1820-29
carlo rossi, San Pietroburgo
Palazzo Stato Maggiore generale
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carlo rossi, San Pietroburgo
Palazzo Stato Maggiore generale
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foto © Florstein (1), Dezidor (2), Alexey Sergeev (3), Massimilianogalardi(4-6), Obakeneko(7, 9), Ljubimaja Muza (8, 10-12)
CC BY-SA 3.0
Ein Gebäudebogen mit einer Gesamtlänge von 580m. Bei der Gestaltung des zentralen Platzes der jungen Hauptstadt beschloss Carlo Rossi, die beiden Gebäudeflügel durch einen Triumphbogen in Gedenken an den russischen Sieg im Krieg von 1812 zusammenzufassen. Nach Abschluss dieses Monumentalbaus schaffte es Carlo Rossi, Kaiser Nikolaus l von der Idee zu überzeugen, dass zur Vollendung der architektonischen Komposition in der Mitte des Platzes ein Denkmal an den Sieg im Krieg von 1812 gesetzt werden sollte.
carlo rossi, San Pietroburgo
Casa V. A. Yakovleva
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carlo rossi, San Pietroburgo
Casa V. A. Yakovleva
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Das Haus der Hofdame Yakovlewa ist Teil des Gebäudekomplexes um den Platz der Künste, der sich durch architektonische Strenge und Einfachheit auszeichnet. Es wird angenommen, dass bei einer Renovation die Konsolen über den Fenstern im ersten Obergeschoss entfernt und die Fenster im Geschoss darüber vertikal vergrössert wurden. In den 1880 'er Jahren war hier der Sitz der politischen und literarischen Zeitung «Minute»; bis 1917 zudem die Schokoladenfabrik «I. Kraft », die rund 150 Mitarbeiter beschäftigte.
carlo rossi, San Pietroburgo
Piazza del palazzo
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carlo rossi, San Pietroburgo
Piazza del palazzo
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foto © FlickrLickr 1, JasonRogers 11 /
CC BY 2.0 / EugeniaEva 3, sailko 5,6, Massimilianogalardi 7-9 /
CC BY-SA 3.0 / Alexey Sergeev 2,4,10,12
1721 liess Peter l. die ehem. Militärzone zum Vergnügungspark für Festlichkeiten, Bankette und Reitspiele umwandeln. Mitte 18. Jh. kam zur besseren Sichtbarkeit der Spektakel ein hölzernes Amphitheater hinzu. 1754-62 wurde der Winterpalast errichtet. George van Velten entwickelte einen Plan zum südlichen Abschluss durch ein bogenförmiges Gebäude. Dies wurde erst halbes Jh. später umgesetzt, als Alexander l. den Platz als weiträumiges Monument des russischen Sieges über Napoleon inszenieren liess.
domenico gilardi, Mosca
Lavanderia dell'Usadba Kuzminki
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domenico gilardi, Mosca
Lavanderia dell'Usadba Kuzminki
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1811 wurde Domenico mit der Gestaltung der Häuser der «Slobodka» beauftragt, dem Wohnkomplex der Diener, des Klerus und der Leibeigenen. Die Wäscherei war ursprünglich als einstöckiges Holzhaus mit Attika geplant, ähnlich wie das angrenzende Krankenhaus. 1827 änderte sich das Konzept. Ausgeführt wurde ein zweistöckiges Haus aus getünchtem Backstein. Im Raum zum Trocknen der Wäsche lebte auch die Wäscherin. Das Gebäude wurde Ende 1970'er Jahre sanft renoviert und in eine Restaurierungswerkstatt umgebaut.
carlo rossi, San Pietroburgo
Biblioteca nazionale russa
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carlo rossi, San Pietroburgo
Biblioteca nazionale russa
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Eine der grössten Bibliotheken weltweit. 1795 durch Katharina ll. gegründet, zu deren Privatsammlung die Hausbibliothek von Voltaire und Diderot gehörte. Hinzu kamen 400'000 Bücher aus der Bibliothek Zaluski, die Alexander Suworow 1794 als Kriegsbeute aus Warschau mitgebracht hatte. 1795-1801 von Sokolow am Newski-Prospekt gebaut. 1812 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, aufgrund von Napoleons Russlandfeldzug erst zwei Jahre später eingeweiht. 1828 von Carlo Rossi durch einen Gebäudetrakt erweitert.
carlo rossi, San Pietroburgo
Ploshchad Iskusstv (piazza delle arti)
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carlo rossi, San Pietroburgo
Ploshchad Iskusstv (piazza delle arti)
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Zeitgleich mit dem Michailowski-Palast entwarf Rossi den Platz der Künste sowie die Strassen, die von ihm ausgehen. Der Name kommt von den Museen und Konzertsälen, die ihn umgeben. Durch die einheitlichen Fassaden wirkt er wie ein städtisches Zimmer. Peter l. liess einem afrikanischen Sklaven Bildung zukommen, um zu beweisen, dass Intelligenz und andere Qualitäten nicht von der Hautfarbe abhängen, bzw. verallgemeinert, angeboren sind. Der Sohn seiner Enkelin ist der russische Nationaldichter Pushkin.
luigi rusca, San Pietroburgo
Galleria commerciale Hostynnyi Dvir
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luigi rusca, San Pietroburgo
Galleria commerciale Hostynnyi Dvir
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Die Errichtung des für Handelsmessen bestimmten Gebäudes verzögerte sich durch den Grossbrand in Podil 1811 und Napoleons Russlandfeldzug 1812. Erst 1828 wurde es fertiggestellt, jedoch ohne das geplante zweite Geschoss (Geldmangel, Verlust der Baupläne). In den 1980er Jahren, nachdem man die alten Baupläne gefunden hat, wurde es aufgestockt. 2011 – das Gebäude war von der Liste der Kulturgüter gestrichen – sollte es in ein Shoppingcenter umgewandelt werden, was letztlich nicht verhindert werden konnte.
carlo rossi, San Pietroburgo
Colonia russa «Alexandrovka»
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carlo rossi, San Pietroburgo
Colonia russa «Alexandrovka»
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foto © Jens Burkhardt-Plückhahn (1-3, 17), Superchilum (4, 5), Dishayloo (6, 8), antoinevandermeer (7), A.Savin (10-12), Sybillesonne (9, 13, 14, 16, 18)
Nach dem Tod von Zar Alexander l. gründete König Friedrich Wilhelm lll. – als Zeichen der Freundschaft zwischen ihm und dem Zaren – bei Potsdam eine russische Kolonie und liess darin die letzten zwölf Sänger eines russischen Soldatenchors ansiedeln. Bei Bezug waren die zwölf Gehöfte vollständig möbliert, die Gärten bereits angelegt, jedem Haushalt eine Kuh zugeteilt. Heute leben hier Künstler, Schriftsteller und Musiker. Einziges noch vorhandenes russisches Parkdorf. Seit 1999 UNESCO-Weltkulturerbe.
carlo rossi, San Pietroburgo
Appartamento della tsarina nel Palazzo d'Inverno
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carlo rossi, San Pietroburgo
Appartamento della tsarina nel Palazzo d'Inverno
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foto © Masutov (1), Joseph-Maria Charlemagne-Baudet (2)
public domain
Nach Eröffnung der Militärgalerie wurde Rossi mit der Renovation der angrenzenden Räume beauftragt. Er schuf die Säle zwischen der Galerie und der grossen Treppe. Anfang 1827 begann er mit der Renovation der Wohnung der Kaiserin Maria Fjodorowna im Winterpalast (16 Zimmer).
