz (7)
3.0
Die 1764 gegründete «Reichsbildungsgesellschaft der edlen Jungfrauen» war die erste Frauenschule Russlands. Die Zöglinge mussten mindestens zwölf Jahre bleiben. Das maximale Eintrittsalter lag bei sechs Jahren, eine untere Alterslimite gab es nicht. Aufgrund der steigenden Schülerinnenzahl wurde für die älteren Schülerinnen das Smolny-Institut errichtet. Ab 1870 stürmten die Russinnen die Schweizer Universitäten. Um 1900 kamen an der Uni Bern auf 50 Schweizer Mediziner 60 russische Medizinerinnen.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Neugotische St. Katharinen Kirche
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Neugotische St. Katharinen Kirche
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fotos © Unknown (1), Naidenov N. A. Moskva (2), Scherer, Nabgolts (3)
public domain
Die Katharinenkirche – im verspielten Neo-Gotischen Design – war die bedeutendste Erweiterung des Himmelfahrt-Frauenklosters im Moskauer Kremel. Das Kloster beherbergte die Gräber von Fürstinnen, Tsarinas und anderer Edelfrauen des Moskoviter Königshofes. Zudem diente es als Residenz der Verlobten der Zaren vor ihrer Hochzeit. Im Jahr 1907 wohnten hier eine Mutter Oberin, 62 Nonnen und 45 Laienschwestern. 1929 wurde es zusammen mit der Katharinenkirche abgerissen, um einer Militärschule Platz zu machen.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenausbau Konstantinpalast
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenausbau Konstantinpalast
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Der ursprüngliche Auftraggeber war Peter der Grosse. Er verlor bald das Interesse an diesem «russischen Versailles». Erst 1807, nach dem Brand 1803, wurde der Palast durch Andrei Woronichin und Luigi Rusca vollendet. Von ihnen sind die oberen Geschosse. Nach 1918 wurde er als Waisenhaus genutzt, im 2. Weltkrieg von den Deutschen verwüstet, danach als Marineakademie wieder aufgebaut. 2001-2003 wurden Palast und Park für 280 Mio Euro renoviert. Heute ist er u. a. eine Residenz des russischen Präsidenten.
Gianbattista gilardi, Moskau
Umbau des Katharineninstituts
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Gianbattista gilardi, Moskau
Umbau des Katharineninstituts
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1802-1807 baute Gianbattista Gilardi ein ehemaliges Landgut in eine Schule für Mädchen aus armen Adelsfamilien sowie Bürgerstöchter um. Zum Unterricht: russische Literatur, Religion, Französisch und Deutsch, Mathematik, Geographie, Geschichte, Naturkunde, Physik, Musik, Malerei, Kunsthandwerk. Ein besonderes Augenmerk galt der Erziehung zu selbständigem Arbeiten. Ab 1870 stürmten die Russinnen die Schweizer Universitäten. Um 1900 kamen an der Uni Bern auf 50 Schweizer Mediziner 60 russische Medizinerinnen.
giacomo quarenghi, Sankt Petersburg
Katharinen-Institut
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giacomo quarenghi, Sankt Petersburg
Katharinen-Institut
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1798 wurde eine weitere Frauenschule gegründet, die zunächst im Holzhaus vor dem Taurischen Palais untergebracht war. 1803-07 errichtete Tomaso Adamini an der Fontanka – nach Plänen von Giacomo Quarenghi – ein Institutsgebäude mit dazugehörender Kirche. Mädchen aus bescheideneren Verhältnissen gingen ins Katharinen-Institut, die besser Gestellten ins Smolny-Institut. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, danach instand gesetzt und der öffentlichen Bibliothek zur Verfügung gestellt.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Kaserne der Grenadiere der Leibgarde
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Kaserne der Grenadiere der Leibgarde
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Der Komplex umfasste eine zweistöckige Kaserne für Soldaten, eine dreistöckige für Offiziere, ein Regimentskrankenhaus, eine Regimentsschule, eine Reitschule, Remisen und Werkhöfe. In der Nachbarschaft lag eine Regimentskirche, die jedoch zerstört wurde. Die Grenadiere der Leibgarde sollen sich durch militärische Disziplin und Mut ausgezeichnet haben und seien entscheidend für den Ausgang vieler Schlachten gewesen. Die lange Liste auf Wikipedia wirft jedoch die Frage auf, wie hoch die Lebenserwartung war.