domenico gilardi, Mosca
Ricostruzione e trasformazione dell'Istituto Ekaterinskij
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domenico gilardi, Mosca
Ricostruzione e trasformazione dell'Istituto Ekaterinskij
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Ein Landgut wurde 1802-1807 von Gianbattista Gilardi in eine Frauenschule umgebaut. Diese wurde 1812 im Brand von Moskau schwer beschädigt und 1818 von seinem Sohn Domenico Gilardi und Afanasy Grigoriew erst instand gesetzt, 1826-1827 erweitert sowie mit einer klassizistischen Fassade versehen. Gilardi schirmte das Gebäude hinter einem Portikus mit zehn Säulen ab, der die beiden oberen Geschosse verband. Das Gebäude dient heute als Kulturzentrum der Streitkräfte der Russischen Föderation.
domenico gilardi, Mosca
Padiglione di betulla (Kuzminki)
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domenico gilardi, Mosca
Padiglione di betulla (Kuzminki)
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Auf der Insel des unteren Weihers stand ein chinesischer Pavillon. Domenico Gilardi ersetzte ihn durch das «Birkenhaus». Aussen glich es einem aus schlanken Birkenstämmen zusammengesteckten Arte Povera Objekt. Im Innern verbarg sich jedoch ein überhoher Raum mit prächtig bemalter Decke. Solche «Überraschungshäuser» waren bei der russischen Aristokratie äusserst beliebt. Das Birkenhaus von Kuzminki brannte 1921 nieder. Jenes von Gattschina, erbaut vom Genfer François Viollier, wurde 1975 wieder aufgebaut.
luigi rusca, San Pietroburgo
Campanile della chiesa di S. Nicola
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luigi rusca, San Pietroburgo
Campanile della chiesa di S. Nicola
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Das kleine Dorf Dykanka fand Eingang in die Weltliteratur: 1828 mit «Poltava» von Alexander Puschkin, wenig später mit «Abende auf dem Weiler bei Dikanka», einem Erzählzyklus aus dem ukrainischen volkstümlichen Milieu von Nikolai Gogol.
Wer sich die Funktionsweise dieses Glockenturms vorführen lassen will, konsultiere die Videodokumente. Die Glockenspieler sind in Sichtkontakt zum Publikum, die Aufführungen haben den Status von Konzerten, unter den Interpreten gibt es berühmte Meister.
luigi rusca, San Pietroburgo
Chiesa ortodossa Nikolai
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luigi rusca, San Pietroburgo
Chiesa ortodossa Nikolai
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foto © Alma Pater 1, Lefevrue 2, Poco a poco 4, Andrei Stroe 5, Vamps 6 /
CC BY 3.0 / Ahsoous 3, Tony Bowden 7, 8 /
CC BY-SA 2.5
Das erste klassische Kirchengebäude in Tallinn sowie das erste Kuppelgebäude in der Altstadt. Im Jahre 1827 auf dem Gelände einer orthodoxen Kirsche aus dem Mittelalter erbaut, war die orthodoxe Nikolaikirche der Brennpunkt für die russischen Händler. Bereits im 12. Jh. gab es einen Marktplatz für russische Händler. Als 1442 die Stadtmauern wiedererrichtet wurden, wurde die alte Kirche in der Mitte des russischen Marktplatzes abgerissen und an der Stelle der heutigen Nikolaikirche eine neue errichtet.
domenico adamini, San Pietroburgo
Casa Antonov («casa Adamini»)
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domenico adamini, San Pietroburgo
Casa Antonov («casa Adamini»)
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Unüblich für Sankt Petersburg trägt dieses Gebäude den Namen seines Architekten und nicht seines Bauherren. Der Kaufmann Antonow wollte ursprünglich im Erdgeschoss eine Einkaufmeile einrichten. Die grossen Bogenfester waren ursprünglich offene Arkaden. In den 1910er Jahren stellte hier eine Galerie die führenden Figuren der russischen Avantgarde aus, unter anderem Kazimir Malevich, Vladimir Tatlin, Olga Rozanova. Später zog der Chefarchitekt von Leningrad ein, der Filmregisseur Alexei German, usw.
carlo rossi, San Pietroburgo
Dacia di sua maestà imperiale
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carlo rossi, San Pietroburgo
Dacia di sua maestà imperiale
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1811 durch G. Pilníkov errichtet, 1817 vom Hofstallmeister gekauft und ab 1820 an Michael Pawlowitsch (s. Michailowski-Palast) vermietet; 1824 durch das Hochwasser schwer beschädigt, 1825 von der Staatskasse erworben und 1825-26 von Carlo Rossi renoviert. Während der Sowietzeit war es das Ferienhaus von Sergei Kirow; Gefolgsmann Stalins, mitverantwortlich für «Säuberungsaktionen», Arbeitslager und Zwangsumsiedlungen sowie der Zerschlagung der sowjetischen Akademie der Wissenschaften.
carlo rossi, San Pietroburgo
Porta di Nicola
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carlo rossi, San Pietroburgo
Porta di Nicola
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Schwere Feierlichkeit am Eingang des Palast-Ensembles. Der Fairness halber sei darauf hingewiesen, dass es in der Nähe mehrere Bauten dieser Formensprache gibt. Indem Rossi ihre strenge Ordnung aufgriff, erreichte er eine Einheit von Bauten und Umgebung.
Rossi stand zudem vor der Aufgabe, einen engen Kostenrahmen einzuhalten sowie möglichst rasch zu bauen. Er entschied sich für Gusseisen. Beim Eingang des Anwesens Vlakhernskoye-Kuzminki bei Moskau wurde später eine Kopie des Tores von Pawlowsk errichtet.
domenico gilardi, Mosca
Sede del Consiglio di Tutela
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domenico gilardi, Mosca
Sede del Consiglio di Tutela
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Der Sitz des Kuratoriums der Vormundschaftsbehörde zählt zu den bekanntesten Moskauer Gebäude im Empirestil. Im Schaffen von Gilardi markierte es eine wichtige Etappe. Zum ersten Mal war er nicht mit einem bestehenden Gebäude konfrontiert, sondern frei in der Wahl der architektonischen Mittel. Sein Entwurf folgte dem klassischen Kanon eines monumentalen Gebäudes: zentraler Körper mit Kuppel; hoher Portikus; zwei seitliche, über eine Wand mit Bogenelementen mit dem zentralen Körper verbundene Blöcke.
carlo rossi, San Pietroburgo
Facciata della casa del comandante
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carlo rossi, San Pietroburgo
Facciata della casa del comandante
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Nichts deutet darauf hin, dass hinter dieser Fassade kein Wohnhaus, sondern ein Kommandanten- und Wachhaus befindet. Hier wurde 1840 der Dichter Michael Lermontow nach einem Duell festgehalten, neben Alexander Puschkin einer der bedeutendsten Vertreter de romantischen Literatur in Russland. Dieses Duell führte zu Lermontow's abermaliger Versetzung in den Kaukasus, wo er 1841 in einem Duell starb. Aufgrund seines Romans «Ein Held unserer Zeit» (1840) gilt Lermontow als Begründer des russischen Realismus.
carlo rossi, San Pietroburgo
Galleria militare del Palazzo d'Inverno
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carlo rossi, San Pietroburgo
Galleria militare del Palazzo d'Inverno
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foto © Eduard Hau (1), Grigory Chernetsov (2), Karl Karlovich Piratskiy (3)
gemeinfrei
Eine Sammlung von 332 Portraits von Generälen, die am Vaterländischen Krieg von 1812 teilgenommen hatten. Sie zeigt auch ein Gemälde der Schlacht von Beresina (je nach Quellen waren 16.000, 12.000 oder 7.000 Schweizer Söldner an Napoleons Russlandfeldzug beteiligt, nur 300 haben überlebt). Weniger als zehn Jahre nach Fertigstellung wurde die Militärgalerie durch den Brand von 1837 zerstört. Die Bilder wurden gerettet. Der Tessiner Antonio Adamini, seit 1836 Hofarchitekt, leitete die Wiederaufbauarbeiten.