matvey fyodorovich kazakov, Moskau
Pavlovski-Spital
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matvey fyodorovich kazakov, Moskau
Pavlovski-Spital
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Ein Spital für arme Leute. Der Aufenthalt war kostenlos. 1784 brannte der Holzbau nieder. Vasily Bazhenov entwickelte ein Projekt, das jedoch aus Kostengründen nicht weiterverfolgt wurde. Stattdessen errichtete Gianbattista Gilardi 1802-07 ein Spital nach einem bereits bestehenden Projekt von Matwei Kasakow. 1824 erweiterte sein Sohn Domenico das Spitalgebäude um eine Apotheke, eine Wäscherei und zusätzlichen Wohnraum, versah mit es einer klassizistischen Fassade und schmückte das Tor mit Löwenskulpturen.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenausbau Ropscha Palace
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenausbau Ropscha Palace
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Der ehemalige Palast der Romanows, UNESCO-Weltkulturerbe, ist dabei zu verfallen (Bild 1 aus den 1980er Jahren, Bild 2 von 2012), die zum Umschwung gehörenden Seen sind stark verschmutzt. Nach 1918 wurde er verstaatlicht und in eine Sowchose umgewandelt. 1944 wurde er von der Wehrmacht verwüstet, nach dem Krieg erst repariert, dann von einer Fliegereinheit bewohnt. Er befand sich in einen guten Zustand, bis 1977-78 die Armee abzog. Vieles wurde abgeschleppt, Türen, Fenster, usw., danach brach Feuer aus.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Gotisches Zeltdach Nikolausturm
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Gotisches Zeltdach Nikolausturm
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Der Nikolausturm, 1491 durch den Tessiner Pietro Antonio Solari errichtet, ist einer der vier Durchgangstürme des Kremls. Seine Dachkonstruktion erhielt er nicht Ende des 17. Jh., sondern erst in den 1780er-Jahren. Der Mode folgend war sie im Barockstil. Ruska ersetzte sie durch ein gotisches Zeltdach aus hochweissem Stein mit feinen Ornamenten. Sechs Jahre später wurde der Turm von den Franzosen gesprengt, 1816-19 wurde er wiedererrichtet. Im Oktober 1918 wurde er durch eine Kanone getroffen.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Manege und Kaserne der Kavalleriegarde
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Manege und Kaserne der Kavalleriegarde
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Die Kavalleriegarde diente ursprünglich als kaiserliche Leibgarde. Während Paraden und Festlichkeiten trat sie als Ehrengarde des Kaisers auf, erstmals im Jahr 1724, als Peter l. anlässlich der Krönung seiner Frau Katherina sechzig Offiziere aufstellte. Unter Katherina ll. war sie ein besonderer Kavalleriekorps, ausschliesslich aus Vertretern des Adels. Das um 1800 gebildete Kavalleriegarderegiment war jedoch eine gewöhnliche Einheit, die dem Befehl des Kaisers oder der Kaiserin unterstand.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Hölzernes Theater (1812 abgebrannt)
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Hölzernes Theater (1812 abgebrannt)
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Carlo Rossis Erstlingswerk als selbständiger Architekt. Zuvor hatte er jahrelang für Vincenzo Brenna gearbeitet, lange als dessen rechte Hand, am Schluss in Paris. Zurück in Sankt Petersburg arbeitete Rossi erst als Zeichner in der Kaiserlichen Glas- und Porzellanmanufaktur. Gleichzeitig war er der einzige Ernährer seiner Mutter, einer alleinstehenden Primaballerina. Um indirekt die kleine Pension von Mamma Rossi aufzubessern, begann die Kaiserinwitwe Maria Fjodorowna Carlo Rossi Aufträge zu verschaffen.
giacomo quarenghi, Sankt Petersburg
Neugestaltung einer Eckkirche des Smolny-Klosters
06
giacomo quarenghi, Sankt Petersburg
Neugestaltung einer Eckkirche des Smolny-Klosters
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fotos © Alex Florstein (1-3), Bvp65 (4-6), Michael Hoffmann (7-9), Pavlikhin (10-11), MrPanyGoff (12), Perfektangelll (13-15)
CC BY-SA 3.0
Das Kloster war für Elisabeth Petrowna bestimmt, Tochter von Peter l. Nach dem Staatsstreich 1741 stieg sie jedoch auf den Thron und verzichtete auf den Ordenseintritt. Bereits im Rohbau wurde das Kloster zur Lehranstalt für höhere Töchter umfunktioniert. Das Institut wurde 1764 eingeweiht. Die Gründerin Katharina ll. wollte eine Schule «von Frauen – für Frauen». Nonnen aus anderen Klöstern sollten sich in der Lehre engagieren. Die Idee wurde von den Nonnen nicht mitgetragen. Die Schule florierte trotzdem.
andrey alekseyevich mikhaylov, Moskau
Mariinski-Armenkrankenhaus
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andrey alekseyevich mikhaylov, Moskau
Mariinski-Armenkrankenhaus
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Die Bozhedomka wurde seit langem mit Armut in Verbindung gebracht. Hier befand sich eines der ersten «Armenhäuser» Moskaus, in das die namenlosen, in den Strassen tot aufgefunden Bettler gebracht wurden. Dieses Moskau der Armen und Waisen wurde durch eine Schöpfung des russischen Klassizismus verschönert, die 1806 feierlich als Krankenhaus für die Armen feierlich eröffnet wurde. 1821 bezog der neue Chefarzt Mikhail Dostojewski eine Dienstwohnung. Im Herbst des selben Jahres kam sein Sohn Fjodor zur Welt.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Rusca-Portikus
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Rusca-Portikus
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Der heutige Rusca-Portikus ist nichts als eine originalgetreue Replik von 1972. Das Original wurde 1963 im Zusammenhang mit dem Bau der U-Bahn abgerissen. Die einst vor dem Portikus liegende Kapelle wurde bereits 1929 dem Erdboden gleich gemacht.
Der Portikus diente ursprünglich als Eingang einer langen Einkaufspassage in der Nähe des Gostiny Dvor am Newski-Prospekt, welche nicht mehr existiert. Seiner ehemaligen Funktion beraubt, dient der Portikus heute als Vorverkaufsstelle für Theatertickets.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Kasaner Brücke
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Kasaner Brücke
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Die alte Holzbrücke von 1716 wurde bereits 1766 durch eine Bogenbrücke aus granitverkleidetem Backstein ersetzt. Im Zusammenhang mit dem Bau der Kazan Kathedrale sowie dem stark gewachsenen Verkehrsaufkommen wurde sie 1805-06 durch Rusca ausgebaut. Neu stiess bis an den Kazan-Platz, erreichte ihre heutige Breitevon 95m (bei nur 17m Länge) und ist damit die drittbreiteste Brücke der Stadt. Zudem wurde das Niveau der Fahrbahn abgesenkt, so dass die Brücke eine Fortsetzung des Newski-Prospekts wurde.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Haus St. Katharina
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Haus St. Katharina
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1839 wurde in diesem Gebäude eine konfessionelle Schule für Mädchen eröffnet. Die Mädchenschule wurde 1906 in ein Gymnasium umgewandelt. In der Schule befand sich auch die Kapelle der Jungfrau Maria. Gut möglich, dass das Gebäude aufgestockt wurde. Das Grundstück gehörte der katholischen Kirche. Rechts im Bild, am Ende der Italienischen Strasse, der Sitz des Jesuitenordens. 1805-10 wurden im Jesuitenkolleg Knaben unterrichtet. Viele davon beteiligten sich 1825 am Aufstand der Dezembristen.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Sitz des Jesuitenordens