carlo rossi, San Pietroburgo
Parco sull'isola di Elagin
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carlo rossi, San Pietroburgo
Parco sull'isola di Elagin
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foto © Jbuket (1), Visem (2, 3, 15), Aleksandrov (4), Alex Florstein (5), InvictaHOG (6), IKit (7-12), Sav-1667 (13), Trance Light (14)
CC BY-SA 3.0
Carlo Rossi und der Gartenarchitekt Joseph Busch (alias John Bush; s. Parks von Zarskoje Selo und Pawlowsk) beseitigten den geometrischen Blumengarten beim Palast und bauten den englischen Landschaftspark unter Einbezug des alten Baumbestands weiter aus. Dem sumpfigen Boden von Sankt Petersburg rangen sie eine «Isola bella» des russischen Nordens ab: Erdmassen wurden verschoben, die Insel Form und Grösse verändert; eine Serie von neun verschlungenen Teichen ausgegraben, mit dem Aushub die Insel angehoben.
carlo rossi, San Pietroburgo
Piccolo caffè nel Giardino d'estate
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carlo rossi, San Pietroburgo
Piccolo caffè nel Giardino d'estate
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Im September 1777 zerstörte eine Sturmflut den Pavillon «Grotto» (1713-1725, Arch. Andreas Schlüter). 1801 befahl Paul l., ihn abzureissen und an seiner Stelle einen neuen zu bauen. Der Kaiser starb im selben Jahr, der Bau des Pavillon kam zum Erliegen. Ein Viertel Jahrundert später errichtete Rossi an der Stelle des «Grotto» ein «Kaffeehäuschen», wobei er die Wände des alten Gebäudes wiederverwendete. Aus dem ehemaligen Privatgarten des Zaren war ein von den Stadtbewohnern rege besuchter Ort geworden.
domenico adamini, San Pietroburgo
Approdo della «dacia Belosselsky»
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domenico adamini, San Pietroburgo
Approdo della «dacia Belosselsky»
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foto © AleAlexander (1), yuri.sedunov, Khablin-Dablin - www.citywalls.ru (2-12)
CC BY-SA 3.0
1803 kaufte Prinz Belosselsky-Belozersky die 3.4 km² grosse Krestowski-Insel als Sommerresidenz. In den 1880'er Jahren zog die Familie definitiv auf die Insel. Das Herrenhaus (Arch. Stackenschneider) liessen sie in einen kleinen Palast umbauen. Der Volksmund bezeichnete ihn als «Datscha Belosselsky». Im 2. Weltkrieg traf ihn eine Bombe. In den 60'er Jahren beseitigte man die Trümmer. 2004 wurde der Palast von einem unbekannten Investor rekonstruiert. Wohnen für das Existenzmaximum auf 2'150 m².
carlo rossi, San Pietroburgo
Villaggio russo di Glasovo
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carlo rossi, San Pietroburgo
Villaggio russo di Glasovo
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Das Parkorf Glasowo ist eines der ersten Beispiele russischer Volksarchitektur in der Architektur des 19. Jh. Neun Fachwerkhäuser, deren Verkleidung Blockhäuser imitierte, erbaut für Veteranen des Kriegs von 1812 (Napoleons Russlandfeldzug), die behindert und ohne Familie waren, aber noch Arbeiten im Park von Pawlowsk erledigen konnten. Das Dorf ist verschwunden. Geblieben ist die Kreisstrasse mit 230m Durchmesser, die beiden Querstrassen in Form eines Andreaskreuzes sowie der runde Teich in der Dorfmitte.
carlo rossi, San Pietroburgo
Ala di servizio del Palazzo Michajlovskij
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carlo rossi, San Pietroburgo
Ala di servizio del Palazzo Michajlovskij
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foto © Blackadder - www.citywalls.ru
carlo rossi, San Pietroburgo
Palazzo Michajlovskij
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carlo rossi, San Pietroburgo
Palazzo Michajlovskij
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foto © July Kyrsakova (1), A.Savin (2), MarisaLR (3, 7-8), sailko (4, 9), George Shuklin (5), Antonleto (10-12), Ludushka (13-15), DmitriyGuryanov (16)
CC BY-SA 3.0
1798 ordnete Kaiser Paul l. an, Geld für den Bau einer neuen Residenz für den neugeborenen Michael Pawlowitsch bereitzustellen. Als Rossi 1817 das Projekt ausarbeitete, war der dritte Zarensohn gerade mal 19 Jahre alt. Mit 27 konnte er darin einziehen. Nach seinem frühen Tod war der Palast erst Residenz seiner Witwe, danach seiner Tochter. 1894 kaufte Nikolaus ll. den Palast und richtete hier das Russische Museum ein. Rossi gestaltete 1817 gleichzeitig auch den gesamten umliegenden Platz der Künste.
carlo rossi, San Pietroburgo
Padiglione Rossi
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carlo rossi, San Pietroburgo
Padiglione Rossi
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foto © Nadezhda Pivovarova (1-3, 7), Michael Hoffmann (Hamlet53) (4, 6), Olga Ponomarev (5), Bin im Garten (8)
CC BY-SA 3.0
Bei der Gestaltung des Michailowski-Gartens baute Rossi am Ufer der Moika einen kleinen Pavillon mit dorischen Säulen und Semi-Rotunde. Den Pavillon legte er nicht in die Hauptachse des Michailowski-Palastes, sondern in die östliche Ecke des Gartens, so dass er auf der Längsachse des «Champs de Mars» liegt. Dadurch verbindet der Pavillon kompositorisch die beiden Ensembles. Das gusseiserne Geländer, das den Pier vor dem Pavillon umgibt, wurde ebenfalls nach einem Entwurf von Carlo Rossi gefertigt.
carlo rossi, San Pietroburgo
Giardino Michajlovskij
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carlo rossi, San Pietroburgo
Giardino Michajlovskij
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Der Garten basiert auf Ideen von Carlo Rossi, der eine architektonische Einheit von Palast und Gartenlandschaft suchte. 1918 wurde der Michailowski-Garten als Denkmal der Landschaftskunst geschützt. 1924 wurde er renoviert. Im selben Jahr richtete jedoch
Während der Belagerung wurden im Park Statuen vergraben, um sie vor der Zerstörung zu schützen, was jedoch das Wurzelwerk schädigte. Man ist dabei, den Garten in seine ursprüngliche Gestalt zurückzuführen, kranke Bäume zu entfernen und neue zu pflanzen.
carlo rossi, San Pietroburgo
Padiglione di musica sull'isola di Elagin
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carlo rossi, San Pietroburgo
Padiglione di musica sull'isola di Elagin
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Ein kleiner Pavillon auf einem Podium mit sanft ansteigenden Treppen. In der Mitte eine Semi-Rotunde, über grosszügige Öffnungen Ausblicke in den rückwärtigen Park. Zum Fluss hin eine Kolonnade von sechs schlanken Säulen aus grauem sibirischen Marmor. Rossi ging geschickt um mit Skulpturenschmuck sowie dekorativen Vasen mit Blumen. Über sie verband er den Pavillon eng mit dem Park. Die Dekoration ist heute leider verschwunden. Sie findet sich noch in den historischen Bildern sowie in der Ansicht.
carlo rossi, San Pietroburgo
Restauro del Padiglione sotto bandiera
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carlo rossi, San Pietroburgo
Restauro del Padiglione sotto bandiera
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Carlo Rossi hat die Grundform des Pavillons bei der Anlegestelle beibehalten und einige Änderungen vorgenommen. Wirklich geglückt ist der Pavillon nicht. Dennoch wurde er in den Jahren 2001-2002 auf Kosten des britischen World Monuments Fund restauriert. Bei der Ankunft der Mitglieder der Zarenfamilie wurde auf dem Dach die St.-Andreas-Flagge gehisst. In der offenen Halle konnte die Zarenmutter Maria Fjodorowna mit ihren Gästen essen, an regnerischen Sommertagen pflegte sie hier zu malen und zu sticken.
domenico adamini, San Pietroburgo
Chiesa di San Giovanni a Carskoe Selo
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domenico adamini, San Pietroburgo
Chiesa di San Giovanni a Carskoe Selo
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foto © Luba Melnikova (1, 2) /
CC BY-SA 3.0 / www.tsarselo.ru - Encyclopedia of Tsarskoye Selo (3)
Das erste katholische Gotteshaus von Zarskoje Selo, 1811 auf dem Gut des Zeremonienmeisters erbaut, entsprach nicht den Ansprüchen der Gemeinde. Er wandte sich an den Kaiser und erhielt die Erlaubnis zum Bau einer neuen Kirche, sowie eine neue Parzelle. Anders als die meisten katholischen Kirchen wurde sie nach 1918 nicht geschlossen. Dies geschah erst 1938, sie wurde in eine Turnhalle umgewandelt. Während der Belagerung von Leningrad wurde sie beschädigt. Danach wurde sie als Konzertsaal umgebaut.
davide visconti, San Pietroburgo
Chiesa cattolica di San Stanislao
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davide visconti, San Pietroburgo
Chiesa cattolica di San Stanislao
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Kulturdenkmal von föderaler Bedeutung, architektonisches Monument des späten Klassizismus. Eine kleine Kuppel auf tiefer Kuppeltrommel, jede Fassade dekoriert mit drei Zwei-Säulen-Portiki und auskragendem Sims. Bis 1917 wuchs die Gemeinde der vorwiegend polnischen Gläubigen auf 10'200 Mitglieder. 1922-67 wurden 53 von ihnen in Gulags geschickt. 1934 wurde sie geschlossen und als Atelier des pelzverarbeitenden Betriebs «Die Rote Front» genutzt. In den 1980'er Jahren renoviert, um Modeschauen aufzuführen.
carlo rossi, San Pietroburgo
Ponte nel Giardino Michajlovskij
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carlo rossi, San Pietroburgo
Ponte nel Giardino Michajlovskij
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Carlo Rossi schuf nicht nur einen typisch klassischen Landschaftsgarten; er gestaltete den Teich in barocker Art, indem er ihn mit einer kunstvollen gusseisernen Brücke schmückte. Der Teich wurde durch den englischen Landschaftsarchitekten Adam Menelaws
angelegt, der von Alexander l. für die Neugestaltung des Alexanderparks in Tsarskoye Selo beigezogen wurde. 1924 wurde der Teich renoviert, im selben Jahr wurde er durch ein Hochwasser zerstört. Im Rahmen der Renovation 2002-04 wurde er wiederhergestellt.
carlo rossi, San Pietroburgo
Approdo vicino al Padiglione Rossi
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carlo rossi, San Pietroburgo
Approdo vicino al Padiglione Rossi
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foto © Michael Hoffmann (Hamlet53) (1), Bin im Garten (2), Olga Ponomarev (3)
CC BY 3.0
Am Ufer der Moika baute Carlo Rossi einen Pier aus rotem Granit. Zwei Granittreppen führen vom Wasser hinauf zum Pavillon mit Semi-Rotunde. Sie ist offen ausgebildet, Park und Fluss sind somit präsent. An den Seiten befinden sich zwei geschlossene Räume.
Der Michailowski-Garten ist mit einem hohen schmiedeeisenen Zaun umgeben. Bis zur Oktoberrevolution war der Park der fürstlichen Familie vorbehalten, die ihn für Gartenfeste und Tanzveranstaltungen nutzte. Gut möglich, dass die Gäste mit dem Boot ankamen.
carlo rossi, San Pietroburgo
Biblioteca Rossi
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carlo rossi, San Pietroburgo
Biblioteca Rossi
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foto © Alexey Sergeev (2) public domain / Alexander (1), Victoria Shchipkova (3), Florstein (4)
CC BY-SA 3.0
Ein grosser Bibliothekssaal über dem Nordflügel, länglich und im Grundriss gebogen. Fünf grosse Fenster mit Blick zum Park. Die Bögen von 4m Durchmesser sorgen für viel Tageslicht. An Decken und Panelen Allegorien nach Zeichnungen von Barnaba Medici. Rossi entwarf auch die Möblierung. Bei ihrem Rückzug steckten die deutschen Truppen die Bibliothek in Brand. Möbel, Dekoration und Leuchten wurden unwiederbringlich zerstört. Der Grossteil der Bücher war evakuiert worden, teils wurden sie zurückgegeben.
davide visconti, San Pietroburgo
Cancelleria municipale di Oranienbaum
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davide visconti, San Pietroburgo
Cancelleria municipale di Oranienbaum
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foto © Victor M - www.citywalls.ru
Das Gebäude wurde bereits Mitte des 18. Jh. errichtet. Seit den 1780'er Jahren beherbergte es erst die Postverwaltung, danach ein Gefängnis sowie städtische Dienstleistungen. 1824 wurden die Fassaden von Davide Visconti neu gestaltet. Kulturdenkmal von regionaler Bedeutung.
carlo rossi, San Pietroburgo
Scuderie del Castello Michajlovskij
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carlo rossi, San Pietroburgo
Scuderie del Castello Michajlovskij
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foto © Andrei! (1) gemeinfrei, Peterburg23 (2)
CC BY 3.0
Im Norden befand sich das Gelände des hölzernen Sommerpalastes der Zarin Anna, zu dem auch ein Elefantenhaus gehörte. Die Elefantenherde hatte sie vom persischen König geschenkt bekommen, der sich von ihr Unterstützung im Kampf gegen die Osmanen erhoffte. Zar Paul l. liess den Sommerpalast abreissen und vom Architekten Vincenzo Brenna 1798-1800 eine Manege mit Ställen errichten. 1823 erweiterte Carlo Rossi – ein Schüler von Vincenzo Brenna – die Anlage und verlieh ihr zum Manegeplatz hin ein neues Gesicht.
carlo rossi, San Pietroburgo
Scuderie del Castello Michajlovskij
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carlo rossi, San Pietroburgo
Scuderie del Castello Michajlovskij
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Im Norden befand sich das Gelände des hölzernen Sommerpalastes der Zarin Anna, zu dem auch ein Elefantenhaus gehörte. Die Elefantenherde hatte sie vom persischen König geschenkt bekommen, der sich von ihr Unterstützung im Kampf gegen die Osmanen erhoffte. Zar Paul l. liess den Sommerpalast abreissen und vom Architekten Vincenzo Brenna 1798-1800 eine Manege mit Ställen errichten. 1823 erweiterte Carlo Rossi – ein Schüler von Vincenzo Brenna – die Anlage und verlieh ihr zum Manegeplatz hin ein neues Gesicht.