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Sitz des Jesuitenordens
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Die ersten zehn Jahre seines Bestehens beherbergte das Haus ein Jesuitenkolleg, aus dem viele zukünftige Dekabristen hervorgingen («adlige Revolutionäre», die im Dezember 1825 in aller Öffentlichkeit den Eid auf den neuen Zaren Nikolaus i. verweigerten). Nach der Vertreibung der Jesuiten im Jahr 1815 wurde das Gebäude erst als Heim für Kriegswaisen genutzt, später wurde es zu einem Mehrfamilienhaus umgebaut.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Orangerie im Park Oranienbaum
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Orangerie im Park Oranienbaum
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fotos © Florstein (1-24), Pavlikhin (25-27), Vitold Muratovs (28)
CC BY-SA 3.0
Bauherr des Lustschlosses war Fürst Alexander Menschikow, Sohn eines Pferdeknechts, welcher seinen Lebensstil durch Veruntreuung von Staatsgeldern finanzierte. 1727 wurde er gestürzt, enteignet und nach Sibirien verbannt. Sein Vermögen fiel an die Krone. Ruscas Gewächshaus sollte nahe der hölzernen Achterbahn liegen. Im Norden war ein Säulengang, im Süden eine Semi-Rotunde. Mit der Zeit verlor der Hof das Interesse an Oranienbaum. Viele Parkbauten verfielen und wurden wegen Einsturzgefahr abgerissen.
giacomo quarenghi, Sankt Petersburg
Mariinsky Krankenhaus (Petersburg)
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giacomo quarenghi, Sankt Petersburg
Mariinsky Krankenhaus (Petersburg)
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Das Mariinsky Krankenhaus in St. Petersburg wurde 1803 als Armenspital gegründet. Das Hauptgebäude und die Nebenflügel im Empire-Stil wurden vom Bergamasken Giacomo Quarenghi entworfen und 1803-05 unter Beteiligung des Tessiners Tomaso Adamini errichtet. In den Jahren 1917-18 brachte man viele bei Strassenschlachten Verwundete in das Mariinsky Krankenhaus. Der Spitalbetrieb wurde auch während dem 2. Weltkrieg sowie der Blockade von Leningrad aufrechterhalten. Noch heute arbeiten hier über 1'000 Menschen.
carlo rossi, Sankt Petersburg
Restaurierung des Pawlowsk-Palastes
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carlo rossi, Sankt Petersburg
Restaurierung des Pawlowsk-Palastes
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fotos © Florstein (1-2), Aleksandrov (3), Alexxx1979 (4-6), YKatrina (9), Mary (10)
CC BY 3.0, ElPantera (7-8, 11-15)
CC BY-SA 2.5, A.Sergeev
Der Palast (1782-86, Charles Cameron) wurde im palladianischen Stil für Katharina ll. errichtet, als Geschenk für ihren Sohn Paul l. Dieser liess ihn durch Vincenzo Brenna erweitern. Galerien und Pavillons wurden aufgestockt, die Seitenflügel verlängert. Anfang 1803 brannte es. Maria Feodorovna liess den jungen Assistenten Brennas (Carlo Rossi) holen. Er erstellte die Pläne und kehrte nach Paris zurück. Sie zog zudem Andrei Woronichin bei, ein als Leibeigener geborener Baumeister (s. Kasaner Kathedrale).
luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenausbau Taurisches Palais
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Innenausbau Taurisches Palais
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Das Palais wurde von Iwan Starow 1783-1789 im Auftrag Katharinas der Grossen errichtet. Sie beschenkte damit ihren Liebhaber Grigori Potjomkin, Beiname Tawritscheski (= «Der Taurier»), der ihr geholfen hatte, ihren Gatten Peter lll. zu stürzen.