carlo rossi, San Pietroburgo
Maneggio michajlovskij
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carlo rossi, San Pietroburgo
Maneggio michajlovskij
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Im Norden befand sich das Gelände des hölzernen Sommerpalastes der Zarin Anna, zu dem auch ein Elefantenhaus gehörte. Die Elefantenherde hatte sie vom persischen König geschenkt bekommen, der sich von ihr Unterstützung im Kampf gegen die Osmanen erhoffte. Zar Paul l. liess den Sommerpalast abreissen und vom Architekten Vincenzo Brenna 1798-1800 eine Manege mit Ställen errichten. 1823 erweiterte Carlo Rossi – ein Schüler von Vincenzo Brenna – die Anlage und verlieh ihr zum Manegeplatz hin ein neues Gesicht.
carlo rossi, San Pietroburgo
Tempio della solitudine
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carlo rossi, San Pietroburgo
Tempio della solitudine
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Ein anmutiger Pavillon an einer von Bäumen gesäumten Allee. Fürst Wolkonski gefiel es, Teile von kaiserlichen Residenzen um sich zu haben. Viele Bauten des Landguts sind verschwunden, wie der doppelgeschossige Pavillon am Pier, die Hermitage, die Grotte. Erhalten geblieben ist u. a. sein Mausoleum, vom jungen Domenico Gilardi erbaut. Carlo Rossi starb 1849 völlig verarmt an Cholera. Der Zar hat regelmässig trotz erbrachter Leistung das Architektenhonorar nicht bezahlt. Es kam dann in Form eines Darlehens.
domenico gilardi, Mosca
Ospedale Pavlovskij, ampliamento e facciata
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domenico gilardi, Mosca
Ospedale Pavlovskij, ampliamento e facciata
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Ein Spital für arme Leute. Der Aufenthalt war kostenlos. 1784 brannte der Holzbau nieder. Vasily Bazhenov entwickelte ein Projekt, das jedoch aus Kostengründen nicht weiterverfolgt wurde. Stattdessen errichtete Gianbattista Gilardi 1802-07 ein Spital nach einem bereits bestehenden Projekt von Matwei Kasakow. 1824 erweiterte sein Sohn Domenico das Spitalgebäude um eine Apotheke, eine Wäscherei und zusätzlichen Wohnraum, versah mit es einer klassizistischen Fassade und schmückte das Tor mit Löwenskulpturen.
carlo rossi, San Pietroburgo
Nuova facciata del Stary Gostiny Dvor
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carlo rossi, San Pietroburgo
Nuova facciata del Stary Gostiny Dvor
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Gostiny Dvor ist ein Handelshof, der aus Reihen von Läden gebildet wird. 1722-35 baute Domenico Trezzini den erst Portovy (Hafen) und später Stary (alter) Gostiny Dvor genannten Gebäudekomplex. 1733 wurde der Handelshafen zur Wassiljewski-Insel verlegt. Dieser Gostiny Dvor wurde zum Modell für die übrigen Handelshöfe in Sankt Petersburg und anderen Städten. Nach dem Feuer von 1763 wurde er als Lager genutzt. 1912 wurde er bis auf einen kleinen Gebäudeteil abgerissen, der zur Lagerung von Büchern diente.
carlo rossi, San Pietroburgo
Riqualifica di piazza Manezhnaya
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carlo rossi, San Pietroburgo
Riqualifica di piazza Manezhnaya
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Im Norden befand sich das Gelände des hölzernen Sommerpalastes der Zarin Anna, zu dem auch ein Elefantenhaus gehörte. Die Elefantenherde hatte sie vom persischen König geschenkt bekommen, der sich von ihr Unterstützung im Kampf gegen die Osmanen erhoffte. Zar Paul l. liess den Sommerpalast abreissen und vom Architekten Vincenzo Brenna 1798-1800 eine Manege mit Ställen errichten. 1823 erweiterte Carlo Rossi – ein Schüler von Vincenzo Brenna – die Anlage und verlieh ihr zum Manegeplatz hin ein neues Gesicht.
domenico gilardi, Mosca
Casa ospiti Kuzminki nord
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domenico gilardi, Mosca
Casa ospiti Kuzminki nord
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Zu Zeiten von Prinz Sergei Golitsyn (1774-1859) wurde das Anwesen Kuzminki auch das «Pawlowsk von Moskau» genannt, in Anlehnung an die Zarenresidenz in der Nähe von Sankt Petersburg. Die Kaiserin Maria Fjodorowna lebte hier vom 26. Juni bis 16. Juli 1826 zusammen mit ihrem kleinen Hof; danach ihre beiden Söhne: 1830 Michael Pawlowitsch, 1835 Kaiser Nikolaus l. Im Jahr 1837 kam Zarewitsch Alexander. 1858 besuchte dieser als Kaiser Alexander ll. das Anwesen Kuzminki abermals, diesmal mit Maria Alexandrowna.
domenico gilardi, Mosca
Casa ospiti Kuzminki sud
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Casa ospiti Kuzminki sud
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Jeweils am 2. Juli liess Sergei Golitsyn ein Festival veranstalten. Für die Bewohner von Moskau – noch Jahrzehnte nach dem Brand im Wiederaufbau – hatte es den Charakter eines informellen Urlaubs. Im Umkreis von neun Meilen – durch Felder und Haine, über Wege und Strassen – strömten bis zu fünf Tausend Menschen herbei; die meisten zu Fuss, Samowar und Teegeschirr in Karren und Kinderwagen verstaut. Die geladenen Gäste sassen auf dem Balkon, andere spielten Karten. 136 von ihnen nahmen am Abendessen teil.
domenico gilardi, Mosca
Casa delle vedove, ampliamento e facciata
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domenico gilardi, Mosca
Casa delle vedove, ampliamento e facciata
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Um die Attraktivität des Militärdienstes zu steigern wurden Witwenhäuser geschafften. Aufnahmeberechtigt waren jene, deren Männer mindestens 10 Jahre in der Armee gedient hatten, oder in einer Schlacht umgekommen waren. Das Witwenhaus am Kudrinskaya Platz wurde im Brand von Moskau schwer beschädigt. Gianbattista Gilardi setzte es 1818 instand. Domenico integrierte 1821-23 einen Seitenflügel, verband die verschiedenen Gebäudeteile durch Aufstockung um ein drittes Geschoss und schuf einen zentralen Portikus.
domenico gilardi, Mosca
Casa padronale Aleksino
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domenico gilardi, Mosca
Casa padronale Aleksino
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foto © Denis Khatulev (1, 4-9, 10, 11, 16, 17, 19, 20), Serzhant Pepper (2, 3, 12-15, 18, 21), Mineyeva YU. (Julmin) (6), Bloodmage2 (22), Navigator-avia (23)
CC BY-SA 3.0
Einer der reichsten Kaufleute von St. Petersburg (u. a. Nahrungsgüter für die Armee) zog sich auf seine Ländereien zurück. In Aleskino liess er von Kasakow ein Mausoleum errichten. Der Bau des neuen Herrenhauses ging an den damals bekanntesten Architekten – Domenico Gilardi, der auch den Park mit kaskadierenden Teichen und einen Musikpavillon entwarf. Das Anwesen wurde im 2. Weltkrieg schwer beschädigt, danach begann der Zerfall. Dennoch bleibt es ein schönes Beispiel eines Architektur- und Parkensembles.
domenico gilardi, Mosca
Casa Lunin
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domenico gilardi, Mosca
Casa Lunin
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foto © Panther (1, 2), Penguincody (4-6), Shakko (3, 7), SergeyStepykin (8)
CC BY-SA 3.0
Eine asymmetrische Komposition von drei Gebäuden, die ein Ensemble bilden: Eines dreigeschossig mit Kolonnade – das umgebaute Haus von General Lunin, eines zweigeschossig mit Portikus – das separate Haus der Witwe, zudem ein eingeschossiger Serviceflügel. Die Kommission für den Wiederaufbau des Zentrums nahm das Haus Lunin 1832 als exemplarisches Beispiel in ihren Bildband auf. Es wurde zum Referenzmodell für alle übrigen Architekten, die sich am Wiederaufbau Moskaus nach dem Brand von 1812 beteiligten.
domenico gilardi, Mosca
Ristrutturazione della Usad'ba di Grebnevo
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domenico gilardi, Mosca
Ristrutturazione della Usad'ba di Grebnevo
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foto © Iron-13-87 (1), Pizza with iq (2, 3), Pavlucco (4-6, 8-12), Unsigned (7)
CC BY-SA 3.0
Hier wuchs Sergey Golitsyn auf: Ein Herrenhaus mit zwei Dependancen, zahlreichen Nebenbauten, eigener Kirche, weitläufigem Park, sowie einem von Sträflingen gegrabenen Teich mit acht Inseln, die über Stege verbunden waren. Nachdem er das Gut geerbt hatte, liess er das Herrenhaus im Empirestil umgestalten. 1918-1941 Sanatorium für Knochentuberkulose, 1941-1945 Lazarett, 1945-1976 Sitz eines Elektronikunternehmens, 1976-1991 Kulturpalast. 1991 brach kurz vor Beendigung der Renovationsarbeiten ein Feuer aus.
domenico gilardi, Mosca
Padiglione di musica del parco Kuzminki
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domenico gilardi, Mosca
Padiglione di musica del parco Kuzminki
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foto © Al Shipilin (1, 2)
GFDL Nevermind2 (3) Public Domain, Max Ryazanov (4, 5), Angela M. Arnold, Berlin (6)
CC BY-SA 3.0
Der Musikpavillon – aufgrund der besseren Akustik aus Holz – war verputzt, um den Eindruck eines Massivbaus zu vermitteln. Wenn abends über dem Teich leichte Nebel aufkamen – gut für die Schallübertragung – begann das Leibeigenen-Hornorchester zu spielen. Russische Hornorchester wurden am Hof von Katharina ll erfunden. Jedes Horn kann nur einen einzigen Ton erzeugen (s. Videos), was so aufwändig ist, dass das nur mit Leibeigenen ging. Mit der Abschaffung der Leibeigenschaft lösten sich diese Orchester auf.
domenico gilardi, Mosca
Padiglione di musica ad Aleksino
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domenico gilardi, Mosca
Padiglione di musica ad Aleksino
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foto © Denis Khatulev (1, 3, 4), Ferlynx (2, 5), Sergeant Pepper (6)
CC BY-SA 3.0
Zum Lebensstil auf einem russischen Landgut gehörte es, abends bei geöffnetem Fenster Musik zu hören, die in einem nahen Musikpavillon gespielt wurde. Dieser lag – wenn möglich – bei einem Teich, da die abendlichen Nebel die Schallübertragung begünstigen. Die Pavillons waren so konzipiert, dass sie den akustischen Effekt verstärkten. Letztlich entsprachen sie einer Hi-Fi Anlage. Der Pavillon in Aleksino dient heute als Dorfpost, was ihn vor dem Zerfall bewahrt hat. Die Stallungen haben als Laden überlebt.
domenico gilardi, Mosca
Parco e stagni della Usadba Aleksino
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domenico gilardi, Mosca
Parco e stagni della Usadba Aleksino
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Die Geschichte der Weiher der Usadba Aleksino gleicht derjenigen von Grebnevo und Kuzminki. Die Landgüter wurden stetig durch neue Bauten erweitert. Eines Tages entstand das Bedürfnis, an dieser Stelle durch das Anlegen von künstlichen Seen einen
unverwechselbaren Ort zu schaffen. Die gigantischen Aushubarbeiten waren nur durch ein Heer von Sträflingen möglich (Video 1). In Aleksino umfasst ein dichter Baumbestand die Weiher, wodurch der Eindruck einer heilen, in sich geschlossenen Welt entsteht.
domenico gilardi, Mosca
Ananceto nel parco Kuzminki
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domenico gilardi, Mosca
Ananceto nel parco Kuzminki
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Ursprünglich war hier Sumpfgebiet. Nach umfassenden Erdarbeiten wurde ein Gewächshaus errichtet. 1823 ersetzte es Domenico Gilardi durch eine Orangerie aus Holz. Auch sie ist verschwunden. Sie findet sich noch in den Aquarellzeichnungen von Johann Nepomuk Rauch. Der Grundriss war funktional und entsprach analogen europäischen Beispielen. In der Mitte der Eingangsbereich in der Form einer Semirotunde mit Kuppel. Durch die Überhöhe liessen sich grössere Bäume unterbringen. Seitlich zwei niedrigere Flügel.
domenico gilardi, Mosca
Scuderie della tenuta di Kuzminki
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domenico gilardi, Mosca
Scuderie della tenuta di Kuzminki
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foto © Al Shipilin (1), Nevermind2 (2 public domain), Max Ryazanov (3, 5), shakko (4)
CC BY-SA 3.0
Während Napoleons Invasion wurden auch die 1805 errichteten Stallungen schwer beschädigt. Gilardi behielt ihre Lage und Grundform bei, schloss jedoch die Manege gegen den Teich durch eine Hohlziegelwand mit Bogenmuster. In der Mitte positionierte er einen hölzernen und verputzten Musikpavillon. Gips-Zentauren schmückten das Ensemble. Später kamen an deren Stelle Eisenskulpturen aus einem der drei Eisenwerke Golitsyns im Ural. Es handelt sich um Kopien der Skulpturen der Anitschkow-Brücke in St. Petersburg.
domenico gilardi, Mosca
Interno della chiesa di San Nicola
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domenico gilardi, Mosca
Interno della chiesa di San Nicola
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foto © Fry-09 (4) gemeinfrei / TatianaNP (1, 2, 5, 6), Valeriy Zvyagin (3)
CC BY-SA 3.0
Laut Legende wollte Fürst Golitsyn diese Kirche in Moskau neben seinem Stadthaus bauen, was nicht erlaubt wurde, da sie zu hoch war. So kam das kleine Dorf Grebnevo bei Moskau zu einer Kirche, wie sie sonst nur in einer grossen Stadt zu finden ist. Projektverfasser war Andrei Nikiforowitsch Woronichin, ehemaliger Leibeigener des Grafen Alexander Stroganow, von dem auch die Kasaner Kathedrale am Newski-Prospekt in Sankt Petersburg. Die Kirche wurde seit ihrer Einweihung im Jahr 1823 nie geschlossen.
carlo rossi, San Pietroburgo
Cattedrale della Trasfigurazione
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carlo rossi, San Pietroburgo
Cattedrale della Trasfigurazione
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foto © Sergeant Pepper (1, 2), NUT 2013 (3), Panther (4-6) /
CC BY-SA 3.0 / Sergei Prokudin-Gorskii (7-12) / public domain / Lite (13, 14) /
GFDL
Wie viele Provinzstädte wurde Torschok im späten 18. Jh. auf Initiative von Katharina ll. grundlegend neugestaltet. Ein Hauptplatz von klassischer Harmonie entstand, ebenso Marktgebäude mit Arkaden. Wohlhabende Einwohner zogen mit und liessen ihre Häuser im neoklasslischen Stil umgestalten. Das augenfälligste Zeichen des Transformationsprozesses des frühen 19. Jh. sind die vielen neuen Kirchen. Die neoklasslische Kathedrale am Ufer der Twertsa geht zurück einen Entwurf von Carlo Rossi aus dem Jahr 1811.