Ihr Sohn Paul l. erwarb es nach Potjomkins Tod und gestaltete es zur Kaserne für das Gardekavallerieregiment um. Ihr Enkel Alexander I. liess es durch Rusca als Residenz restaurieren. Nach 1917 war es Sitz des Petersburger Sowjets und der Staatsduma.
henri françois gabriel viollier, Sankt Petersburg
Privatgarten der Kaiserin
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henri françois gabriel viollier, Sankt Petersburg
Privatgarten der Kaiserin
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fotos © Mary- www.citywalls.ru
Flower-Power unter dem Fenster des Privatzimmers von Maria Feodorowna. Strenges, symmetrisches Schachbrett-Layout nach der Art der kleinen holländischen Gärten; Blumenbeete, die an bunte, orientalische Teppiche erinnern; feinmaschiges Wegnetz, gestutze Limetten, Pappeln, Marmorstatuen, Büsten und Vasen. Locker geschnittene Akazien verströmen Duft- und Pollenwolken, was Bienen und Schmetterlinge anlockt. Ein Gemeinschaftswerk von Charles Cameron, Henri François Viollier und Gärtnermeister Wissler.
andrey voronikhin, Sankt Petersburg
Visconti-Brücke
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andrey voronikhin, Sankt Petersburg
Visconti-Brücke
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fotos © Ekaterina Borisova (1, 2, 5, 6), Florstein (3), Alexander (4), Ludushka (7, 8), Olga Ponomarev (9)
CC BY-SA 3.0
Objekt des kulturellen Erbes von föderaler Bedeutung; benannt nach dem Baumeister Carlo Visconti, der Anfang des 19. Jahrhunderts die Bauarbeiten im Park von Pawlowsk führte. Architekt war Andrei Nikiforowitsch Woronichin (s. Bild), ehemaliger Leibeigener des Grafen Alexander Stroganow, der von ihm im Jahr 1777 zum Studium der Malerei und der bildenden Künste nach Moskau geschickt wurde. Die Brücke mit ungewöhnlicher Silhouette ist mit einem Löwenkopf und grossen Steinvasen aus hellem Kalkstein geschmückt.
nikolai aleksandrovich lvov, Sankt Petersburg
Anwesen Znamenskoe-Rayok
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nikolai aleksandrovich lvov, Sankt Petersburg
Anwesen Znamenskoe-Rayok
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Fjodor Glebow hatte von Katharina ll. Ländereien bei Twer mit 18'000 Bauern erhalten. In der Hoffnung, dass sie ihn auf ihren Reisen besuchen kommt, liess er auf einer Hügelkuppe eine palladianische Villa inklusive Cour d'honneur und Pavillons errichten. Der Park war mit Skulpturen geschmückt, Pfauen, Kraniche und Hirsche spazierten herum, in den Teichen schwammen Schwäne und Forellen. Nach 1919 war es ein Ferienheim für Arbeiter. 2007 wurde im Nordwest-Flügel ein Hotel der Spitzenklasse eröffnet.
luigi rusca, Sankt Petersburg
Stadtpalast Garnovski
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luigi rusca, Sankt Petersburg
Stadtpalast Garnovski
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Michael Garnovski, Adjutant und Vertrauter des Fürsten Potemkin, war Immobilienverwalter, Spekulant und Spieler, sowie eines der reichsten Männer seiner Zeit. Letzteres verdankt er u. a. seiner um 44 Jahre älteren Geliebten, die ihn als Erben einsetzte.
Mit dem Bau des Palastes übernahm er sich. Es kam zu einer Vielzahl von Beschwerden. Er wurde aus dem Dienst entlassen, 1797 verhaftet und zu einer Freiheitsstrafe verurteilt, dann völlig mittellos wieder freigelassen. Er starb 1810 (oder 1817) in Armut.