luigi rusca, San Pietroburgo
Ex scuderie imperiali
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luigi rusca, San Pietroburgo
Ex scuderie imperiali
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foto © Massimilianogalardi (1), Bin im Garten (2, 4, 5), Andrew Butko (3)
CC BY-SA 3.0
Das Geviert aus Ställen, Scheunen und Dienstbotenbehausungen (1720-1723, Arch. Gerbel) war einst die representativste Stallung der Umgebung. Nachdem sich diese zum Zentrum von Petersburg entwickelt hatte, konnte das alte Gebäude nicht mehr mithalten. Die Neugestaltung durch Luigi Rusca (1804-10) beinhaltete einen monumentalen Tempel mit Säulenhalle, Kuppel und Glockenturm. Auf Grund mangelnder Mittel wurde das Projekt nicht vollständig umgesetzt. Die Arbeit wurde 1817-23 durch V. Stasov fortgeführt.
carlo rossi, San Pietroburgo
Ponte in ghisa sul fiume Slavianka
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carlo rossi, San Pietroburgo
Ponte in ghisa sul fiume Slavianka
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foto © alexey sergeev (1-6), snegir - www.citywalls.ru (7-13) / public domain / Ekaterina Borisova (14, 15), Alexxx1979 (16-18), AleAlexander (19), YKatrina (20), Sly Girl (21 ), Yuri Kepa (22), Olga Ponomarev (23-24) /
CC BY-SA 3.0
Die massigen Pfeiler aus Stein steigern die Leichtigkeit und Schwerelosigkeit der gusseisernen Brücke. Im Sockel der Vasen Delfine, Symbole der Freundschaft. Sie spiegeln die Dekoration im nahen Tempel der Freundschaft. Die Bücke wurde 1964 rekonstruiert. Als die sowjetischen Truppen Pawlowst befreiten, waren alle Zierbrücken gesprengt. Der Rosenpavillon war verschwunden, sein Holz hatte als Baumaterial gedient. Von den einst über hunderttausend Bäumen waren siebzigtausend gefällt oder sonst wie zerstört.
carlo rossi, San Pietroburgo
Casa del Maestro Giardiniere del Palazzo di Elagin
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carlo rossi, San Pietroburgo
Casa del Maestro Giardiniere del Palazzo di Elagin
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Ganz im Norden der Insel das Haus des Gärtnermeisters, ein einfaches Quader. Die Fassaden schnörkellos, einzig durch ihre Materialisierung unterschieden sie sich von jenen am Platz der Künste, ansonsten sind sie von der selben architektonischen Strenge. Die Petersburger sind überrascht, dass ein Gärtnermeister ein derart grosses Haus bewohnen durfte. Vielleicht teilte er es mit seinen Gesellen. Auf der Jelagin-Insel wurden Rosen gezüchtet. Das Luftbild von 1930 zeigt weitläufige Rabatten und Treibhäuser.
carlo rossi, San Pietroburgo
Casa Golenischtschew-Kutusow
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carlo rossi, San Pietroburgo
Casa Golenischtschew-Kutusow
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Der erste Besitzer war Pawel Golenischtschew-Kutusow, dessen Porträt in der Militärgalerie im Winterpalastes hängt. Als Militärgouverneur von Sankt Petersburg war er für den Bau vieler Prestigebauten verantwortlich, u. a. für das Alexandrinski-Theater. Heute ist hier die Sammlung von russischen Gemälden, die Isaak Brodski (1883-1939) zusammengetragen hat. Brodski, einer der Hauptvertreter des Sozialistischen Realismus, war 1922 Mitbegründer der Assoziation der Künstler des revolutionären Russlands.
carlo rossi, San Pietroburgo
Casa dell'amministratore del Palazzo di Elagin
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carlo rossi, San Pietroburgo
Casa dell'amministratore del Palazzo di Elagin
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Im Wald das Haus des Hausmeisters. Im Gegensatz zu jenem des Gärtnermeisters wurde es 1850 umgebaut. Vielleicht wurden dabei die Fassaden verändert. Ansonsten ergibt der Wechsel in der Ausrichtung der Bretter keinerlei Sinn, weder formal noch konstruktiv. Das Volumen ist auffallend gross. Vermutlich wurde es deshalb in zwei Hausteile gegliedert.
carlo rossi, San Pietroburgo
Padiglione della guardia del palazzo di Elagin
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carlo rossi, San Pietroburgo
Padiglione della guardia del palazzo di Elagin
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Am Eingang zur Jelagin-Insel, unmittelbar bei der Brücke, der Unterstand der Palastwache. Wörtlich übersetzt hiess er «Pavillon Im Loch». Ein Zweckbau, entsprechend streng der architektonische Ausdruck. Rechteckiger Grundriss, offene Arkaden. Die Holzverkleidung war mit geschnitzten Ornamenten verziert. Beidseits der Treppen dekorative Vasen. Nach dem Brand 1828 wurde er wieder aufgebaut. 1996 brannte er abermals bis auf das Fundament nieder. Seit 1971 war er ein architektonisches Denkmal.
carlo rossi, San Pietroburgo
Edificio cucina del Palazzo di Elagin
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carlo rossi, San Pietroburgo
Edificio cucina del Palazzo di Elagin
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Die Räume werden über den Innenhof belichtet. Ansonsten verfügen die Fassaden anstelle von Fenstern über Nischen mit lebensgrossen Statuten und gusseisernen Vasen. Der künstlerische Effekt entsteht durch den Kontrast zwischen den dominanten Flächen und der plastischen Ausdruckskraft der dekorativen Elemente; ebenso durch das intensive Spiel von Licht und Schatten. Einem Zweckbau wird das Aussehen eines monumentalen Palastes verliehen. Der Küchenkörper gilt als eines der brillantesten Werke dieser Art.
carlo rossi, San Pietroburgo
Stalle e remise del Palazzo di Elagin
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carlo rossi, San Pietroburgo
Stalle e remise del Palazzo di Elagin
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Die Figur der Stallungen und Remisen ähnelt einem verlängerten Hufeisen. Auf der Seite des Haupteingangs liegt ein rechteckiger Eingangshof. Von der Wiese ist er durch einen Doppelsäulengang abgetrennt, durch den man wie durch einen Triumphbogen fährt. Im Hof wurden die Pferde abgeschirrt, danach trotten sie über die kleine Arena zum halbkreisförmigen Stallgebäude. Die Kutschen wurden in die Remisen rings um den Eingangshof versorgt. Im Geschoss darüber befanden sich die Räume der Dienerschaft.
carlo rossi, San Pietroburgo
Serra del Palazzo di Elagin
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carlo rossi, San Pietroburgo
Serra del Palazzo di Elagin
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Zuvor stand hier ein unansehnlicher Wintergarten. Sein Aufbau war dreiteilig: zentraler Körper, verglaste Flügel, an den Enden Seitenpavillons. Wie in Russland sehr verbreitet, übernahm Carlo Rossi die Volumetrie des Vorgängerbaus und änderte die Fassade. Ebenfalls typisch für Russland, dass das Treibhaus das Aussehen eines Palastes aufweist. Das zentrale Gebäude und die beiden Seitenpavillons sind ähnlich wie der Speisesaal des Jelagin Palastes dekoriert; unter dem Architrav sind «Basreliefs» plaziert.
luigi rusca, San Pietroburgo
Facoltà di teologia
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luigi rusca, San Pietroburgo
Facoltà di teologia
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Die Akademie wurde 1797 durch den damaligen Metropoliten von Sankt Petersburg gegründet. Sie basierte auf einem Hauptseminar im Alexander Nevsky Lavra. 1809 wurde sie durch den Metropoliten in die Theologische Akademie Sankt Petersburg umgewandelt. 1918 wurde die Akademie geschlossen, das Gebäude wurde als Kinderheim genutzt. Bereits 1946 wurde sie jedoch wiedereröffnet. 1963 kam eine Akademie für ausländische Studenten hinzu, 1978 wurde die Akademie zum ökumenischen Zentrum mit Gesangsklassen.
carlo rossi, San Pietroburgo
Casa d'appartamenti Abamelek-Lazarev
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carlo rossi, San Pietroburgo
Casa d'appartamenti Abamelek-Lazarev
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Der Bereich um den Platz der Künste war lange unentwickeltes Ödland mitten im Zentrum von Sankt Petersburg. 1819 wurde mit dem Abriss der Gewächs- und Treibhäuser begonnen. Die Pflanzen und Bäume wurden zu den kaiserlichen Palästen der Umgebung gebracht. Das Land wurde parzelliert und verteilt. Die Gegend verwandelte sich in eine Baustelle. Neben der Philharmonie und dem Theater wurden gutbürgerliche Häuser errichtet. In die Erdgeschosse sollten kleine Läden einziehen, was der Zar jedoch stossend empfand.
luigi rusca, San Pietroburgo
Arco di Trionfo di Dykanka
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luigi rusca, San Pietroburgo
Arco di Trionfo di Dykanka
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foto © Serhiy Krynytsya (Haidamac) (1, 2), Batsv (3), Yurii-mr (4), Natali Kalinichenko (5)
CC BY-SA 3.0
Im Zentrum des Dorfes befand sich das Anwesen der Kotchoubeï, einer kosakischen Adelsfamilie (s. Alexander Puschkin, «Poltava»). Das Ensemble bestand aus einem Palais (Arch. Giacomo Quarenghi) mit Park, einer steinernen Kirche, sowie einem Triumphbogen. Das Einzige, was nach dem Russischen Bürgerkrieg 1918-1920 von all dem Erwähnten übrig blieb, ist dieser Triumphbogen. Er markierte den Eingang zum Gutsbesitz und wurde zu Ehren des Besuchs von Kaiser Alexander l. bei den Kotchoubeï errichtet.
domenico gilardi, Mosca
Restauro e riconversione della casa degli uccelli
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domenico gilardi, Mosca
Restauro e riconversione della casa degli uccelli
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Bis 1812 wohnten in dieser Miniatur-Palastanlage aus Sichtmauerwerk und Stein (1805-1806, Arch. I.V. Egotow ) allerlei exotische Ziervögel: ägyptische Tauben, Pfauen, Perlhühner, Schwäne, usw. Während der Invasion Napoleons wurde der kleine Gebäudekomplex zerstört, alle Tiere wurden von den hungernden Soldaten der Grande Armée getötet und aufgegessen (s. Audiodatei). In den 20er Jahren baute Gilardi die Überreste der Gebäude unter Beibehaltung der Grundform und Anpassung der Ostfassade in eine Schmiede um.
carlo rossi, San Pietroburgo
Casa di tronchi «Nikolskoe»
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carlo rossi, San Pietroburgo
Casa di tronchi «Nikolskoe»
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foto © doratagold - gaststätte blockhaus nikolskoe
CC BY-SA 2.0
Friedrich Wilhelm lll., der von seinem Russlandbesuch einen Plan Rossis für Glasowo mitgebracht hatte, liess «zur Verschönerung der Landschaft» bei der Pfaueninsel nach dieser Vorlage ein «russisches Bauernhaus» errichten. Sonntags ging er dort «zu Tee». Nach seinem Tod verwaiste die königliche Teestube. Sein russischer Kutscher durfte wohnen bleiben. 1829 bekam Bokow eine Busse wegen Betreibens einer illegalen Teestube. Er habe Klavier gespielt, das Publikum habe getanzt. Die Teestube gibt es noch heute.
domenico gilardi, Mosca
Chiesa della Trinità
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domenico gilardi, Mosca
Chiesa della Trinità
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Eine Schlosskirche, errichtet in Gedenken an den Vaterländischen Krieg 1812. Ungewöhnlich für ihre Zeit, verfügte sie über eine Bodenheizung. 1930 wurde sie geschlossen. Anschliessend diente sie als Loft-Apartment. Während dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche zur Verteidigung Moskaus umgebaut: Die oberste Ebene des Glockenturms wurde abgerissen, die Mauern mit Schießscharten durchbohrt. 1990 wurde die Kirche in beklagenswertem Zustand zurückgegeben. Die Messen wurden im selben Jahr wieder aufgenommen.
domenico gilardi, Mosca
Nostro Redentore (campo di battaglia di Borodino)
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domenico gilardi, Mosca
Nostro Redentore (campo di battaglia di Borodino)
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foto © Sergey Prokudin-Gorsky Gemeinfrei, yarkij (2)
Margarita Tuchkova, eine Naryshkin, war eine Generalsfrau, die ihren Mann auf den Märschen begleitete. Nach erfolgloser Suche seiner Leiche schrieb sie dem Zaren eine Petition zum Bau einer Gedächtniskirche. Für sich baute sie ein Holzhaus, zog mit ihrem Sohn (* 1811) ein und überwachte fortan den Bau. 1826 brachte sie die Asche ihres Sohnes zum Feld von Borodino. Darauf liess Zar Nikolaus l. bei der Kirche eine Siedlung für Kriegswitwen errichten. 1840 erhielt die Gemeinschaft den Status eines Klosters.
carlo rossi, San Pietroburgo
Katholikon del Convento della Natività
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carlo rossi, San Pietroburgo
Katholikon del Convento della Natività
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foto © Daria Stolyarenko (1), Ghirlandajo (2, 3)
CC BY-SA 3.0
Im Herbst 1813 stützte die 1812 fertiggestellte Vorgängerkathedrale über Nacht in sich zusammen. Nonnen wurden nicht verletzt, weil sie zur Zeit von Napoleons Invasion in ein anderes Kloster evakuiert wurden. Die neue Kathedrale im typischen Empirestil - eine der grössten Fünfkuppelkathedralen der Oblast Twer – wird Carlo Rossi zugeschrieben. Das Kloster wurde 1920 geschlossen, die Kathedrale später als Turnhalle genutzt. Seit 1990 findet im den nicht abgerissenen Bauten wieder klösterliches Leben statt.
luigi rusca, San Pietroburgo
Cattedrale del monastero delle grotte
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luigi rusca, San Pietroburgo
Cattedrale del monastero delle grotte
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foto © Gavrilov (1), Aleksandrov (2, 8), Ludvig14 (3, 5, 6, 10-23, 25-29), Saveliev-a-yu (4)
CC BY-SA 3.0
Als sich 1812 die feindlichen Truppen Pskow näherten, trugen die Mönche die wundertätige Ikone Marias durch die Stadt. Als Dankbarkeit dafür, dass sie die Stadt verschont hatte, setzte sich der Bürgermeister beim Kaiser für den Bau dieser Kathedrale ein. Das Höhlenkloster ist eines der wenigen russ. Klöster, die nie geschlossen wurden. Mitte 15. Jh. gegründet. Bis 1721 ein wichtiger Verteidigungsposten der russ. Westgrenze. Nach der Sowjetzeit erlebte es eine neue Blüte. Aktuell zählt es über 90 Mönche.